Fraktus

Fraktus © 2012 corazon int. Pandora Film

Musikmanager Roger Dettner hat ein ehrgeiziges Ziel: Er will das legendäre Elektropop-Trio FRAKTUS, das seit über 25 Jahren getrennt ist, zu einem Comeback bewegen. Unter dem Vorwand, eine Dokumentation über die Band drehen zu wollen, macht er sich daran, die drei grundverschiedenen Musiker Dirk Eberhard („Dickie“) Schubert, Bernd Wand und Torsten Bage aufzuspüren. Keine leichte Aufgabe, haben sich doch die „Urväter des Techno“ heute nicht mehr viel zu sagen.

Der Trailer zu FRAKTUS


Nach ihrer Gründung 1979 hatten FRAKTUS in ihrer vierjährigen Bandgeschichte zwar wenig kommerziellen Erfolg, gelten aber ästhetisch wie klangtechnisch bis heute als einer der größten Einflüsse der späteren Technobewegung. Ihre selbstgebauten Instrumente, ihre kompromisslose Haltung und ihre minimalistischen Performances waren wegweisend und visionär. Mit dem eratisch-spackigen Song „Affe sucht Liebe“ entern sie 1983 sogar die deutschen Charts. Doch die Konflikte innerhalb des Trios werden immer größer: Während Sänger Dickie Schubert der wachsende Ruhm zu Kopf steigt, zieht sich der Tontüftler Bernd Wand in ein Schneckenhaus immer abseitiger Klangexperimente zurück. Und Torsten Bage interessiert sich nur für den kommerziellen Erfolg.

FRAKTUS letzter Auftritt in Hamburg im November 1983 setzt dann den Schlusspunkt unter die kurze Karriere der Band. Während des Konzerts führt ein Kurzschluss zu einem Feuer, Equipment und Halle brennen. Kurz darauf trennt sich die Band. Und wird zum prägenden Mythos. Roger Dettner begibt sich auf Spurensuche der Legende und findet tatsächlich zwei FRAKTUS-Mitglieder in Deutschland: Dickie Schubert betreibt inzwischen das Internetcafe ‚Surf’n’Schlurf’. Bernd Wand ist wieder zu seinen Eltern gezogen, macht mit ihnen bizarre Hausmusik als FRAKTUS II und hilft in deren Optikergeschäft aus.

Dettner überredet die beiden in einfühlsamen Einzelgesprächen zu einem gemeinsamen FRAKTUSTreffen auf Ibiza. Dort wohnt, inzwischen als hochkommerzieller Eurodisco-Produzent erfolgreich geworden, Torsten Bage, der beim Wiedersehen mit seinen ehemaligen Bandmitgliedern sichtlich ungehalten ist. Trotz größter Animositäten zwischen den ungleichen Musikern und zunehmender Spannungen schafft Dettner es, Neuaufnahmen für ein Comeback zu vereinbaren und einen Major-Plattenvertrag an Land zu ziehen.

Doch die ersten Studio-Sessions beim schmierig-jovialen Producer Tissy Tiemeyer geraten zum Desaster: FRAKTUS verzetteln sich in sinnlosen Klang-Experimenten, grotesken Eifersüchteleien und ihrer unbewältigten gemeinsamen Band-Vergangenheit. Dennoch dürfen sie aufgrund ihrer großen Reputation bei heutigen Musikgrößen und auf Fürsprache prominenter Fans wie Jan Delay auf dem MELT!-Festival auftreten. Auch mit dem international immens erfolgreichen Produzenten Alex Christensen (U96 — „Das Boot“) soll das Ruder noch einmal herumgerissen werden.

Doch der erkennt sehr schnell die Unfähig- und Ziellosigkeit der von der Zeit überholten Gruppe. FRAKTUS haben fortan im Studio nichts mehr zu sagen und erhalten eine bis zur Schmerzgrenze kommerzialisierte House-Version ihres früheren Hits “Affe sucht Liebe”. Entehrt vermasselt die frustrierte Band sogar den Videodreh und wird von ihrer Plattenfirma fallengelassen. Völlig deprimiert scheinen FRAKTUS endgültig am Ende.

Zum Kinostart planen FRAKTUS ein Comeback mit einer kleinen Tour. Es ist ihre letzte Chance, das wissen sie genau — jetzt entscheidet das Publikum. Ob es diese Band noch einmal schafft?

Details zu Fraktus

Titel:Fraktus
Fraktus (Deutschland 2011)
FSK:12
URL:http://www.fraktus.de/
Verleih:Pandora
Genre:Dokumentarfilm
Regie:Lars Jessen
Darsteller:Devid Stiesow, Heinz Strunk, Rocko Schamoni
Spielzeit:95 Minuten
Filmstart:8. November 2012
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