Tom & Jerry – Eine wilde Keilerei

  

von Peter Osteried | 25.03.2021

Der erste Live-Action-Film mit dem Kater und der Maus „Tom & Jerry“ soll am 29. April in die Kinos kommen. Hier unsere Kritik.

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Seit fast 80 Jahren bekämpfen sich Tom und Jerry schon, unübertroffen sind jedoch die Cartoons, die von 1942 bis 1957 von Joseph Barbera und William Hanna produziert wurden. Letzterer lieh Tom auch die Stimme – die Schreie, das Japsen, das Kreischen. Und das ist erfreulicherweise auch im aktuellen Film zu hören. Der neue TOM & JERRY ist erst der zweite lange Kinofilm und der erste, in dem die beiden Kontrahenten vor Live-Action-Aufnahmen agieren.

Tom & Jerry – Zur Handlung

Schon wieder hat Kayla (Chloe Grace Moretz) ihren Job verloren, aber da tut sich eine Chance auf, auch wenn sie sie sich erschleichen muss. Sie darf in einem Topp-Hotel arbeiten, in dem eine der größten Hochzeiten aller Zeiten gefeiert werden soll. Darum braucht man für die Vorbereitungen auch Kaylas Hilfe. Aber just im selben Moment beschließt die Maus Jerry, auch in dem Hotel einzuziehen. Ein Nager im Nobel-Hotel? Das geht gar nicht.

Darum spannt Kayla den Kater Tom ein, um die Maus ein für allemal loszuwerden, doch das ist leichter gesagt, als getan. Schon bald versinkt alles im Chaos …

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Tom & Jerry – Eine Kritik

Man setzt hier nicht auf Computeranimation, wie es bei DIE SCHLÜMPFE der Fall war, sondern bietet klassischen Zeichentrick, womit die Figuren auch so aussehen, wie man sie aus den alten Cartoons kennt. Das hat immensen Reiz, weil der Kontrast zum Realfilm dabei noch größer ist. Man fühlt sich an Filme wie SPACE JAM oder FALSCHES SPIEL MIT ROGER RABBIT erinnert. Letzterer war auch die große Inspiration für Regisseur Tim Story.

Die Geschichte des Films ist im Grunde mager, umso mehr, wenn man das Augenmerk auf den Teil mit den Menschen richtet. Das ist eine klischierte Handlung, die den ansonsten eher rasanten Film häufig zum Stillstand bringt. Wenn Tom und Jerry aber wieder im Mittelpunkt stehen, dann rührt sich im wahrsten Sinne des Wortes etwas.

Dabei merkt man die Liebe zur Vorlage schon an. Denn Autor Kevin Costello scheint die alten Cartoons sehr genau studiert zu haben, bringt er doch in den Keilereien der beiden Protagonisten immer wieder Szenen und Momente ein, die man von früher kennt. Überhaupt gibt es ein Wiedersehen mit vielen bekannten Figuren abseits von Tom und Jerry. So ist nicht nur der Hund Spike dabei, sondern auch der Hund Droopy, der mit dem Kater und der Maus nichts am Hut hat, aber ein Warner-Toon ist, hat hier seinen Cameo-Auftritt.

Manche Filmzitate sind auf erstaunlich alte Filme abgestellt. Sehr schön ist, als Tom mit seinem improvisierten Wingsuit in die Lüfte aufsteigt und sich vor dem Mond abzeichnet – Tim Burtons BATMAN aus dem Jahr 1989 lässt grüßen.

Fazit

Im Großen und Ganzen ist TOM & JERRY ein amüsanter Film, bei dem die Zeichentrickfiguren aber durchgehend interessanter und amüsanter sind als alle menschlichen Figuren. Vielleicht hätte man gleich einen Film ohne diese machen sollen, ist es doch die ewige Jagd zwischen Katze und Maus, die Tom und Jerry schon immer ausgezeichnet hat. Das darf auch gerne abendfüllend sein. Aber gut, der Film ist, wie er ist, und den kleinen Makeln zum Trotz erweist er sich als unterhaltsamer Familienfilm.

Bewertung: 3/5***

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Bildmaterial Tom & Jerry: (c) Warner Bros.