Filmkritik: Space Sweepers – Viel Bombast, wenig Inhalt

  

von Peter Osteried | 07.02.2021

Der südkoreanische Science-Fiction-Film „Space Sweepers“ ist seit dem 5. Februar bei Netflix zu sehen.

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Bei SPACE SWEEPERS handelt es sich um den ersten großen Science-Fiction-Film aus Südkorea. Es gab Ausflüge ins Genre, niemals aber in die Welt der Space Opera. Und schon gar nicht mit einem derartigen Aufwand, wie er hier betrieben wurde. Der ist umso beeindruckender, wenn man weiß, dass der Film mit weniger als 20 Millionen Euro produziert wurde. Das reicht bei US-Blockbustern selten als Budget für die Effekte. Bei SPACE SWEEPERS sehen die zahlreichen CGI-Effekte aber echt gut aus.

Space Sweepers – Zur Handlung

Im Jahr 2092 ist die Erde ein Höllenloch, auf dem eigentlich niemand mehr leben will, viele es aber müssen, während eine Elite sich darauf vorbereitet, im All ein luxuriöses Leben zu führen. Für eine Gruppe von Weltraumschrottsammlern könnte sich die Chance ergeben, zu den Reichen aufzuschließen. Denn es wird nach einer lebenden Bombe in Form eines Mädchens, einer Massenvernichtungswaffe namens Dorothy gesucht – und die Schrottsammler haben sie gefunden.

Skrupel, sie zu verkaufen, haben sie auch nicht, allerdings allerhand Probleme, das auch in die Tat umzusetzen.

Space Sweepers – Eine Kritik

Es gibt zwei Probleme, die SPACE SWEEPERS hat. Das erste ist die Laufzeit. Mit 137 Minuten ist der Film viel zu lang. Man hätte problemlos eine halbe Stunde entfernen können und dann einen deutlich knackigeren Film gehabt. So gibt es reichlich Fett, weil die Macher wohl nicht dem Credo „Kill Your Darlings“ folgen konnten und einfach alles drin ließen, was ihnen gefiel. Dabei hätte der Schnitt hier viel retten können.

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Das zweite Problem ist nicht weniger ernsthaft: Die Geschichte ist reichlich lahm. Daran würde dann auch ein Kürzen der Laufzeit nichts ändern. Entsprechend trägt sich der Film nicht. Zwar sieht er unglaublich gut aus, hat Bilder, die man sich am liebsten ausdrucken und an die Wand pinnen würde, bietet visuellen Bombast und schön gestaltete Sets und hat sogar eine tolle Prämisse. Abe dabei bliebt es leider auch, der zündende Funke fehlt.

Es ist cool, wie hier eine Welt gezeigt wird, in der jeder seine eigene Sprache spricht, aber über Translatoren jeder jeden versteht. Das ist ein Multi-Kulti-Ansatz, der tatsächlich sehr frisch ist und dem Film einiges an Flair beschert.

Das macht SPACE SWEEPERS zu einer zweischneidigen Angelegenheit. Für die Story bleibt man nicht dran, wohl aber für die Umsetzung. Weil der Film einfach toll aussieht. Wer also Effekte auf hohem Niveau sehen will, ist hier genau richtig.

Fazit

SPACE SWEEPERS leidet an einigen Problemen, vor allem aber reicht das Mindestmaß an Geschichte nicht für eine epische Laufzeit aus. Das macht es durchaus schwer, dem Ganzen fast zweieinhalb Stunden zu folgen. Sehr bedauerlich, denn was hier an Aufwand in Ausstattung und Effekten betrieben wurde, macht jedem großen Hollywood-Film Konkurrenz.

Bewertung: 3/5***

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Alle Bilder (c) Netflix