ES: Andy Muschietti erklärt, warum diese kontroverse Szene aus dem Buch im Film fehlt

  

Wer weder das gleichnamige Buch von Horror-Autor Stephen King gelesen, noch den neuen Zweiteiler von Regisseur Andy Muschietti gesehen hat, sollte diese News wirklich nur dann weiterlesen, wenn es ihm/ihr egal ist, dass der Text Spoiler zur Handlung enthält. Denn hier gehen wir darauf ein, warum eine ganz bestimmte Szene aus dem Buch nie ihren Weg in die Verfilmung gefunden hat. Auch wenn die Antwort auf die Frage eigentlich recht naheliegend ist, ist es dennoch interessant, die Meinung von Muschietti dazu zu erfahren.

Grund dafür, dass wir uns noch einmal mit diesem Thema beschäftigt haben, ist die Veröffentlichung von ES auf ProSieben, wo der Film am 03. Mai 2020 gezeigt wurde und die dazu geführt hat, dass die Suchanfragen zu diesem Thema im Internet erneut durch die Decke ging.

ES Szene

Diese Szene gab es im Film nicht

Stephen Kings Mammutwerk ES erzählt die Ereignisse auf zwei Zeitebenen. Eine davon zeigt uns den Kampf des Clubs der Verlierer als die Mitglieder allesamt noch pubertierende Kinder waren, die andere konzentriert sich auf den Rückkampf viele Jahre später, als Bill, Ben, Richie, Mike, Eddie, Stanley und Beverly bereits lange Zeit das Erwachsenenalter erreicht haben. Die Frage, die vielen Fans der Buchvorlage auf den Lippen zu brennen scheint, bezieht sich auf ein Ereignis, welches im Buch stattgefunden hat, als der Club der Verlierer noch aus Kindern bestand.

Nachdem die Freunde sich Pennywise entgegengestellt haben und diesen in der Kanalisation von Derry besiegen konnten, mussten sie noch immer den Weg aus den stockfinsteren Tunneln finden. Doch das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gruppe lag aufgrund einiger Ereignisse, die dem Endkampf vorausgegangen sind, bereits brach und die Konfrontation mit dem Ding aus tausend und einem Alptraum hat die Sache nur noch verschlechtert. Beverly, das einzige Mädchen in der Gruppe, sieht nur eine Möglichkeit, wie die Gruppe wieder zueinander finden kann und entscheidet sich, mit jedem der Jungs nacheinander Sex zu haben.

Ihr Plan geht auf, die Gruppe findet wieder zueinander und die Kinder schaffen es, das rettende Tageslicht zu erreichen. Doch warum, wenn nicht schon aus absolut offensichtlichen Gründen, gab es diese Szene nicht im Kinofilm zu sehen? Wer sich tatsächlich fragt, warum sich Regisseur und Drehbuchautor dazu entschieden haben, auf diesen Moment aus dem Buch zu verzichten, bekam von Regisseur Andy Muschietti in einem Interview anlässlich des Kinostarts die passende Antwort präsentiert.

ES Szene II

Kein Mehrwert für den Film

Muschietti gab an, dass er glaubt, dass es eine Art morbide Faszination zu dieser Szene gibt, dass die Leute neugierig sind, wie dieser Moment in einem Film aussehen könnte. Doch zum einen würde kein Hollywood-Studio jemals einer Sexszene unter Minderjährigen zustimmen und zum anderen sei dieser Moment laut Muschietti für die Geschichte auch überflüssig. Er hält Kings Szene für eine grobe Metapher für eine Art Übergangsritus von Kind zum Erwachsenen, die keinerlei Mehrwert für den Film gehabt habe.


Redaktion: Heiner "Gumpi" Gumprecht / BildmaterialBild: „ES“ (2017) ©Warner Bros. GmbH, 05.05.2020