Zero – From Zero to Hero

  

Zero – From Zero to Hero

Die neue Superhelden-Serie „Zero“ startete am 21. April bei Netflix. Hier ist unsere Kritik zur zur italienischen Produktion.

zero2Bild: Szene aus "Zero" (c) Netflix

In den ersten Momenten hofft man noch, die italienische Serie „Zero“ könnte ein neues „Misfits“ werden, diese Hoffnung wird aber schnell enttäuscht. Vielmehr gestaltet sich die Verfilmung eines italienischen Romans eher wie ein Drama – und noch dazu wie eines, bei dem nichts passiert. Man könnte „Zero“ also als den „Seinfeld der Superhelden“ bezeichnen. In der klassischen Sitcom passierte auch nie etwas, bei „Zero“ passiert das aber auf die falsche Art.

Zero – Zur Handlung

Omar hat Superkräfte. Naja, eine Superkraft. Er kann sich unsichtbar machen – und zwar immer dann, wenn er emotional aufgewühlt ist. Wie in dem Moment, als ihn ein Typ aus dem heruntergekommenen Barrio mit einer Knarre in der Hand verfolgt. Aber der Typ – Shariff – wird schon bald sein bester Freund. Und er hat eine Idee.

Der Unsichtbare muss seine Kräfte nutzen, um das Barrio zu retten. Gut, dafür muss man Mafiosi abzocken, aber wie gefährlich kann das schon sein?

zero3Bild: Szene aus "Zero" (c) Netflix

Zero – Eine Kritik

„Zero“ ist eine schnell erzählte Serie. Das liegt auch daran, dass die acht Folgen der ersten Staffel gerade mal Laufzeiten von gut 20 Minuten haben. Das mag in der Rasanz der Episodenabfolge ein klein wenig verschleiern, dass sich im Grunde kaum etwas tut. Die familiären Probleme der Hauptfigur werden gestreift, die anderen Figuren bleiben weitestgehend unterentwickelt. Die Geschichte wiederum plätschert.

Sie versteht sich wohl ohnehin eher als Coming-of-Age-Drama, bei dem die Hauptfigur eben zufällig Superkräfte hat. Eine klassische Superhelden-Geschichte ist das aber nicht, eine unkonventionelle leider auch nicht. Dafür fehlt Zero, wie der Unsichtbare von seinen Freunden genannt wird, einfach der formidable Gegner.

Der Feind ist eher, wenn man so will, die Wohnungspolitik in Italien, die Ghettoisierung von Gegenden, in denen vor allem Einwanderer und deren Nachkommen leben, und die Gentrifizierung solcher Gegenden, durch die die in prekären Situationen lebenden Menschen noch weiter an den Rand hinausgedrängt werden sollen. Stoff für Superhelden ist das nicht unbedingt, auch wenn sich daraus sicher mehr machen ließe, als bei „Zero“ geboten ist.

Die Schauspieler sind an sich ganz gut, die einzelnen Folgen lassen sich auch mit einem gewissen Mindestmaß an Interesse ansehen, der große Binge-Hit ist die Show aber nicht. Weil man nach gut drei Stunden das Gefühl hat, dass man eigentlich nur heiße Luft geboten bekommen hat.

Fazit

Wirklich spannend ist die neue Netflix-Serie nicht. Sie hat ein paar Momente, die mit mildem Teenie-Drama funktionieren, mehr als das ist bei „Zero“ aber nicht geboten. Die Serie ist zwar noch ein Stückweit davon entfernt, eine totale Null zu sein, sollte es über die erste Staffel hinausgehen, ist aber auf jeden Fall viel Luft nach oben vorhanden.

Bewertung: 2/5**

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Bild: (c) Netflix