RESIDENT EVIL: RETRIBUTION 3D - unsere Filmkritik

  

Die Woche war mies. Wir haben sogar die Pressevorführung von RESIDENT EVIL am Dienstag verpasst und konnten den Film erst gestern sehen. Dafür bekommt ihr aber jetzt auch direkt zwei Filmkritiken zu RESIDENT EVIL: RETRIBUTION 3D serviert. Eine vom Hardcore- RESIDENT EVIL Fan und Zombiespezialist Melanie (Mel) und eine von Ralf (RB)...

RESIDENT EVIL: RETRIBUTION Filmkritik 1 - Das gebrochene Fanherz

Ich habe mich SO auf den Film gefreut und bin wirklich Resident Evil Fan. FAN. Ganz großer. Vom ersten Film an (der beste der ganzen Reihe im Übrigen). Und auch die Spiele für die Konsole sind hier oft in Benutzung. Gerade Resident Evil 4 mit Leon ist eines der besten Spiele, die je erschienen sind. Und gerade deswegen vermutlich habe ich so sehr den neuen Film ersehnt, weil eben die Spielecharaktere aus RE4 mit dabei sind. Und bah! Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie enttäuscht ich bin. Das Herz eines Fans ist leicht zu brechen. Man hätte es ja kommen sehen können. Die Filme wurden nach dem ersten Teil immer schlechter und storyärmer. Jetzt hat dieser Umstand mit Retribution seinen Höhepunkt erreicht und mir als Fan das Herz gebrochen.

Unbeantwortete Fragen dominieren den Film

Die zentrale Frage, die mir im Kopf herum schwirrte war: "Was soll das?" Der Film ist eine sinnlose Aneinanderreihung von Kampfszenen, die inhaltlich wirklich gar nichts mehr zu bieten haben. Als der Film dann vorbei war, konnte ich das auch gar nicht glauben, weil er in meinen Augen ja noch gar nicht angefangen hat. Da ist kein Inhalt! Das gibt es doch nicht. Die Kampfszenen sind überdies noch komplett langweilig, und die spektakulären Feinde haben wir längst schon gesehen und locken keinen mehr hinterm Sofa hervor. Und dabei habe ich mich so sehr auf Leon, Ada und Las Plagas gefreut! Aber anstatt etwas mehr aus diesen Ansätzen zu machen, läuft der Film komplett ins Leere. In der Filmbeschreibung heißt es immer wieder: Alice bereist die ganze Welt dieses Mal, evil goes global und eine schockierende Enthüllung, die alles noch einmal verändert, wurde uns versprochen. Aber: Alice reist nicht um die Welt. Sie ist im Hive und wandert von einem Holodeck ins nächste. Und was soll die schockierende Enthüllung sein? Wieso ist Wesker klein und dick und ist er nun auf Alice Seite? Wie ist Luther West letztes Mal den Zombies entkommen? Was machen Leon und Ada in dem Film? Wieso kennt Alice Ada? Und kennt sie Leon auch? Und warum liegt hier überhaupt Stroh? Und wieso hast du eine Maske auf? Fragen über Fragen…

Szenen wie Spielelevel im Trainingsmodus

Eins muss man dem Film lassen: Er geht sofort los. Und auch dort, wo der Vorgänger endete, nämlich auf dem Schiff Arcadia. Dann jagt eine Kampfszene die nächste. Die sind langwierig, langweilig und langatmig. Es kommt einem vor, als ginge man von einem Level ins nächste und schieße sich den Weg zur nächsten Zwischensequenz frei. Und man wartet und wartet auf Handlungsstränge, auf tiefergehende Sinnhaftigkeit, die den Film legitimiert…vergeblich. Und dann die Feinde: Den Henker kennen wir sowohl aus dem letzten Film als auch aus den Spielen. Den riesengroßen, axtschwingenden Henker mit Sack auf dem Kopf habe ich insbesondere in den Spielen immer gefürchtet, weil der gefühlte zehntausend Schüsse wegsteckt, bevor er endlich niedergestreckt wird. Rein quantitativ hat er mich öfter gemorchelt als ich ihn. Im letzten RESIDENT EVIL Film tauchte er nun endlich auf der Leinwand auf und war total beeindruckend. In RETRIBUTION kommen gleich (muahhhh) zwei von ihnen. Ich meine: Das soll alles sein? Kein neues Monster, dafür zwei alte? Pah! Und auch die Kriechmonster mit den Zungen, diese Licker. Die kennen wir doch schon. Und wirklich spektakulär sind sie nicht. Laaaaaaaaanngggweeeiiiillllllllliiiigggggggg. Aber das führt mich zum nächsten Punkt:

Die Feinde in RESIDENT EVIL: RETRIBUTION

Neben der Frage, was das alles soll, hat mich noch eine andere beschäftigt: Was ist mit Wesker los? Der ist immer einer meiner Lieblingsspieleadaptionen gewesen, zum einen weil er genauso aussieht wie im Spiel und zum andern, weil er absolut superböse ist. Ist er das jetzt nicht mehr? Warum erzählt niemand, wie er aus dem explodierten Flugding entkommen ist? Und wieso zur Hölle verbündet er sich jetzt mit den Guten? Die anderen drängenden Fragen Wesker- bezüglich stehen ja schon weiter oben… Ich bin enttäuscht. Wirklich. Wesker ist nicht mehr mein Held. Und dann Jill Valentine! Freund oder Feind? Hm, eigentlich ja Freund, sie ist ja durch diese Roboterinsekten fremdgesteuert- egal: Doof, doof, doof. Professionell formuliert, ich weiß, aber das hier ist ein Fanartikel, da darf man das. Diese Figur fand ich ganz besonders nichtssagend. Zudem sieht sie blöd aus in diesem Schlafanzug. Und über die Filmmonster wie der Henker und der Licker habe ich mich ja schon herablassend geäußert. Bleiben noch die Las Plagas Mutationen. Die hat Leon S. Kennedy im Spiel Resident Evil 4 in dem kleinem Dorf in Spanien gefunden (Ahi esta!). Das sind die Dinger, die aus den Mündern der Zombies kommen. Da hätte man doch mehr draus machen können! Leider wird das nur angeschnitten. Rain (Michelle Rodriguez) infiziert sich selbst damit, aber wirklich viel passiert da ja dann nicht. Und diese Russenzombies in Uniform auf Motorrädern. Ach man. Die bringen es auch nicht, verdammt. Was war nur los?

Die Crew um Alice

Über wen habe ich mich noch nicht negativ geäußert? Mal sehen… Wesker…Das hatten wir schon. Luther West… Ja. Hm. Wie ist er nochmal zur Crew jetzt gekommen? Das wissen wir nicht. Irgendwie hat er überlebt. Die Figur war im letzten Film wirklich überzeugend. Jetzt ist sie hohl und leer. Barry. Wer ist das eigentlich? Der ist einfach da (wie diese Typen auf Parties, die man nicht kennt, man aber glaubt, dass sie ganz dicke Freunde von deinem besten Freund sind und in Wirklichkeit kennt die keiner). Auch diese Figur bleibt charakterlos, sein Heldentod trifft das Zuschauerherz nicht. Dann Leon. Auf den hab ich mich gefreut, wirklich. Zwar weiß man nicht, wieso er da ist, woher er kommt usw., aber er ist da. Ohne Ashley diesmal, aber das macht nichts. Er ist da. Und mehr auch nicht. Ada: Sieht hübsch aus in dem Kleid und passt gut zu Alice. Und gegen Alice sage ich nichts, die bleibt meine Heldin, egal, was passiert. Dann Rain, die im ersten RESIDENT EVIL Teil starb. Da ist sie wieder! Juhu! Ihr Gastspiel ist aber viel zu kurz. Und mal ehrlich: Alles in allem ist unsere Heldencrew ein scheinbar wahllos zusammengewürfelter Haufen einzelner Helden, die kein richtiges Superteam bilden und das einem auch nicht ans Herz wächst. Die Charaktere bleiben an der Oberfläche, neben den zu gewollt wirkenden Actionszenen ist kein Platz für Tiefgang. Und ja, ich weiß, es ist ein Action- und kein Arthouse- Film, aber trotzdem. So ein kleines bisschen mehr wäre doch wünschenswert gewesen.

Die Pluspunkte des Films RESIDENT EVIL RETRIBUTION

Jetzt muss ich mich zusammenreißen und mein erschüttertes Fanherz etwas zügeln. Und durchatmen: Der Film hat auch positive Aspekte. Ganz oben steht natürlich Milla Jovovich als Alice. Ich bin großer Milla Fan. Ich kann nichts Schlechtes sagen. Das geht nicht. Ich fand Alice wieder toll, eine mutige und coole Kriegerin ist sie, die den Zombies nach wie vor in den Hintern tritt. Dann Michelle Rodriguez als Rain. Super! Ich mag Michelle Rodriguez. Leider ist ihre Rolle in dem Film viel zu unspektakulär. Ich meine, sie war tot, ist ganz dramatisch auf den letzten Metern gestorben im ersten Teil des Films! Da habe ich mir ihre Rückkehr pompöser vorgestellt. Trotzdem: Schön, dass sie dabei war. Wo sie ist, ist immer Action. Leon und Ada: Wie enttäuscht ich über die Charaktere bin, habe ich ja schon geschrieben, an dieser Stelle also nur das Positive. Sowohl Li Bingbing als Ada als auch Johann Urb als Leon sehen haargenau so aus wie im Spiel. Das ist ein Pluspunkt. Beide sind nicht sexy (da nützte auch Leons Hand auf Adas Schenkelchen in der Abschlussszene nichts mehr). Und noch etwas Positives: Am Ende des Films erhalten wir einen Einblick in die Fortsetzung von RETRIBUTION. Da ist noch ein Keim Hoffnung, dass dieser miese Film in einer weiteren Fortsetzung es wieder mit dem Niveau des Ursprungsfilms aufnehmen kann. Denn die letzte Szene sah wirklich mal nach No Hope Left aus. Daumen hoch.

Ausblick RESIDENT EVIL 6

Tja. Sehr mager alles. Wirklich. Ich habe die Hoffnung auf einen tollen weiteren Film noch nicht aufgegeben. Potential ist genug da. Ich würde mir anstatt des Aufwärmens von Monstern, die wir bereits kennen, die Weiterentwicklung der Charaktere und der Story wünschen. Und wie wäre es, wenn der Händler (Welcome! I have a lot of good things on sale, stranger!) plötzlich an einer Ecke stehen würde und Alice Waffen verkauft? Und noch einmal zurück zu Ada und Leon: Ada ist so unsexy gewesen. Ändert sich das noch? Gibt es zwischen ihr und Leon noch prickelnde Momente wie im Spiel? Ich hoffe zudem, dass Wesker sich nicht völlig auf die Seite der Guten schlägt. Das wäre enttäuschend. Ach ja, und noch etwas: Der sechste Teil des Spiels RESIDENT EVIL kommt im nächsten Monat heraus. Diesmal spielen wir dort unterschiedliche Charaktere auf verschiedenen Missionen. Daran hat mich der RETRIBUTION Film ein wenig erinnert, als am Anfang die *hüstel* „Story“ noch zwei Stränge hatte, der Einsatz der Jungs und die Flucht durch die Holodecks der beiden Frauen. Naja. Ich vermute, der nächste RESIDENT EVIL Film wird sich wieder ein bisschen an dem neuen Spiel orientieren. Und da wir das ja noch nicht kennen, bleibt abzuwarten, ob und was adaptiert wird. Weskers Sohn kommt dann im Spiel vor. Ob das noch eine Idee wäre?

Enttäuschte Zusammenfassung

RESIDENT EVIL: RETRIBUTION heißt er, der Film. RETRIBUTION heißt übrigens Vergeltung oder Rache oder so etwas. Was hat das mit dem Film zu tun? Hm. Der Film ist langweilig und voller gewollt actionreicher Kampfszenen. Die Charaktere sind hohl und leer. Eine wirkliche Story gibt es nicht. Der Film endet, bevor er richtig anfängt. RESIDENT EVIL: RETRIBUTION ist der absolut schlechteste der Horrofilmreihe. Seit dem ersten Film wurden die Nachfolger stetig schlechter und haben mit diesem Film nun den Höhepunkt der Langeweile erreicht. Ich habe mich wahnsinnig auf den Film gefreut und bin maßlos enttäuscht worden. So sehr wie nur ein Fan enttäuscht werden kann. Das geht ans Herz. Trotzdem würde ich mir den sechsten Film um Alice auch wieder anschauen. Natürlich. Aber jetzt kommt ja erst einmal das neue Spiel heraus. Darauf freue ich mich schon.

Redaktion: Mel, 22.09.2012



RESIDENT EVIL RETRIBUTION 3D - Filmkritik 2

Eigentlich kann ich zu RESIDENT EVIL RETRIBUTION 3D gar nicht so viel schreiben. Wer bei RESIDENT EVIL eine tolle Story erwartet, ist sicherlich ohne Kenntnis der alten Filme und/oder der Spielreihe oder einfach nicht ganz bei Sinnen. Was ich da gestern gesehen habe, war allerdings sogar mir zu wenig. Was hat sich den der Herr Anderson dabei gedacht? Ich mag die RESIDENT EVIL-Spiele wirklich gern und auch bei den bisherigen Filmen hatte ich immer meinen Spaß. Bei RESIDENT EVIL RETRIBUTION 3D erscheint es mir aber so, als wenn man irgendwie krampfhaft versucht hätte a) möglichst viele Element aus den Games b) alle Elemente aus den bisherigen Filmen und c) möglichst viele Level/Kampfszenen zu zeigen und d) dafür muss man sich dann GAR KEINE Gedanken mehr um irgendeine Story machen.

Hmm, oder werde ich einfach alt???? Die ersten 30-45 Minuten des Films fand ich jedenfalls sehr enttäuschend, was auch daran liegen könnte, dass ich einfach nicht verstanden habe, was da vor sich geht. Das passte irgendwie auch überhaupt nicht zu dem, was an Presse-Infos bisher verbreitet wurde. Umbrella hat die Weltherrschaft erlangt - die Zombies sind überall? Hä, wo denn? Wir bewegen uns die ganze Zeit durch die Umbrella-Zentrale und WESKER (der Oberbösewicht & bisherige Umbrella-Chef) hilft uns bei der Flucht?? Ach so, das war übrigens dann auch die gesamte Story. Wir bewegen uns dann mit Unterstützung jedes bekannten RESIDENT EVIL Game-Helden durch verschiedene künstliche Level und metzeln uns 80 Minuten so durch unsere kleine Welt und erleben am Ende zugegebenermaßen eine Überraschung. Als es interessant wurde, war der Film dann zu Ende - man darf auf einen riesigen Showdown im nächsten Film hoffen.

Fazit: Es kann sein, dass dieser Film den jüngeren Fans wirklich reicht. Die Idee, die Spiele-Charaktere in die Filme zu bringen ist auch schön (darf Alice dann auch mal in den Games dabei sein???) und grundsätzlich taucht da alles auf, was man sich wünscht - aber es fehlt was, so was wie ne Seele. Der Funken wollte nicht überspringen. Schade :-(

Noch ein kurzer Einwurf zu 3D: Das sind ja wirklich ganz putzige Spielereien (im Kinosaal hats geschneit und es fliegt auch mal ein Messer auf euch zu) - aber deswegen kostet das Kinoticket 12,20 € und ich muss die ganze Zeite diese doofe Brille tragen. Och nö. Lieber mehr 2 D - Filme für 9,00 €  - und ohne Brille.

Noch was: Ich hatte gestern wirklich auch einen beschissenen Tag und meine Woche war auch nicht viel besser - das kann durchaus zu meiner Wahrnehmung beigetragen haben. Ich habe mich auch sehr (zu sehr???) auf den Film gefreut. Kennt ihr das - ihr findet eine Party total doof, weil ihr mies drauf seid und geht früh nach Hause - weil ihr einen beschissenen Tag habt, während alle anderen noch feiern und Spaß haben? Soll heißen: Lasst euch nicht von einer Filmkritik von dem Film abbringen. Wenn Ihr Fans seid, schaut euch den Film an und bildet euch eure eigene Meinung - das ist mit Sicherheit die beste Lösung. Der Film wird auch später in meinem DVD-Regal stehen und vielleicht finde ich ihn, nach einem entspannten Samstag dann auch nicht schlecht. Das wird nie mein Lieblings- RESIDENT EVIL werden - aber wenn man den Film sieht, ohne vorher eine Woche zwischen Nervenzusammenbruch und Herzinfarkt hin- und hergewankt zu sein, hat das sicher einen positiven Einfluss. Ich hoffe also, dass mir die RESIDENT EVIL-Fans für meine Meinung nicht einfach aus Rache ne Ladung LAS PLAGAS reinjagen oder mir den Kopf absägen ;-) Grundsätzlich bin ich ja auf eurer Seite. RESIDENT EVIL 6 (das Game) und der nächste Film stehen auf jeden Fall auf meiner Speisekarte. Ich kann es einfach nicht lassen....verdammt.

Redaktion: RB, 22.09.2012

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