Sentinelle – Ein wirrer Actionfilm

  

vonn Peter Osteried | 08.03.2021

Der Actionfilm „Sentinelle“ mit Olga Kurylenko startete am 5. März bei Netflix.

Umtriebig ist das ehemalige Model Olga Kurylenko ja. Im Gegensatz zu vielen ihrer Kolleginnen hat sie als Schauspielerin zumindest eine Karriere, auch wenn es selten für große Filme reicht. Nun spielt die die Hauptrolle in der französischen Netflix-Produktion SENTINELLE, der so gerne inhaltliche Relevanz hätte, aber unter seiner wirren Erzählweise erdrückt wird.

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Sentinelle – Zur Handlung

Klara (Olga Kurylenko) ist eine Elite-Soldatin der Operation Sentinelle, wird aber nach einem traumatischen Einsatz nach Hause versetzt, wo sie im Zuge der Terror-Abwehr Patrouille geht. Sie versucht, ihr Leben wieder in den Griff zu kriegen, nimmt jedoch viel zu viele Psychopharmaka und gerät vollends aus der Bahn, als ihre Schwester vergewaltigt wird.

Fortan sucht sie nach dem Täter und vertraut dabei nicht auf die Polizei. Sie will Rache – und das um jeden Preis.

Sentinelle – Eine Kritik

Wenn die eigentliche Handlung eines Films sich erst nach gut 30 Minuten erkennen lässt und das ganze Werk ohnehin nur inklusive Nachspann 80 Minuten Laufzeit hat, dann weiß man schon: Hier gibt es erzählerische Probleme am laufenden Band. Anfangs ist der Film völlig ziellos. Zwar ist die Sequenz zu Beginn mit dem Selbstmordbomber gut, aber sie ist letztlich bedeutungslos. Alles, was hier gezeigt wird, hätte auch in einer kurzen Traumsequenz erklärt werden können, aus der Kurylenkos Figur dann schweißgebadet erwacht und sich Pillen einwirft. Dann hätte der Film seine eigentliche Geschichte schneller starten können.

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Wahr ist aber auch, dass das wohl auch nichts gebracht hätte, denn diese Geschichte ist fast nicht vorhanden. Es ist ein typischer Rache-Plot, den man schon tausendfach im Kino und Heimkino gesehen hat und dem SENTINELLE auch keinerlei neue Aspekte abgewinnt. Stattdessen ist die Erzählweise erstaunlich holprig. Manchmal ist man nicht sicher, ob man nun einen Rückblick oder gegenwärtige Handlung sieht. Selbst die Szenenanschlüsse sind ziemlich abrupt.

Zum Ende hin gibt es dann etwas Action, die nett gemacht ist und Olga Kurylenko gut in Form zeigt, aber auch hier ist nichts geboten, das man nicht schon häufig gesehen hätte. Entsprechend plätschert der Film bedeutungsfrei und spannungsarm vor sich hin, ohne, dass er auch nur jemals eine Sekunde lang das Interesse des Zuschauers wirklich packen könnte.

Fazit

SENTINELLE ist ein bemühter, völlig unstimmiger Film, der irgendwie versucht, Arthaus-Anflüge mit einer konventionellen, absolut unoriginellen Rache-Geschichte zu kombinieren. Trotz kurzer Laufzeit ergibt sich sehr viel Leerlauf. Spannung wird nie aufgebaut, die Geschichte plätschert, der Schnitt ist abgehackt. Kurz gesagt: Dieser Film ist die Zeit nicht wert, die man aufbringen muss, um ihn zu sehen.

Bewertung: 1/5*

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Bildmaterial: (c) Netflix