Monster Hunter – Spektakel ohne Sinn und Verstand

  

von Peter Osteried | 23.02.2021

Die Game-Verfilmung „Monster Hunter“ wird im Lauf des Jahres von Constantin in die Kinos gebracht.

Paul W.S. Anderson kennt sich mit der Umsetzung von Games zu Filmen aus. Schon zu einem frühen Zeitpunkt seiner Karriere brachte er MORTAL KOMBAT in die Kinos, die letzten zwei Jahrzehnte verantwortete er dann die RESIDENT EVIL-Filme entweder als Autor oder auch als Regisseur. Nun hat er sich den Capcom-Hit MONSTER HUNTER gekrallt und gleich seine Frau Milla Jovovich in der Hauptrolle besetzt. Eine durchaus gute Entscheidung, hat sie doch schon in den RESIDENT EVIL-Filmen gezeigt, dass sie in Action gut aussieht.

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Monster Hunter – Zur Handlung

Artemis (Milla Jovovich) ist mit ihrem Trupp in der Wüste unterwegs. Welche Wüste ist egal, welcher Krieg auch. Die Soldaten geraten in einen Gewittersturm und werden in eine andere Welt transportiert. Dort wird der Trupp von einem Diablo, einem Monster, das sich unter dem Sand bewegt, attackiert. Viele sterben, die anderen danach auch, auch wenn der Film sich da für sie schon gar nicht mehr interessiert.

Stattdessen irrt Artemis alleine umher, kämpft gegen weitere Monster, trifft auf einen fähigen Kämpfer (Tony Jaa), kämpft gegen weitere Monster und will irgendwann nach Hause. Die Geschichte dieses Films ist nicht minimalistisch, sie ist praktisch nicht vorhanden!

Monster Hunter – Eine Kritik

Anderson lässt sich gut eine Stunde Zeit, bis er sein Nichts an Handlung ausbreitet. Artemis will nach Hause, weswegen man sich zu einem speziellen Ort begeben und – natürlich – gegen ein Monster kämpfen muss. In dieser ersten Stunde zeigt Anderson praktisch nur Action. Entsprechend gibt es auch kaum Dialoge. Die leblosen Figuren hätten ohnehin nichts Fundamentales zu sagen.

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Die Action sieht gut aus. Anderson ist hier ganz in seinem Element. Die Computerkünstler sind es auch, denn die Monster – darunter auch spinnenartige Kreaturen, die gleich Erinnerungen an STARSHIP TROOPERS wecken – sehen schon beeindruckend aus. Die Action sieht auch feist aus. Aber sie punktet halt nur oberflächlich, weil einem die Figuren vollkommen egal sind.

Entsprechend zieht sich der Film auch. Action kann toll sein, aber sie muss von einer Geschichte unterfüttert sein. Sie lebt von Figuren, die den Zuschauer hinein ins Geschehen ziehen. Hier jedoch hat man das Gefühl, man würde jemand anderem beim Zocken zusehen. Besonders unterhaltsam ist das natürlich nicht.

Tony Jaa (ONG-BAK) kann nur bedingt zeigen, was er kann, während Ron Perlman als Admiral aussieht, als wäre er der verschollene Bruder von Will Ferrell aus EUROVISION SONG CONTEST: THE STORY OF FIRE SAGA.

Das Ende spottet dann jeder Beschreibung. Es ist keines. Der Film bricht einfach irgendwann inmitten der Action ab. Fortsetzung folgt. Denkt sich zumindest Anderson, der bei seinen RESIDENT EVIL-Filmen auch nicht viel anders verfahren ist.

Fazit

Gamer stören sich wohl daran, dass der Film nur so wenig von dem transportiert, was sie aus den Spielen kennen. Filmfans stören sich daran, dass Anderson immer mehr auf eine Geschichte pfeift und sich nur noch in zumindest schön gemachter Action ergeht. Aber hier wäre mehr drin gewesen. Und Milla Jovovich hätte einen besseren Film verdient gehabt.

Bewertung: 2/5**

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Bildmaterial (c) Constantin Film