Chronicle - Wozu bist Du fähig?

Chronicle - Wozu bist du fähig? © 2012 20th Century Fox

Realer geht’s nicht. Andrew, Matt und Steve sind typische Teenager mit ausgeprägten Persönlichkeiten, die sich mit den ganz normalen Herausforderungen herumschlagen, die der Schulalltag an sie stellt. Sie schließen neue Freundschaften und erforschen die Mysterien des Lebens. Sie sind nicht perfekt, ein wenig linkisch und etwas leichtsinnig.

Sie sind Menschen wie du und ich. Und wie viele von uns fühlen sie sich bemüßigt, von ihrem Leben zu berichten, mag es nun mondän — oder wie in diesem Fall — höchst ungewöhnlich sein. Denn Andrew, Matt und Steve haben etwas herausgefunden, was für sie und ihre Mitmenschen ungewöhnlich ist: Sie besitzen sehr seltene Fähigkeiten. Sie sind telekinetisch begabt — oder umgangssprachlich gesagt, sie verfügen über Superkräfte.

Sie können eigentlich alles. Sie können Gegenstände mit reiner Gedankenkraft bewegen, Autos zerquetschen und sogar fliegen. Besser geht’s nicht. Doch dann laufen die Dinge aus dem Ruder. Was würde geschehen, wenn das einem von uns passieren würde? Wie würden wir mit übernatürlichen Fähigkeiten umgehen?


Mit dieser faszinierenden Frage beschäftigt sich CHRONICLE („Chronicle — Wozu bist du fähig?“, 2012), ein Film, wie man ihn so noch nie gesehen hat. CHRONICLE ist ein Superheldenfilm, der nicht wirklich ein Superheldenfilm ist. Auf den ersten Blick gehört er zum neuen Sub-Genre jener Filme, die mit vermeintlich „gefundenem Material” montiert oder aus subjektiver Sicht erzählt werden. Doch deren Konventionen werden hier auf den Kopf gestellt. Der Thrill ist da, aber er ist nachvollziehbar; der kreative Moment zählt, die ausgefeilte Kameraarbeit und die ungewohnten visuellen Effekte — und dabei fußt alles in der Realität.

Stellen Sie sich die Frage: Was würden Sie tun, wenn Sie übernatürliche Kräfte hätten? Würden Sie nicht in ein spezielles Kostüm schlüpfen, herumfliegen und Bösewichte bekämpfen? Wenn Sie ein Teenager wären, wäre die Antwort wohl eindeutig: Nein! Sie würden so richtig Spaß haben wollen. Ausgelassene Streiche spielen und es denen ordentlich heimzahlen, die Ihnen Unrecht getan haben. Vielleicht würden Superkräfte in Ihnen ihre dunklen Charakterzüge wecken. Oder noch schlimmer…

„In den meisten dieser Geschichten werden Superkräfte nur zum Guten oder Bösen verwendet. In Wirklichkeit wäre das wohl anders, man würde sie einsetzen, wie man sie gerade braucht,” sagt Josh Trank, der mit CHRONICLE sein Regiedebüt gibt und die Filmstory zusammen mit Max Landis entwickelt hat. „Wenn man ein Teenager ist, geht es primär darum, dass man sich gut fühlt. Man will lachen, Spaß haben und würde die Kräfte diesbezüglich nutzen.”

Trank war fest entschlossen, CHRONICLE nicht aus der Erwachsenenperspektive zu erzählen: „Die Story ist lebensnah, wir haben es hier nicht mit einem klassischen Fantasy- oder Genrefilm zu tun. Hier geht’s um echte junge Leute, nicht um Karikaturen. Ihr Leben ist alles andere als perfekt. Wir begeben uns auf ihre Augenhöhe, erforschen ihren Kosmos und übernehmen ihre Sicht der Welt. Und das lange bevor irgendetwas Ungewöhnliches passiert. Und in dem Moment, in dem sich unsere Helden ihrer übernatürlichen Fähigkeiten bewusst werden, interessiert sich CHRONICLE nicht so sehr für die Superkräfte an sich, sondern vielmehr darum, wie die Kids mit ihnen umgehen.”

Max Landis, der das Drehbuch nach seiner und Tranks Story schrieb, fügt hinzu: „Ich glaube, das Publikum wird nach CHRONICLE aus dem Kino kommen und sagen: ‚Das hätte ich genauso gemacht, wenn ich telekinetische Fähigkeiten hätte.’”

Produzent John Davis ergänzt, dass CHRONICLE nicht „nach Schema F” funktioniert und betont, dass der Film sehr modern und ungewöhnlich erzählt ist — genauso wie es das heutige Publikum erwartet. „Der Film ist frisch und ungewöhnlich”, sagt Davis, der Drehbuchautor Landis schon kannte, als dieser noch ein kleines Kind war. „Am ursprünglichen Konzept von CHRONICLE hat sich nichts geändert. Josh und Max sind ihrer Grundidee treu geblieben. Sie haben Superheldenmotive übernommen und auch den Kniff mit dem ‚gefundenen Material’. Aber wie sie mit diesen Versatzstücken umgegangen sind, das macht die Originalität ihres Filmes aus.”

Der Titel selbst nimmt Bezug auf den zeitgenössischen Wahn, sich selbst und seine Taten zu dokumentieren. Stichwort soziale Netzwerke, Handys und Kameras, die es einem ermöglichen, jederzeit alles aufzunehmen und zu dokumentieren. „Wir leben in einer Zeit, in der jeder alles filmisch festhalten kann”, sagt Trank. „Die heutige Generation definiert sich so. Noch nie haben die Kids so viel fotografiert wie heute — oder sich so sehr über Fotos selbst definiert. Jeder ist im Besitz einer Art Kamera, Bilder lassen sich in Sekundenschnelle ins Internet hoch laden. Die heutigen Filme sind von dieser Art zu drehen gekennzeichnet.”

Tranks experimenteller Kurzfilm „Stabbing at Leia’s 22nd Birthday” war eine Online-Sensation, die über zehn Millionen Mal angeklickt wurde. Der Regisseur machte sich dabei diese neue Ästhetik zu Nutze und bediente sich des Potenzials des Internets. „Joshs CHRONICLE ist lediglich der nächste logische Schritt dieser Art des Geschichtenerzählens“, weiß Produzent Adam Schroeder. „Wir kennen inzwischen diese Filme, die mit subjektivem Blick und Hand gehaltener Kamera gedreht werden. Aber so wie hier die Dinge passieren, das haben wir im Kino noch nie gesehen. Bei CHRONICLE ist diese Technik nicht nur Mittel zum Zweck, hier wird die Geschichte nicht nur aus subjektiver Perspektive erzählt — hier definiert der subjektive Blick unsere Hauptfigur.”

Der Großteil des Films wird aus Andrews Blickwinkel erzählt. Er ist ein gestörter, aber auch kreativer junger Mann, der ein gutes Auge besitzt und die Funktionen einer HD-Kamera zu nutzen weiß. „So ist CHRONICLE weit mehr als ein konventioneller ‚Found Footage’-Film”, präzisiert Trank, der damit Bezug auf den üblicherweise körnigen Look der „Wackelkamera”-Spielfilme nimmt. „Wir wollten stattdessen einen durchdachten, kontrollierten, ‚sauberen’ Film, so wie ihn ein talentierter junger Mann drehen würde. Andrew wählt mit Bedacht aus, was er filmt, er bedient die Kamera mit Sorgfalt und fängt immer spektakulärere Bilder und Ereignisse ein.”

Andrew gebraucht seine neu erworbenen telekinetischen Fähigkeiten, um mit seiner Kamera ungewöhnliche Bilder einzufangen, und so kommt CHRONICLE zu seinem einzigartigen, ungewöhnlichen Look. „Andrew führt die Kamera mit seinen telekinetischen Fähigkeiten und so bekommt man einen Einblick in seine spezielle Welt”, erläutert Trank. „Wenn man so will, ist die Kamera mit seinem Gehirn verbunden — und so ist er in der Lage, sie schweben und fliegen zu lassen, was es ihm ermöglicht, Action auf ungewohnte Weise einzufangen. Mitte des Films merkt man dann, dass man hier etwas sieht, was man noch nie zuvor gesehen hat — und während der letzten Viertelstunde kommt man dann aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Es ist wirklich verrückt. Ruhig und geerdet geht der Film los, und dann verwandelt er sich in etwas Episches, völlig Unerwartetes.”

Details zu Chronicle - Wozu bist Du fähig?

Titel:Chronicle - Wozu bist Du fähig?
Chronicle (Großbritannien, USA 2011)
FSK:12
URL:http://www.chronicle-derfilm.de/
Verleih:20th Century Fox
Genre:Fantasy
Regie:Josh Trank
Darsteller:Michael B. Jordan, Dane DeHaan, Michael Kelly
Spielzeit:84 Minuten
Filmstart:19. April 2012
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