Das grüne Wunder — Unser Wald

Das grüne Wunder - Unser Wald © 2012 polyband Medien

Ähnlich wie in einer Großstadt spielt sich das Leben im Wald auf verschiedenen Ebenen und „Stockwerken“ ab. Wir begegnen großen Bäumen und Tieren wie Wildschweinen, Rotwild und Füchsen, aber auch Lebewesen, die man leicht übersehen kann: Moosen, Pilzen und Insekten. Alle folgen einem bestimmten Plan.

Der Kreislauf des Lebens spiegelt sich auch im Wald in den Jahreszeiten und dem Wechsel von Tag und Nacht. Im Frühling öffnen sich die Zapfen der Fichten. Nach zwei Jahren Reife beginnen die Fichtensamen zu Beginn des Jahres ihre Reise. Im Schmelzwasser können sie keimen, während sich ebenfalls die ersten Märzenbecher öffnen. Nach dem langen Winter blüht der Wald wieder auf. Wasser und Sonnenlicht wecken seine Lebensgeister.

Trailer zu DAS GRÜNE WUNDER - UNSER WALD


Mit der Geburt von sieben Fuchsjungen startet eine neue Tiergeneration ins Leben. Auch für die Wildschweine beginnt eine gute Zeit. Sie bekommen ebenfalls früh im Jahr ihren Nachwuchs. Wildschweine kennen keine Reviergrenzen: Sie durchsuchen den gesamten Wald nach Nahrung. Genüsslich reiben sie sich an Fichtenstämmen, wodurch neue Pollen abfallen, die die weiblichen Zapfen mit ihren Schuppen auffangen — das stille Liebesleben der Baumgiganten.

Ganz anders leben die Ameisen: In ihrem Millionenstaat sind sie perfekt organisiert. Eine ihrer aktuellen Aufgaben besteht im Verteilen unzähliger Blumensamen. Ein Eichelhäher hat ihren Haufen genau im Blick. Darauf sind die Insekten vorbereitet: Große Eindringlinge vertreiben sie mit Ameisensäure. Die wiederum nutzt der Eichelhäher, um Parasiten aus seinem Gefieder zu entfernen.

Bei Sonnenaufgang beginnt das Konzert der Singvögel. Jeder kleine Vogel markiert sein Revier. Die Laubbäume, auf denen sie sitzen, haben noch kein Grün und lassen viel Licht durch. Das Leben unter ihnen hat eine letzte Gnadenfrist: Waldblumen und -kräuter blühen auf. Prächtiger Lerchensporn bietet den Insekten einen reichhaltigen Teppich, von dem sie Nektar erhalten und Blumen bestäuben können — ein uralter Tauschhandel zwischen Blumen und Insekten, älter als der Wald selbst. Eine Hummel vertreibt eine Maus aus ihrer Höhle, um ihr eigenes Volk dort anzusiedeln. In den Tümpeln halten die Grasfrösche Massenhochzeit, während die Erdkröten gleich in Paaren anrücken. Das Getümmel verwirrt ihre Feinde.

Im April explodiert das Leben. Die Laubbäume zeigen, wer im Wald das Sagen hat: Die Sonne gehört ihnen. Nur alte Wälder mit einer offenen Struktur lassen Strahlen zum Boden dringen. In geschlossenen Wäldern ist der Kampf um das Licht entschieden. Bald werden viele Kräuter welken. Die Baumriesen teilen nicht, ihr grüner Baldachin dient als kolossales Sonnenkraftwerk. Als Schattenwesen haben sich die Pilze mit der Übermacht der Bäume arrangiert. In einem hohlen Pilz leben Knotenameisen eine eigentümliche, noch unerforschte Gemeinschaft von Baum, Pilz und Ameisen.

Im Frühsommer erkundet ein kleiner Fuchs erstmals die Welt außerhalb seines Baus. Schnecken bedienen sich an den ersten Walderdbeeren, und die Jungstörche — auch sie ursprünglich Waldbewohner — lernen fliegen. Die Schillerfalterraupe gibt sich ihrer Metamorphose hin, und die Fuchsfamilie verlegt ihren Lebensmittelpunkt endgültig nach draußen. Die Jungen müssen den Wald kennenlernen, um darin zu überleben. Die Wildschweine nehmen ein Schlammbad gegen Parasiten. Nichts wird im Wald verschwendet: Nach einem Kampf zwischen Hirschkäfern wird der Verlierer von Schleimpilzen verarbeitet. Große Harztropfen umschließen Insekten und konservieren sie für die Ewigkeit.

Ein mächtiges Gewitter lässt das Totholz in Flammen aufgehen. Das Ende für den Wald und seine Bewohner? In wenigen Stunden wurde das Werk von Jahrhunderten zu Asche. Dies ist jedoch keine Katastrophe, sondern Teil des natürlichen Kreislaufs, der wieder Platz für frisches Grün schafft. Der Brand hinterlässt keine Wüste, sondern er ermöglicht einen neuen Aufbruch.

Es wird Herbst. Der lang ersehnte Regen spült die Insekten von ihren Blättern. Neue Tümpel und Rinnsale entstehen, Wasser ist Leben. Beim Rotwild ist Brunftzeit, die Hirsche sind mit der Bewachung ihres Harems beschäftigt. Die Platzhirsche sind ganz auf Kampf eingestellt und magern stark ab, obwohl der Herbst eine reiche Zeit ist. Die Fruchtkörper der Pilze schießen aus dem Boden. Die Färbung der Blätter ist herrlich, durch das Welken aber verheerend für die Blattläuse. Nun kämpfen auch die Damhirsche, allerdings sehr fair: Sobald die Kräfteverhältnisse geklärt sind, laufen sie friedlich davon.

Alles wird ruhiger. Der Wald bereitet sich für den Winter vor. Doch was ist ein Wald? Die Summe seiner Bewohner, der Bäume, der Tiere? Für uns bedeutet er meist Erholungsgebiet, Forst, Holzerwerb oder Jagdgrund. Unordnung, beispielsweise durch Windbruch, irritiert uns, wir möchten ihn „in Ordnung“ sehen. Bevor er jedoch zur Fantasie des Menschen wurde, umschloss er den ganzen Kontinent mit seinem grünen Dach und beherbergte mächtige Pflanzenfresser wie Wisente und Wildpferde, die für seine offene Struktur sorgten. Ist diese Urlandschaft von einst für immer verloren, eine bloße Erinnerung? DAS GRÜNE WUN DER endet optimistisch: Die Naturschutzgebiete und das Bewusstsein für die Notwendigkeit dieses einzigartigen Lebensraumes wachsen.

Details zu Das grüne Wunder - Unser Wald

Titel:Das grüne Wunder - Unser Wald
Das grüne Wunder - Unser Wald (Deutschland 2011)
FSK:o.A.
URL:http://www.dasgruenewunder-derfilm.de/
Verleih:Polyband
Genre:Dokumentarfilm
Regie:Jan Haft
Darsteller:Benno Führmann
Spielzeit:93 Minuten
Filmstart:13. September 2012
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