The Deep Blue Sea

Die Geschichte wird aus Hesters Sichtweise erzählt; zum einem in der Gegenwart, zum anderen aus ihren Erinnerungen an die Vergangenheit (kursiv). Die Geschichte spielt zwischen 1949 und 1950 mit einer Rückblende in das Jahr 1940. 

THE DEEP BLUE SEA: Die Story

Zu Beginn des Vorspanns hören wir die letzten Worte von Hester Collyers Abschiedsbrief an ihren Geliebten Freddie Page. Es ist Nacht. Eine zerbombte Nachbarschaft in London an einem Sonntag Abend in den frühen fünfziger Jahren. Verlassene Häuser reihen sich an verwahrloste Pensionen und ein Trümmergebiet dominiert das Ende der Straße. Die Narben des Zweiten Weltkriegs sind überall zu sehen. In einer Pension sehen wir eine Gastwirtin, Mrs. Elton, die ihre Milchflaschen für die Nacht heraus stellt. Unbemerkt von ihr, bereitet sich eine ihrer Mieterinnen, Hester Collyer, darauf vor, sich das Leben zu nehmen. Sie hinterlässt einen an „Freddie“ adressierten Abschiedsbrief auf dem Kaminsims. Sie legt sich nieder vor die Gasfeuerstelle und dreht das Gas auf. Sie fällt in Ohnmacht...

Hester erinnert sich an das warme, behagliche Zuhause, das sie mit ihrem warmen, behaglichen Ehemann teilte, Sir William Collyer, einem gefeierten Richter. Dann denkt sie zurück an das erste Treffen mit Freddie Page — ein gutaussehender Pilot der Royal Air Force — jünger als sie — bei einem Besuch im Golfclub in Sunningdale. In dem Moment als er sie berührte, erkannte sie, dass sie sich verliebt hatte. Trotz Hesters konventionellem Sinn für Moral, beginnen sie bald eine ehebrecherische Affäre. Zum ersten Mal in ihrem Leben ist sie sexuell befriedigt.

Hesters Träumereien stoppen abrupt. Es ist früh an einem Montagmorgen. Einige andere Mieterinnen der Pension haben austretendes Gas aus Hesters Appartement gerochen. Mrs. Elton verschafft sich und einem anderen Mieter Zutritt, Phillip Welch. Sie haben Glück und finden den Gaszähler ausgelaufen vor. Sie versuchen Hester wiederzubeleben und lassen Mr. Miller herbeirufen, einen Mieter aus der Etage darunter. Miller ist eine mysteriöse Figur, die medizinisches Wissen zu haben scheint, aber nicht zugeben will, dass er ein Arzt ist. Er zwingt Hester dazu, das Aspirin, das sie eingenommen hat, wieder zu erbrechen. Sie erholt sich und bittet darum, ihren „Unfall“ nicht Freddie zu offenbaren. Den Abschiedsbrief verstaut sie in der Tasche ihres Morgenmantels. Sie raucht und erinnert sich zurück...

Hester erinnert sich an ihren Vater- ein anglikanischer Pfarrer-, der ihr Vorwürfe wegen ihres Ehebruchs macht. Er rät ihr, zu ihrem Ehemann zurückzukehren. Dann erinnert sie sich an ein Wochenende im Haus der ungeheuerlichen Mutter ihres Ehemannes. Mrs. Collyer hat nur wenig Zeit für Hester und ist in Sorge wegen der leidenschaftlichen Natur ihrer Schwiegertochter. Collyer belauscht Hesters Telefongespräch mit Freddie. Hester gesteht ihre Untreue und erzählt Collyer von ihrer Liebe zu Freddie. Ihre Gefühle für Freddie sind überwältigend. Collyer sagt Hester, dass er sie nie wieder sehen möchte.

Hester zieht in Freddies düsteres Einzimmerappartement. Gegenüber der Hausherrin Mrs. Elton gibt das Paar vor, verheiratet zu sein. Freddie denkt, dass Hester die Wohnung „im Handumdrehen“ gemütlich und heimisch machen wird.

Inzwischen ist es Montag Nachmittag. Freddie kommt hereinspaziert vom Golfspielen in Sunningdale. Er ist charmant und optimistisch wie immer. Er hat einen Job in Aussicht von einem Südamerikaner, den er getroffen hat. Für einige Zeit bemerkt er Hesters Schweigen nicht.

Auf einmal fällt der Groschen, er hat ihren Geburtstag vergessen. Letzte Nacht hatte sie ein besonderes Essen vorbereitet. Er ist reumütig und entschuldigt sich, aber es sei doch keine große Sache, oder? Hester gibt nach. Sie küssen sich leidenschaftlich und Freddies beiläufige Grausamkeit scheint vergessen. Als Freddie in der Tasche ihres Morgenmantels nach Zigaretten sucht, findet er den Abschiedsbrief. Entsetzt und wutentbrannt verlässt er die Wohnung. Als Hester ihm nacheilt, läuft sie am Treppenabsatz ihrem Noch-Ehemann in die Arme. Mrs. Elton war ihretwegen besorgt und hat ihn kontaktiert.

Hester bittet Collyer herein. Es ist das erste Mal, dass er sie sieht, seit sie ihn verlassen hat. Sie dachte, dass er sie nie wiedersehen wollte? Obwohl er wütend auf sie ist, ist Collyer trotzdem besorgt. Er fragt sich, was Hester dazu gebracht haben könnte einen Selbstmordversuch zu wagen. Hester erklärt, dass es nicht um Geld geht und dass Freddie auch nicht untreu gewesen ist. Sie ist nur beschämt sich selbst in der Position einer konventionellen Frau wiederzufinden, die von dem Verlagen nach einem Mann gelenkt wird, der sie nicht einmal liebt. Collyer hofft, dass sie einen Weg findet, wie er ihr helfen kann und geht.

Mit dem Einbruch der Nacht macht sich Hester auf, um Freddie in einem örtlichen Pub aufzusuchen, in dem er mit seinem alten Freund aus der Royal Air Force, Jackie Jackson, ein paar Dinks zu sich nimmt. Vor dem Pub streiten sich die Verliebten leidenschaftlich. Freddie ist genervt von Hesters manipulativer Art und ihrem Bedürfnis nach Sinnlichkeit. Hester fleht ihn an, mit ihr nach Hause zu kommen. Er gibt ihr zu verstehen, dass die Beziehung beendet ist. Er wirft ihr eine Münze für den Gaszähler zu. Für den Fall, dass er nochmal zu spät zum Essen kommt. Er möchte nicht, dass er diesmal ausgeht. Hesters Herz ist gebrochen.

Hester sinnt ihrer Vergangenheit mit Freddie nach. Eine Auseinandersetzung in einer Kunstgalerie zeigt wie wenig Interesse Freddie an der kulturellen Welt hat, die Hester zuvor so gefiel. Dann denkt sie an das Vergnügen mit Freddie zusammen zu sein, gemeinsam mit seinen Freunden im Pub zu singen, und an die intensive Romantik der Augenblicke, wenn sie allein zusammen tanzten. Nur in den sinnlichen, romantischen Momenten mit Freddie spürt Hester, dass ihr neues Leben es wert war, das Alte aufzugeben.

Von einer öffentlichen Telefonzelle aus ruft Hester Freddie bei Jackie und Liz zu Hause an. Sie bittet ihn nach Hause zu kommen und seine Sachen persönlich abzuholen. Sie möchte ihn nur noch einmal sehen. Freddie legt auf. Schwer verletzt sucht Hester einen U-Bahnhof auf und steht gequält an der Kante des Bahnsteigs. Wird sie versuchen sich ein zweites Mal umzubringen? Als der Zug immer näher kommt, erinnert sie sich...

Hester ruft sich in Erinnerung, wie es sich anfühlte während des Krieges in einem vollen U-Bahnhof zu sein, als dort jeder vor den Luftangriffen Schutz suchte. Sie erinnert sich daran von Collyer getröstet und beruhigt worden zu sein. Konfrontiert mit der Erinnerung an so viele Menschen, die ihr Leben schützen wollen — möchte sie wirklich ihr eigenes auslöschen?

Der Zug fährt vorbei. Hester entschließt sich nach Hause zu gehen. Vor der Pension wartet Collyer, der immer noch besorgt um sie ist. Er bietet ihr ein neues Leben mit ihm an, aber sie lehnt ab. Sie kann niemals zu ihrem alten Leben zurückkehren. Als Hester das Haus betritt, bittet Mrs. Elton sie um Hilfe. Hester sieht zu, wie Mrs. Elton liebevoll ihren sterbenden Mann tröstet. In einem abgedunkelten Raum erzählt Mrs. Elton Hester, wie wahre Liebe aussieht - „den Arsch von jemandem abwischen oder die Laken wechseln nachdem sie eingenässt haben, aber sie niemals ihre Würde verlieren lassen, sodass beide weitermachen können..“

Freddie wartet auf Hester in ihrem Appartement. Er teilt ihr mit, dass er den Job in Südamerika annimmt und dass er allein gehen will. Er wird sie verlassen. Hester fleht Freddie an, noch für eine Nacht zu bleiben — sie kann es nicht überstehen allein zu sein. Am nächsten Morgen hilft Hester Freddie seine Sachen zu packen. Keiner von beiden kann es ertragen, den Anderen gehen zu lassen, aber sie wollen den Anderen nicht bitten zu bleiben. Freddie geht zum letzten Mal. Und Hester hat endlich den Mut ihn ziehen zu lassen. Hester wendet sich zur Gasfeuerstelle und dreht für einen Moment das Gas auf. Wird sie wieder versuchen Suizid zu begehen? Diesmal hat Hester sich entschieden zu leben. Sie entzündet das Gas, öffnet die Vorhänge und sieht einem neuen Tag entgegen — und einem neuen Leben, allein.

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