Robert Redford, der abseits Hollywoods in den Bergen Utahs lebt, meldet sich nun mit seiner neuen Regiearbeit VON LÖWEN UND LÄMMERN (Originaltitel LIONS FOR LAMBS) zurück. Oscar®-Preisträgerin Meryl Streep (DER TEUFEL TRÄGT PRADA, JENSEITS VON AFRIKA, DER MANCHURIAN KANDIDAT), Tom Cruise (DIE FIRMA , GEBOREN AM 4. JULI, EYES WIDE SHUT, MAGNOLIA) und Redford selbst bilden den hochkarätigen Cast für dieses ambitionierte Politdrama.
Die beiden ehrgeizigen Studenten Arian (Derek Luke) und Ernest (Michael Pena) nehmen die Aufforderung ihres idealistischen Professors Dr. Malley (Robert Redford), etwas Bedeutendes im Leben anzustreben, zum Anlass, sich freiwillig als Soldaten für den Einsatz in Afghanistan zu melden. Als Dr. Malley von ihrer spontanen Entscheidung erfährt, ist er gleichermaßen bewegt wie bestürzt.
Während Arian und Ernest im Hindukusch bald nur noch ums nackte Überleben kämpfen, werden sie zum Bindeglied zweier scheinbar unzusammenhängender Episoden an der Ost- und Westküste der USA: Dr. Malley (Robert Redford) nimmt sich eines Studenten (Andrew Garfield) aus privilegiertem Elternhaus an, der jeglichen Enthusiasmus vermissen lässt. Zeitgleich versucht in Washington der charismatische Senator und potentielle Präsidentschaftskandidat Jasper Irving (Tom Cruise) eine ehrgeizige TV-Journalistin (Meryl Streep) mit einer brisanten Story zu manipulieren, die Arians und Ernests Schicksal besiegeln könnte.
Während Kugeln fliegen, Argumente und Erinnerungen ausgetauscht werden, verdichten sich die drei Geschichten und werden immer enger miteinander verwoben – und es wird deutlich: jeder Einzelne bestimmt das Schicksal des Anderen und der Welt.
Robert Redford, der bekannt ist für seine Integrität und sensible Auseinandersetzung mit hochbrisanten politischen und sozialen Themen, bezieht erneut Stellung: Er thematisiert die ethische Verantwortung des Einzelnen und die humanitären Konsequenzen militärischer Auseinandersetzungen vor dem Hintergrund komplexer Verflechtungen von Politik und Medien.
VON LÖWEN UND LÄMMERN startet am 8.November 2007 in den deutschen Kinos.
Ursprung und Bedeutung des Titels "Lions For Lambs"
Der Titel des Dramas LIONS FOR LAMBS, zu deutsch VON LÖWEN UND LÄMMERN, mit Robert Redford, Tom Cruise und Meryl Streep, wurde durch eine Szene inspiriert, in der der College Professor Dr. Stephen Malley (Robert Redford) die Apathie der US-Öffentlichkeit gegenüber wichtigen Weltereignissen und besonders dem Krieg gegen den Terrorismus kritisiert. Dr. Malley behauptet: "Das Problem liegt nicht bei den Leuten, die für den Terror verantwortlich sind, sondern bei uns, die wir alle nicht bereit sind, das Problem anzugehen." Der Professor versucht einen talentierten, aber desillusionierten Studenten (Andrew Garfield) dazu zu bewegen, selbst Verantwortung zu übernehmen und sich gegen Politiker und das Militär zu stellen, die das Leben ihrer Soldaten für diesen Krieg nur allzu gern aufs Spiel setzten. Um seinen Standpunkt zu untermauern, erzählt Dr. Malley dem jungen Mann, dass während des ersten Weltkriegs Tausende britische Soldaten im aussichtslosen Stellungskrieg gegen die deutschen Truppen ihr Leben ließen. Die deutschen Soldaten bewunderten ihre Gegner so sehr, dass sie Gedichte und Geschichten über deren Tapferkeit verfassten. Sie verspotteten auch die arrogante Inkompetenz der britischen Offiziere, die sicher und weit entfernt vom Kampfgebiet ihre Teekränzchen abhielten, während an der Front viele junge Männer unnötig ihr Leben ließen.
Eines dieser Werke enthielt die Worte: "Nirgendwo sonst habe ich solch tapfere Löwen gesehen, die von solchen Lämmern angeführt wurden." Obwohl der genaue Ursprung des Zitats nicht mehr zurückverfolgt werden kann, sind sich Historiker einig, dass die Worte während der Somme-Offensive, einer der blutigsten Schlachten der modernen Kriegsgeschichte, verfasst wurden. Während manche Militärhistoriker davon ausgehen, dass ein unbekannter Infanteriesoldat Autor dieses Satzes sei, behaupten andere, dass niemand geringeres als General Max von Gallwitz, Oberkommandeur der deutschen Truppen, hinter diesen Worten steht. Aber wer auch immer dieses Zitat geäußert hat, allgemein gilt, dass der Ursprung dieser Metapher auf Alexander den Großen zurückgeht: "Ich habe keine Angst vor einer Armee von Löwen, wenn sie von einem Lamm angeführt wird. Ich fürchte mich vielmehr vor einer Armee von Lämmern, an deren Spitze ein Löwe steht."
Die Somme-Offensive begann im Juli 1916. Das massive Vorrücken der Alliierten an der Westfront kam in der Nähe des nordfranzösischen Flusses Somme zum Stillstand und die Truppen erlitten ein grausiges Schicksal. In Schützengräben lauerten die schwer bewaffneten Frontkämpfer Kaiser Wilhelms II. und 58.000 britische Soldaten mussten in der Schlacht ihr Leben lassen, davon ein Drittel bereits am ersten Tag. Der schwarze Tag hält noch heute den traurigen Rekord als blutigster Kriegstag mit den meisten Opfern. Die katastrophale Offensive wurde im November beendet und die Soldaten zurückgezogen. Nach einem fünf Monate dauernden Stellungskrieg hatten die Alliierten nur zwölf Kilometer erobert und verloren dabei 420.000 britische sowie 200.000 französische Soldaten.
Einige Historiker glauben, dass sich das im Zitat erwähnte Lamm auf General Douglas Haig, Oberkommandeur der Britisch Expeditionary Force, bezieht. Der umstrittene Kommandeur war für die Kriegstaktik, die so viele Löwen ins Verderben stürzte, verantwortlich. Sein Konzept einer "Entscheidungsschlacht" kostete mehr Menschenleben, als die übliche "Bite and hold"-Taktik. Die eingesetzte Strategie beschränkte sich auf viele kleine und wiederholte Angriffe auf die Deutschen, um diese zu demoralisieren. Das war aber leider nicht der Fall.
Der Verdacht, dass Haig das Leben seiner Untergebenen nicht sonderlich schätzte, kam bereits nach der Niederlage bei Neuve Chappelle auf. Dort verlor er 17.000 Männer. Ganz in der Tradition schlechter Militärbürokratie übertrug man General Haig daraufhin das Kommando über die alliierten Truppen an der Somme. 4 Interessant ist die geschichtliche Fußnote, dass die langen Monate des blutigen Kampfes zum Teil auf Film festgehalten wurden und später als Propagandafilm "The Battle of Somme" in Großbritannien zu sehen waren. Das war zum ersten Mal, dass die Bürger an der Heimatfront mit den Schrecken moderner Kriegsführung konfrontiert wurden.