Sony präsentiert neue 4K Projektoren für große Kinos

  

Sony war im letzten Jahr nicht wirklich vom Glück verfolgt. Zum einen kamen firmeninterne Details durch Hacker ans Licht, die der Konzern sicher lieber nie im Angesicht der Öffentlichkeit gesehen hätte, zum anderen zeigten die geleakten Emails von Sony's Servern deutlich, wie wenig Vertrauen die Verantwortlichen in ihre eigenen Projekte haben und welche unsinnigen Wünsche sie hatten und haben, um zukünftige Filme besser beim Publikum positionieren zu können. Von knausrigen Budgetkürzungen an Filmen wie dem neuen James Bond Abenteuer „Spectre“ ganz zu schweigen.

In Zukunft alles anders?

Diese Fehler scheint der Filmgigant nun dringend wieder ausgleichen zu wollen. Die plötzliche Bereitschaft auf eine eigene Verwertung des Marvel-Helden „Spider Man“ zu verzichten und lieber mit der bereits gut laufenden Franchise von Disney über „The Avengers“, „Iron Man“, „Captain America“ und Konsorten zusammen zu arbeiten, spricht eine deutliche Sprache und ist nur eines von vielen Zeichen, dass Sony zu einem Umdenken bereit ist. So wird Spidey dann endlich heimkehren und anstatt des nächsten Reboots mit neuer Origingeschichte als fertiger, wenn auch junger, Held im neuen (und eventuell letzten) Abenteuer von „Captain America“ auftauchen. Die Dreharbeiten zu „Captain America — Civil War“ haben letzte Woche begonnen. Der Film selber wird 2016 zu sehen sein und stellt den Startschuss zur „Phase Three“ der „Marvel Cinematic Universe“ Franchise von Marvel und Disney dar.

Gute Neuigkeiten in Sachen Hardware

Natürlich hat sich Sony nicht aus dem Filmbusiness zurückgezogen und hat bereits für die kommenden Jahre einige potentielle Hits in der Hinterhand. Aber zuletzt hat Sony eher durch eine Rückbesinnung auf alte Stärken und sein internationales Kerngeschäft Schlagzeilen gemacht. Mit dem neuen Projekt „SRX-R515DS“ (Abbildung unten) will der Konzern seine Zusammenarbeit mit großen Kinos weiter ausbauen und in den kommenden Jahren verbessern. Hinter dieser wenig ansprechenden Zahlenkombination verbirgt sich eine Weiterentwicklung des „SRX-R515“ Projektor. Dieser wurde exklusiv für kleine und unabhängige Kinos entwickelt und ist bereits seit 2012 im Einsatz. In diesem kommen bereits die LCOS-Technik SXRD in Verbindung mit sechs Quecksilberhochdrucklampen zum Einsatz. Der Vorteil des LCOS-Technik (Liquid Cristal on Silicon) SXRD ist es, dass anstatt das Licht des Projektors durchzulassen, dieses reflektiert wird. Dadurch wird der für LCDs typische „Fliegengitter“ Effekt vermieden.

SonyPro_SRX-515DS

Sony selber gab bereits 2012 an, dass sie zunächst eigentlich nicht davon ausgingen, dass Quecksilberhochdrucklampen den Standard für das Digitalkino erfüllen würden. Allerdings wurde das System soweit optimiert, dass genau dieser Standard mühelos erreicht wurde. Ein weiterer Vorteil des Grundsystems ist es daher auch, dass die Lampen, so es einmal zu einem Ausfall kommt, während des Betriebs auch ohne Handschuhe oder Schutzbrille ausgetauscht werden können. Unschöne Unterbrechungen oder erhöhte Ausgaben für die Kinos bei der Wartung und Instandhaltung ihrer Geräte können so vermieden werden. Bereits das Grundsystem R515 war etwa 15.000 Euro günstiger in der Neuanschaffung für kleine Kinos als vergleichbare Systeme anderer Hersteller. Der Preis liegt bei 45.000 Euro im Gegensatz zu ca 60.000 Euro.

Die Weiterentwicklung für große Hallen, das SRX-R515DS System, wird nun echte 4K-Digitalprojektion mit einen Gesamtlichtleistung von 30.000 Lumen und einem Kontrast von 8.000:1 bieten. Mit dem neuen Doppelprojektor ist es sogar möglich, 2K Inhalte automatisch auf 4K aufzuwerten und auf 3D umzuschalten, ohne einen Wechsel des Objektivs vorzunehmen. In Kombination mit dem für Sony üblichen Support sicher ein Angebot, welches für einige Kinobetreiber mehr als nur interessant sein wird.

Mit Lasern in die Zukunft

Aber Sony hat Anfang des Monats auch einen Ausblick in die nähere Zukunft gewährt — zumindest auf der Hardwareseite. Der Konzern will in den nächsten Jahren verstärkt auf Kino-Projektoren mit Lasern setzen. Mittels solcher sollen nicht nur die Betriebs- und Wartungskosten noch zusätzlich verringert werden, sondern auch die Bildqualität, die Helligkeit und die Farbskala von Filmprojektoren in der Zukunft noch einmal verbessert werden. Weitere Details verspricht Sony im Rahmen der KINO 2015 am 20.05. in Baden-Baden bekannt zu geben.

Zuletzt waren Kinobetreiber über die Zusammenarbeit mit Kinogiganten weniger angetan, da beispielsweise Disney von kleineren Kinos erhöhte Beteiligungen bei ihren Filmen verlangte. Einige unabhängige Kinos haben deswegen eine Vorführung von „The Avengers — Age of Ultron“ verweigert. Ein Preisersparnis im Kombination mit nachhaltigem Support dürfte dahingehend eher für ein Aufatmen sorgen. Auf Sony's neuem 4K Standard werden bereits dieses Jahr Filme wie „Spectre“ und „Aloha“ bauen. Aber auch auch kommende Projekte, wie der Reboot von „Ghostbusters“ werden davon profitieren.

Julius / Quelle: Sony, 13.05.2015