Ziemlich beste Freunde

Ziemlich beste Freunde © 2011 Central Film

Philippe (FRANÇOIS CLUZET) führt das perfekte Leben. Er ist reich, adlig, gebildet und hat eine Heerschar von Hausangestellten — aber ohne Hilfe geht nichts! Philippe ist vom Hals an abwärts gelähmt. Eines Tages taucht Driss (OMAR SY), ein junger Mann, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde, in Philippes geordnetem Leben auf. Driss will eigentlich nur einen Bewerbungsstempel für seine Arbeitslosenunterstützung und auf den ersten Blick eignet sich das charmante Großmaul aus der Vorstadt auch überhaupt nicht für den Job als Pfleger. Doch seine unbekümmerte, freche Art macht Philippe neugierig. Spontan engagiert er Driss und gibt ihm zwei Wochen Zeit, sich zu bewähren. Aber passen Mozart und Earth, Wind & Fire, Poesie und derbe Sprüche, feiner Zwirn und Kapuzenshirts wirklich zusammen? Und warum benutzt Philippe eigentlich nie den großartigen Maserati, der abgedeckt auf dem Innenhof steht?

Es ist der Beginn einer verrückten und wunderbaren Freundschaft, die Philippe und Driss für immer verändern wird...


Die Regisseure Olivier Nakache und Eric Toledano haben mit ZIEMLICH BESTE FREUNDE ein furios rasantes Stück Kinounterhaltung geschaffen. Mit ihrem unglaublichen Gespür für Timing erzählen sie die bewegende Geschichte einer Freundschaft, wie sie unwahrscheinlicher nicht sein könnte und doch wahr ist. Großen Anteil am Erfolg dieser wunderbaren Tragikomödie haben die charismatischen Hauptdarsteller: Der stets großartige François Cluzet („Kleine wahre Lügen“) als querschnittsgelähmter Aristokrat und der hinreißende Newcomer Omar Sy als dreister Sozialhilfeempfänger. Wie sie sich auf Augenhöhe begegnen und der nüchternen Realität Hoffnung und Lebensfreude abtrotzen, macht ihre Beziehung zu etwas ganz Besonderem. Und deshalb reihen sich Philippe und Driss zu Recht in die Galerie ungewöhnlicher Kinopaare ein, die man sofort ins Herz schließt und nie mehr vergisst.



Schöner als in dem weitläufigen Stadtpalais in der feinsten Gegend von Paris kann man nicht wohnen. Trotzdem hat Philippe es verlernt, seinen Wohlstand zu genießen. Seit er beim Gleitschirmfliegen abgestürzt ist, sitzt er im Rollstuhl, und ist permanent auf Hilfe angewiesen. Weil sein letzter Pfleger überraschend gekündigt hat, muss er jetzt einen neuen engagieren. Leichter gesagt als getan. Die Bewerber sind vieles — übereifrig, gleichgültig, spießig —, nur nicht sympathisch: die wichtigste Grundvoraussetzung, um für diesen Rund-um-die-Uhr-Job in Frage zu kommen.

Doch plötzlich steht Driss im Raum, ein großer, gutaussehender junger Mann mit lässigen Klamotten und einer noch größeren Klappe. Das Arbeitsamt hat ihn geschickt. Driss denkt aber nicht im Traum daran, sich ernsthaft um den Job zu bemühen. Es geht ihm bloß um eine Unterschrift, die bestätigt, dass er sich vorgestellt hat — bekommt er sie nicht, wird ihm die Sozialhilfe gestrichen. Obwohl sich die beiden Männer sofort über Musik streiten, weckt Driss Philippes Interesse — vielleicht ist es seine dreiste Art, vielleicht seine lässig zur Schau gestellte Mitleidlosigkeit. Jedenfalls ist Philippe entschlossen, Driss eine Chance zu geben. Er soll eine Nacht lang über das Angebot schlafen, schlägt er vor, und wenn er dann immer noch keinen Bock habe, könne er sich seine Unterschrift ja am nächsten Morgen abholen.

Für Driss wird es tatsächlich eine schlaflose Nacht, denn in der engen Sozialwohnung, wo er früher mit seiner Mutter und den vielen Geschwistern lebte, ist kein Platz mehr für ihn. Sechs Monate sei er fort gewesen, schimpft seine alte Dame resigniert, ohne sich ein einziges Mal zu melden, und jetzt habe sie endgültig die Nase voll. Zumal er mit seiner Lethargie ein schlechtes Vorbild für die anderen sei. Als es zum Streit kommt und Driss laut wird, wirft seine Mutter ihn ohne viel Federlesens auf die Straße. „Du brauchst nie mehr wiederzukommen!“, ruft sie ihm weinend hinterher.

Als Driss am nächsten Morgen in Philippes Stadtpalais aufkreuzt, zeigt man ihm als erstes „seine“ Zimmer. Alle scheinen davon auszugehen, dass er gekommen ist, um den Job als Philippes Pfleger anzutreten. Obwohl das überhaupt nicht seine Absicht war, willigt er schließlich ein. Erstens hat er keine echte Alternative und zweitens fordert Philippe ihn mit dem Spruch „Wetten, dass Sie es keine zwei Wochen aushalten!“ geradezu heraus.

Im Schnelldurchgang lernt Driss die wichtigsten Handgriffe: den Gelähmten zu duschen, ihn in den Rollstuhl zu setzen und zu füttern und ihm Stützstrümpfe anzuziehen. Vieles schockiert den blutigen Laien, manche Aufgaben verweigert er einfach. Doch mit der Zeit nimmt er die Herausforderungen seines neuen Jobs an und erledigt diesen mit einer gewinnenden Nonchalance, die nicht nur Philippe gefällt. Auch mit Philippes Hausdame Yvonne und der hübschen Sekretärin Magali versteht er sich nach anfänglichen Schwierigkeiten blendend. Driss' Charme, seinem Witz und seiner guten Laune kann niemand lange widerstehen.

Unterdessen hat ein befreundeter Anwalt Recherchen angestellt und informiert Philippe darüber, dass Driss gerade erst aus dem Gefängnis entlassen worden ist. Philippe schlägt seine Warnungen jedoch in den Wind und erklärt, warum er Driss so schätzt: Er wolle kein Mitleid — und Driss habe keins. Dafür holt der junge Schwarze den Maserati, der schon ewig im Innenhof des Stadtpalais vor sich hinrostet, aus dem Winterschlaf. Philippe in einem praktischen, aber öden „Behindertenauto“ durch die Gegend zu fahren, will er nicht. Aber mit dem Boliden Gas zu geben und durch Paris zu brettern, das macht beiden einen Heidenspaß. Wenn sie dabei von den Bullen erwischt werden, täuscht Philippe schon mal einen Anfall vor, und Driss behauptet, er wäre nur deshalb so schnell gefahren, weil sie dringend ins Krankenhaus müssten.

Zum ersten Mal in seinem Leben besucht Driss mit Philippe eine Galerie moderner Kunst und ist fassungslos, als sein Chef für ein paar bunte Kleckse auf einer Leinwand sage und schreibe 14.000 Euro ausgibt. Wieder daheim, flirtet Driss mit Magali, und weil sie nicht abgeneigt zu sein scheint, schlägt er ihr ein Schaumbad vor — das sie dann aber doch entrüstet ablehnt. Wenig später klärt Yvonne den Pfleger darüber auf, dass Philippe einen regen Briefwechsel mit einer Unbekannten namens Eléonore führt, es aber bislang nicht gewagt hat, mit ihr zu telefonieren, geschweige denn, sie zu treffen.

Eines Nachts wird Philippe von entsetzlichen Phantomschmerzen gequält, das Atmen fällt ihm so schwer, dass er meint, ersticken zu müssen. Doch Driss ist zur Stelle, kühlt ihm die Stirn und beruhigt ihn wieder. Als es Philippe besser geht, unternehmen sie morgens um 4 Uhr einen Spaziergang an der Seine und reden über Gott und die Welt, also auch über Sex. Staunend erfährt Driss von Philippe, daß Querschnittsgelähmte durchaus erotische Erlebnisse haben können, nur eben anders, zum Beispiel durch das Massieren der Ohrläppchen. Die Vertrautheit zwischen Philippe und Driss wächst, sie rauchen zusammen Joints und gehen in die Oper, wo sich Driss über einen singenden Baum schlapplacht, Philippe erzählt ihm von seiner geliebten verstorbenen Frau und dass er den Draht zu seiner pubertierenden Tochter verloren hat.

So vergehen zwei Wochen, und Driss gelingt, was keiner für möglich gehalten hatte: Er besteht die Probezeit und tritt endgültig in Philippes Dienste. Gleichzeitig fordert der ihn auf, ein wertvolles Fabergé-Ei, das plötzlich in seiner Sammlung fehlt, wieder rauszurücken. Driss spielt den Unschuldsengel, hat das Teil aber natürlich mitgehen lassen. Inspiriert von der Episode in der Kunstgalerie, versucht sich der Pfleger in Action-Painting, und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Bei einem Kumpel lässt er Philippes Rollstuhl hochtunen, damit sein Chef schneller durch die Stadt kommt. Einmal holen sich die beiden zwei Prostituierte ins Haus und feiern eine „Orgie“ inklusive Ohrläppchenmassage. Schließlich naht Philippes Geburtstag, der ganz groß gefeiert wird — unter anderem mit einem Vivaldi-Konzert. Es ist eine ausgesprochen steife Veranstaltung, auf der die Gäste in Smoking und Abendkleidern keine Miene verziehen — bis Driss eine Platte von Earth, Wind & Fire auflegt: Sofort kommt Stimmung auf, und schließlich tanzen alle ausgelassen zur heißen Soulmusik. Ein Anblick, der dem Gastgeber ein glückliches Lächeln ins Gesicht zaubert.

Endlich erhält Philippe ein Foto von seiner geheimnisvollen Brieffreundin Eléonore, die sogar in ein Rendezvous einwilligt. Doch zum verabredeten Treffen in einem Bistro erscheint sie nicht. Philippe, der seine Nervosität mit etlichen Whiskys betäubt hat, bittet Driss frustriert, ihn aus der Stadt zu bringen. Am Flughafen steigen sie in Philippes Privatjet, Ziel: die Berge. Aber vorher überreicht Philippe seinem Pfleger 11.000 Euro — es ist ihm gelungen, Driss' erstes Gemälde an seinen Anwalt zu verkaufen. Sicher gelandet, geht es gleich wieder in die Höhe, denn Philippe hat zwei Gleitschirm-Tandemflüge organisiert. Während Driss sich vor Angst fast in die Hose macht, genießt Philippe diese selten gewordenen Momente von Freiheit und Schwerelosigkeit in vollen Zügen.

Als die beiden abends nach Paris zurückkehren, holt sie der Alltag wieder ein: Einer von Driss' jüngeren Brüdern lungert im Innenhof des Palais´ herum. Er hat Ärger mit ein paar harten Jungs aus seinem Viertel. Driss fühlt sich verpflichtet, ihm zu helfen, und kehrt in die Vorstadt zurück. Damit endet auch seine Zeit bei Philippe, der ihn nur schweren Herzens gehen lässt. Ein Schritt, von dem beide Männer ahnen, dass er nicht unbedingt der richtige ist. Zwar versucht jeder, in den nächsten Tagen und Wochen sein eigenes Leben zu leben, doch während Philippe sich schon bald mit seinem spaßbefreiten neuen Pfleger langweilt, vermisst Driss eine Aufgabe, die ihn wirklich erfüllt...

Details zu Ziemlich beste Freunde

Titel:Ziemlich beste Freunde
Intouchables (Frankreich 2011)
FSK:6
URL:http://www.ziemlichbestefreunde.senator.de/
Verleih:Senator
Genre:Komödie
Regie:Olivier Nakache, Eric Toledano
Darsteller:François Cluzet, Omar Sy, Audrey Fleurot
Spielzeit:110 Minuten
Filmstart:5. Januar 2012
Diese Filme könnten Dich auch interessieren:
Die am besten bewerteten Filme aus dem gleichen Genre wie "Ziemlich beste Freunde".
 
 
 
 
 

Szene Fotos und Trailer


Kommentare und Bewertungen zu Ziemlich beste Freunde

1
heike
Bewertung: 4 / 5
schrieb am 19.02.2012 15:01
einfach klasse
2
Ralf Bergmann
Bewertung: 5 / 5
schrieb am 20.02.2012 14:17
Ein unterhaltsamer Film mit viel Humor. Ich hab mich wirklich teilweise weggeschmissen vor Lachen. Daumen Hoch.
3
hi
Bewertung: 1 / 5
schrieb am 26.02.2012 09:56
ich fand den film ned so toll
4
Gast
Bewertung: 5 / 5
schrieb am 26.02.2012 10:19
Cool
Geben Sie Ihren Kommentar ab:
Name:
bitte leer lassen:
bitte nicht verändern:
Kommentar:
Bewertung:
von 5