Hirschen
Details zu Hirschen - Da machst was mit!
Titel: | Hirschen - Da machst was mit! Hirschen - Da machst was mit! (Deutschland, Österreich 2014) |
FSK: | o.A. |
URL: | http://www.hirschen-film.com/ |
Verleih: | Hirschen Filmverleih |
Genre: | Komödie |
Regie: | George Inci |
Darsteller: | Sepp Lusser, Beatrice von Moreau, Thomas Widemair |
Spielzeit: | 126 Minuten |
Filmstart: | 4. Juni 2015 |
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Kommentare und Bewertungen zu Hirschen - Da machst was mit!
Zwei Dinge sollten einen Kinozuschauer grundsätzlich vom Besuch im Filmtheater abhalten: Eine FSK Freigabe ab Null Jahren in Verbindung mit einer Laufzeit von 130 Minuten oder wenn eine einzige Person von der Hauptrolle über Produktion, Autor, Musiker, Regisseur, Kamermann usw. alle Posten in Personalunion besetzt. Das riecht gewaltig nach Schülerfilm. Bei HIRSCHEN von George Inci liest sich dies in der Presseerklärung anders. Hier findet man blumig-fantasievolle Euphemismen für eine mehr als magere Handlung, mangelndes Knowhow und die komplette Unfähigkeit eine Geschichte halbwegs professionell zu erzählen. Die Videokamera wurde offensichtlich planlos aufgestellt und man lässt eine Gruppe Hobby-Schauspieler ungeschickt herumhampeln, um ihr „kreatives Potential“ voll auszuschöpfen. Nicht vorhandene Licht-Technik wird damit wegerklärt, man wolle die natürliche Raumbeleuchtung nutzen. Dass, was also Generationen von Freizeitfilmern seit Jahrzehnten notgedrungen oder unbedarft tun, wird dann kurzerhand zur neu- und eigenhändig erfundenen Kunstform erhoben, dem „intuitiven Filmemachen“, verbunden mit dem Hinweis sich doch bitteschön am sogenannten Filmemacher ein Beispiel zu nehmen. Nebenbei will man auf diese Weise gleich ein ganz neues Genre erfunden haben, einen Namen dafür würde man sich noch überlegen. Offen gibt das selbsternannte Unversal-Genie zu, anderer Leute Musik „neu zusammengestellt“, sprich geklaut, zu haben („er sei ja kein Komponist“, bescheidet sich der große Meister), und hat damit selbstverständlich eine neue Musikrichtung geschaffen. Die Musiker dürfen sich geehrt fühlen. Realistisch betrachtet ist solch Parasitismus höchst erbärmlich. Die spärlichen Offkino-Aufführungen der ebenso selbstverliebt wie ungeschickt zusammengeflickten Video-Versatzstücke werden als Vorpremieren-Tour deklariert, einen offiziellen deutschlandweiten Kinostart soll es dann angeblich im Juni geben, um anschließend die ganze Welt mit einer „internationalen Version“ erobern zu wollen. In Ermangelung von Synchronmöglichkeiten, kurbelte man nebenbei noch eine Version herunter, in der die Darsteller englisch sprechen mussten. Eine Technik, die mit Einführung des Magnettons ausstarb und zuletzt bei Laurel und Hardy Anwendung fand. Und natürlich will der selbsternannte, einzig wahre Independent-Filmer Inci dabei eine neue Sprache erfunden haben, dass „Tiroler Bergenglisch“, eine Kreation, die man eher Arnold Schwarzenegger zuschreiben würde, wenn man schon mangelhafte Sprachfähigkeiten anderer Leute als eigene Erfindung deklarieren möchte. Die Passage im Presseheftchen, wo beschrieben wird, wie der Schöpfer dieses Machwerks eigens Lebewesen, sogenannte Humanoide, erschaffen hat, damit er anschließend mit seinen göttlichen Händen daraus den Schauspieler formen kann, muss ich wohl überlesen haben. Aber wir wollen mal die Kirche im dem Bergdorf lassen, in dem das erklägliche Filmchen entstand. Dort lacht man sicher sehr herzlich über clownesque Slapstik, die in der großen Stadt so etwa bis 1925 lustig war und freut sich über weitestgehend sinn- und handlungsfreie Bauern-Schwänke. Tatsächlich ist das Ding (ich scheue mich es Film zu nennen) ein käsiges Stückchen Amateurmurks, dass seine hausgemachte Herkunft zu keinem Zeitpunkt verbergen kann. An sich wäre das nichts ehrenrühriges, würde Regisseur George Inci nicht unentwegt so dämliches Zeug daherschwätzen und so tun, als sei er Peter Jacksons Vorbild. So zu tun als hätte man bewußt dilettantisch und unbeholfen gearbeitet ist etwa so schlau, wie als Koch zu behaupten, man versalze die Suppe absichtlich. Hier scheinen doch erhebliche Defizite im Know-How vorhanden zu sein. Man kann doch zugeben, wenn man keine Ahnung aber Lust aufs Filmemachen hat, das könnte sogar kultig werden. So aber ist das ganze Ding eine unlustige, stinklangweilige Video-Farce mit Überlänge, dass von einem Möchtegern-Allrounder als professioneller Kinofilm angepriesen wird und jeder Kinobetreiber sollte HIRSCHEN meiden, wenn er nicht hinterher vom betrogenen Publikum wegen arglistiger Täuschung geteert und gefedert werden will.
Größenwahn! Eine Schande für´s Kino!!