Die Dokumentation zeigt Jugendliche, die sich rund um den Globus für eine bessere Welt einsetzen.
Das passiert in "Bigger than us"
Entstanden an verschiedenen Orten auf der Welt, zeigt die Dokumentation "Bigger than us" das Umdenken, das sich gerade bei den Vertretern der jüngeren Generation vollzieht. Einer Generation, die sich für Themen wie Menschenrechte, Klimarettung, Meinungsfreiheit, Bildung und soziale Gerechtigkeit engagiert. Mit unbändigem Willen erheben sich junge Menschen überall auf der Welt, um Verantwortung für einer bessere Zukunft zu übernehmen.
"Bigger than us" ist BESONDERS WERTVOLL
Die Deutsche Film- und Medienbewertung vergibt das Prädikat BESONDERS WERTVOLL für "Bigger than us".
„Ein Dokumentarfilm, der dazu animiert sich zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen.“
Die Filmkritik der FBW
Tue Gutes und rede darüber“ besagt ein Sprichwort, was aktuell vor allem in PR-Kreisen verbreitet ist. Und wenn eine Bewegung der letzten Jahre dies erreicht hat, dann ist es „Fridays for Future“. Die jungen Aktivist:innen haben es geschafft, ihr Engagement nicht nur hörbar, sondern auch global sichtbar zu machen. Kennen wir nicht alle die Bilder von Greta Thunberg mit dem Pappschild, die Massen an jungen Menschen auf den Straßen, die sich gegen die Zerstörung unseres Planeten einsetzen? In Kino und Fernsehen hat seitdem durch die – zu Hundertprozent gerechtfertigte – Präsenz des Themas ein Film-Genre den Siegeszug angetreten: Dokumentarfilme über jugendliche Aktivist:innen. In der Regel werden Einzelpersonen oder Gruppen vorgestellt, Expert:innen schildern die Dramatik der Situation, man begleitet Aktionen und ist am Ende frustriert, dass insgesamt zu wenig passiert. Aber der Dokumentarfilm BIGGER THAN US ist ein bisschen anders.
BIGGER THAN US ist in Kooperation der Regisseurin Flore Vasseur und der indonesischen Aktivistin Melati Wijsen (18) entstanden, die sich seit ihrem 12. Lebensjahr gegen Plastikmüll engagiert. Mit Erfolg! Und dies ist die Prämisse des Films: Melati hat auf Bali tatsächlich die Abschaffung der Plastiktüten eingeleitet. Und so trifft sie sich rund um die Welt mit anderen etwa gleichaltrigen Aktivist:innen, die erfolgreich erstaunliche Projekte umgesetzt haben. Sei es Mohamad, der als Kind im Libanon eine Schule für Geflüchtete gegründet hat und diese heute noch mit über 200 Schüler:innen leitet. Oder Memory, durch die in Malawi das gesetzliche Alter für eine Ehe auf 18 Jahre hochgesetzt wurde, um Kinderehen und Zwangsverheiratungen von Mädchen zu verhindern. Oder Rene, der in Brasilien einen Nachrichtendienst und Zeitung betreibt, um in seiner Nachbarschaft für mehr Sicherheit vor Bandenkriminalität und Polizeigewalt und eine von der Politik unabhängige Berichterstattung zu sorgen.
In den sieben beeindruckenden Episoden auf verschiedenen Kontinenten geht es um spezifische Probleme in ganz unterschiedlichen Bereichen (Menschen- und Frauenrechte, Ökologie, Pressefreiheit, humanitäre Hilfe). Das gelungene Engagement, das nicht selten ungewöhnliche Wege geht, spendet Trost und ermutigt selbst aktiv zu werden, sei es auch noch so ein kleiner Beitrag. Melati führt authentisch durch die Geschichte, trifft ihre Gegenparts in dialogischen Gesprächen auf Augenhöhe. Erwachsene und ihre Perspektive werden bewusst komplett außen vor gelassen, was die Leistung der jungen Menschen noch mehr zur Geltung kommen lässt. Es ist klar: die Protagonist:innen sprechen direkt zu ihrem Publikum – jungen Menschen, wie sie.
Mehr Infos zum Film unter:
https://www.fbw-filmbewertung.com/film/bigger_than_us
Auch empfohlen von der FBW-Jugend Filmjury
Auch empfohlen von der FBW-Jugend Filmjury mit 4,5 von fünf Sternen für ein Publikum ab 13 Jahren:
Die Kritik der FBW-Jugend Filmjury
Im Film wird vor allem durch die ausdrucksstarken Bilder deutlich, dass alles miteinander zusammenhängt. Wir finden es gut, dass von den Aktivist:innen kaum Thesen vorgetragen werden und auch keine Expert:innen befragt wurden, sondern die Bilder, die Probleme oft symbolhaft zeigen. So gab es sinnvolle Drohnenaufnahmen, die neue Perspektiven auf die Probleme und die Verhältnisse zeigten. Die Musik war sehr passend und nicht aufdringlich, sondern hat die Bilder unterstützt. Wir hätten uns gewünscht, dass es mehr direkte Kritik an der Politik gegeben hätte, die ja eine viel größere Verantwortung für die Zustände hat und auch viel größere Einflussmöglichkeiten hätte als die Aktivist:innen. Es ist eigentlich sehr traurig, dass deshalb Kinder und Jugendliche in ihren Gemeinden vor Ort die Verantwortung für die Zukunft der Welt übernehmen müssen. Es gibt dringenden Handlungsbedarf und der Film ermutigt dazu, selbst aktiv zu werden und sich zu vernetzen.
Wir empfehlen den Film ab 13 Jahren, weil die Themen anspruchsvoll sind und man über eine längere Zeit aufmerksam zuschauen muss. Er ist besonders geeignet, in der Schule gezeigt und danach besprochen zu werden. Die Synchronstimmen fanden wir nicht passend und wir raten dazu, den Film wenn möglich im Original mit Untertiteln zu sehen.
Mehr Informationen zum Film: https://www.jugend-filmjury.com/film/bigger_than_us
Kommentare und Bewertungen zu Bigger than us (OV)