Ganz ähnlich wie sein sagenumwobener Vorgänger, der originale PLANET OF THE APES, nutzt der neue Film das Science-Fiction-Genre, um einen tieferen Kontext und komplexere Ideen auszuloten: „PLANET DER AFFEN: PREVOLUTION handelt von unserer Zivilisation, die einen Punkt erreicht, an dem es kein Zurück mehr gibt”, so Regisseur Rupert Wyatt. „Die Ereignisse entfalten sich aus dem Blickwinkel des superintelligenten Schimpansen Caesar, der in seinen jungen Jahren sieht, zu welchen wunderbaren Dingen die Menschen fähig sind — Kunst und Vernunft. Dann beginnt er die dunkle Seite der Menschheit zu erkennen — Unterdrückung, Fanatismus, und die Verbannung aller Dinge, die über unseren Horizont hinausgehen.”
Ein weiteres Schlüsselthema ist die menschliche Hybris — unsere arrogante Annahme, dass wir die Gesetze der Natur verdrehen, verdrängen, verletzen und umgehen können, ohne dafür die Konsequenzen zu tragen. „Im originalen PLANET OF THE APES führt diese Anmaßung die Figur des Col. Taylor [porträtiert von Charlton Heston] an den Strand, wo er, die Freiheitsstatue im Blick, mit der erschreckenden Wirklichkeit menschlichen Schicksals konfrontiert wird”, so Autor und Produzent Rick Jaffa. „Es war keine Laune der Vorsehung oder eine Mutation, die diese Welt auf den Kopf stellte.” In gleicher Weise konfrontiert PLANET DER AFFEN: PREVOLUTION die Menschen mit der Natur — und sich selbst. Als Konsequenz finden sich Menschheit und Affen auf einem Pfad wieder, der zu einer neuen, schockierenden Weltordnung führt.
Will zieht den jungen Caeser heimlich zuhause auf, während er sich um seinen kranken Vater kümmert. „Will ist jetzt eine Pflegekraft, nicht nur für Charles, sondern auch für das Schimpansenbaby”, so Franco. „Je weiter die Geschichte voran schreitet, desto mehr wird er vom Wissenschaftler zu einer Person. Das Wohlergehen Caesars ist ihm wichtiger als der Erfolg des Medikaments.”
Caesar ist für Will viel mehr als ein Haustier. Für diesen besonderen Schimpansen wird Will faktisch zur Vaterfigur. „In gewisser Weise ist dies eine Geschichte über Väter und Söhne”, so Autorin und Produzentin Amanda Silver, die das Drehbuch mit ihrem Mann und Schreibpartner Rick Jaffa verfasste. „Will wird für seinen eigenen Vater zum Vater — und er wird es auch für Caesar.” John Lithgow ergänzt: „Die Dynamik zwischen Will, Charles und Caesar ist außergewöhnlich. Will verliert seinen Vater an Alzheimer, während er gleichzeitig ein „Kind‟, Caesar, bekommt. Dieses emotionale Spannungsfeld setzt die Geschichte in Bewegung.”
Caesar führt Will zu Caroline (Freida Pinto), einer Primatenforscherin, die als Caesars Tierärztin fungiert und zu einer Schlüsselfigur in ihrer beider Leben wird. „Caroline mag es, dass Will sich so sehr um einen Schimpansen kümmert, als wäre er fast so etwas wie sein Sohn”, so Pinto. „Sie hat ihr Leben den Affen gewidmet. Daher liebt sie sie bedingungslos und sorgt sich von ganzem Herzen um sie.”
Der kleine Caesar, der im Mutterleib der Wirkung von ALZ-112 ausgesetzt war, zeigt eine Intelligenz und ein Verhalten, das für einen Affen jeden Alters ungewöhnlich wäre. Inspiriert von diesen unerwarteten Fähigkeiten, besorgt sich Will heimlich eine ausreichende Zahl ALZ-112-Proben von Gen-Sys, und gegen sein besseres Wissen führt er seine Forschungen zuhause weiter, indem er seinen Vater und Caesar als Testobjekte einsetzt. Im Lauf der Zeit entwickelt der Schimpanse mit Hilfe des Medikaments eine unglaubliche Wahrnehmungsfähigkeit und Intelligenz. Gleichzeitig klingen Charles‟ Alzheimer-Symptome auf wundersame Weise ab. Will umgeht die Vorschriften des Laborversuchs, und das Resultat übertrifft seine kühnsten Hoffnungen. Aber bald muss er entdecken, dass er einen Weg eingeschlagen hat, der letztlich die ganze Menschheit in den Untergang führt.
„Will hat eine Grenze überschritten”, so Rick Jaffa. „Er denkt sich: Okay, wir können Alzheimer heilen und die Intelligenz fördern. Doch wenn du anfängst Gott zu spielen, wird das Ganze prekär.” „PLANET DER AFFEN: PREVOLUTION lotet eines der wohl wichtigsten Themen von heute aus”, so Peter Chernin. „Wir können diese unglaublichen wissenschaftlichen und medizinischen Instrumente nutzen. Und wir fragen: Wie weit darf man damit gehen, bevor man anfängt, mit der Natur herumzupfuschen. Wo sind die Grenzen?”
Will Rodman geht bei diesem Prozess bis an die Grenze der Belastbarkeit und darüber hinaus — mit katastrophalen Resultaten. Aber bevor diese düsteren Konsequenzen offenbar werden, lernen wir Caesar als jungen und heranwachsenden Affen kennen, der sich wie ein menschliches Kind voller Neugier für seine Umwelt interessiert. Im Erwachsenenalter jedoch wird seine hoch entwickelte Intelligenz von den aggressiv-gefährlichen Schutzinstinkten konterkariert, die für ausgewachsene Affen typisch sind. Bald werden Will und Caroline nicht mehr mit ihm fertig. Will zögert, sich von Caesar zu trennen, der für ihn wie ein Sohn geworden ist. Caroline versteht seine inneren Konflikte, aber sie weiß, dass der Schimpanse unmöglich bei ihnen bleiben kann. „Sie besteht darauf, dass jedes Tier Freiraum braucht. Du kannst nicht erwarten, dass ein großes Tier — selbst ein so besonderes Exemplar wie Caesar — sich dauerhaft in einem Haus wohlfühlen kann”, erklärt Pinto. „Natürlich liebt sie Will und Caesar und sie versteht, warum es für ihn so schwierig ist, sich von Caesar zu trennen.”
Will bringt Caesar in das Primaten-Schutzgebiet von San Bruno, wo er mit anderen Affen zusammen leben soll. Was er jedoch nicht weiß: Dieses „Schutzgebiet” erinnert eher an ein schlecht geführtes Gefängnis — oder einen Abladeplatz für ungewollte oder herrenlose Affen. Geleitet wird es von Landon [Brian Cox, der die Hauptrolle in Rupert Wyatts Kinodebüt, dem hochgelobten THE ESCAPIST („The Escapist — Raus aus der Hölle”, 2008), spielte], und dessen Sohn Dodge, dargestellt von Tom Felton. Letzterer beweist damit erneut seinen Einfallsreichtum als Bösewicht — nach seiner Rolle als tyrannischer Draco Malfoy in der HARRY POTTER-Filmserie, für die Felton unlängst einen MTV Movie Award als „bester Schurke‟ erhielt.
Da er nicht der stärkste Affe in dieser Einrichtung ist, begreift Caesar schnell, dass er, um zu überleben, seine intellektuelle Überlegenheit gegenüber dem furchteinflößenden Alphamännchen Rocket, dem brutalen, grüblerisch-aggressiven Gorilla Buck und dem psychisch gestörten Orang-Utan Maurice ausnutzen muss. Caesar gewinnt schnell die Oberhand und etabliert eine neue soziale Ordnung. In einem packenden Schlüsselmoment wagt Caesar den Aufstand und rächt sich an den grausamen menschlichen Betreuern.
„Die Struktur des Films ist um diese Szene herum konstruiert”, so Dylan Clark. „Sie ist sehr stark und emotional.” Zu weiteren Details wollen sich die Filmemacher nicht äußern, um den Überraschungseffekt nicht zu verderben. Rupert Wyatt fügt lediglich hinzu: „Wir wollten einen Moment zeigen, in dem die Welt — im übertragenen Sinn — aufhört, sich zu drehen. Er illustriert das ganze Konzept der Evolution und wie sie eine Spezies verändern kann.” Dieser definierende Moment führt zu einer waghalsigen Flucht, einer Konfrontation epischen Ausmaßes auf San Franciscos Golden Gate Bridge, einem herzzerreißenden, schicksalsvollen Wiedersehen zwischen Will and Caesar — und einer Revolution, die den Planeten für immer verändern wird.
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