Godzilla vs. Kong – Das Gekloppe des Jahres? (Filmkritik)

  

von Peter Osteried | 01.04.2021

Der deutsche Starttermin steht noch nicht fest, Warner will „Godzilla vs. Kong“ hierzulande aber nicht bei Sky, sondern tatsächlich im Kino zeigen.

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Seit Jahren wird auf diesen Kampf der Monster hingearbeitet. GODZILLA VS. KONG soll – zumindest vorerst – der Höhepunkt des 2014 mit GODZILLA gestarteten und dann 2017 mit KONG: SKULL ISLAND und 2019 mit GODZILLA: KING OF THE MONSTERS fortgesetztem Monsterverse sein. Was die reine Wucht der visuellen Effekte und der damit einhergehenden Action betrifft, ist das auch vollends zutreffend.

Godzilla vs. Kong – Zur Handlung

Godzilla hat nie einfach so Städte angegriffen. Nun ist es aber geschehen und die Menschen sind in Panik. Der reiche Boss von Apex Cybernetics sieht das auch als Chance, da er Nathan Lind (Alexander Skarsgard) rekrutiert, der für seine Hohlwelttheorie ziemlich verspottet wurde. Aber diese Hohlwelt scheint der Ursprung der Titanen zu sein, auf jeden Fall scheint sie die Heimat von Kong zu sein.

Man beschließt also, Kong aus seinem sicheren Habitat auf Skull Island in die Antarktis zu bringen, wo der Eingang zur Hohlerde ist. Doch Godzilla spürt Kong, diesen anderen Titanen, auf und greift an …

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Godzilla vs. Kong – Eine Kritik

Es ist die Frage, welchen Maßstab man an einen Film wie GODZILLA VS. KONG ansetzt. Erwartet man eine elaborierte Geschichte, dann geht dieser Film unter wie ein Stein, erwartet man ein bombastisches Actionspektakel, dann ist man genau richtig. Damit einhergehend gilt aber auch: Immer, wenn es um die Menschen in dieser Geschichte geht, kommt das Ganze zum Stillstand. Sie sind Reißbrettfiguren und reichlich langweilig. Godzilla und Kong, das ist alles, was man in diesem Film sehen will. Man könnte sagen: Es ist auch alles, was geboten ist.

Denn die Geschichte ist nicht nur dürftig, sie ist noch weniger stringent als im zweiten GODZILLA-Film. Ein klappriges Vehikel für Action. Mehr nicht. Noch dazu aufgebauscht mit einer Nebenhandlung rund um Millie Bobby Browns Figur, die den Eindruck erweckt, man hätte sie nur in den Film aufgenommen, weil man den STRANGER THINGS-Star dabeihaben wollte. Wahrscheinlich könnte man darüber diskutieren, aber Brown ist wohl der größere Star als Alexander Skarsgard. Darum wollte man sie wohl einfach nicht verlieren.

Die eigentlichen Stars sind aber natürlich die beiden Monster – und die Legion an Künstlern, die an den visuellen Effekten gearbeitet haben. Bei solchen Versus-Filmen kommt es häufig vor, dass Filmemacher davor zurückschrecken, einen definitiven Sieger zu verkünden, um Fans des Unterlegenen nicht zu verprellen. Adam Wingard hasst das und präsentiert in seinem Film darum auch einen Sieger. Aber wie bei jedem Superhelden-Film, bei dem die Helden sich erstmal gegenseitig kräftig einschenken, braucht es am Ende die vereinten Kräfte, um für das Gute zu triumphieren. Der Gegner, dem sich Godzilla und Kong stellen, wird gerade auch Fans der klassischen Filme aus den 1960er und 1970er Jahren juchheizen lassen.

Fazit

Die Handlung ist Mist. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Aber was Adam Wingard hier an monstermäßigem Gekloppe präsentiert, ist von solch erlesener Schönheit, dass man gerne vergisst, wie mager die Geschichte eigentlich ist. Der Kampf der Titanen ist auch so grandios, weil Kong echte Emotion offenbart – und sich sogar per Zeichensprache mit einem stummen Mädchen verständigt. Das sind dann auch die einzig menschlichen Szenen im Film, die eine gewisse Wirkung haben, alle anderen Protagonisten sind einfach nur schmückendes Beiwerk. GODZILLA VS. KONG bietet das, was der Titel verspricht: Ein brachiales Effektgewitter, das die Lust an der Zerstörung zelebriert.

Bewertung: 3/5***

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Bildmaterial: (c) Warner Bros.