Marvel Cinematic Universe: Anthony Mackie wirft Marvel Scheinheiligkeit vor

  

Aus einem gewissen Standpunkt betrachtet könnte man meinen, dass die Verantwortlichen hinter dem supererfolgreichen Marvel Cinematic Universe in Sachen Diversität und Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern nichts falsch machen. Bei Marvel scheint man darauf zu achten, dass sowohl Schauspieler unterschiedlicher ethnischer Herkunft besetzt werden, als dass es auch eine gesunde Mischung aus weiblichen und männlichen Stars gibt. Doch Anthony Mackie, der im MCU als Falcon bekannt ist, sieht die Sache ein wenig anders.

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MCU: Anthony Mackie bemängelt Diversität

Nun könnte also durchaus gemeint werden, dass Marvel alles richtig macht und es keinen weiteren Grund für Diskussionen gibt. Doch der 41-jährige Schauspieler Anthony Mackie wirft ausgerechnet diesem Studio vor, die falschen Leute aus den falschen Gründen zu besetzen. Und dabei spricht er nicht unbedingt von den Darstellern, die vor der Kamera zu sehen sind, sondern hauptsächlich über die Vorgänge, die hinter den Kulissen stattfinden und die den Zuschauer meist nur in Form von Credits erreichen. Was bei den meisten Betroffenen bedeutet, dass es sie überhaupt nicht erreicht.

Tatsächlich lobt Mackie die Verantwortlichen um Marvel Studios' Präsidenten Kevin Feige in vielen Bereichen, so zum Beispiel dafür, das Schlüsselpositionen wie etwa Regie, Kamera oder auch Kostümdesign an nicht-weiße Filmemacher vergeben werden. Doch in der Reihe Actors on Actors des Branchenblatts Variety ließ der Darsteller, der im MCU jüngst den Rundschuld von Captain America erhalten hat und demnächst in der Disney-Plus-Serie The Falcon and The Winter Soldier zurückkehren wird, verlauten, dass genau dort oftmals das Problem liegen würde. Positionen würden nicht aufgrund des Könnens vergeben, sondern aufgrund der Hautfarbe.

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MCU: Anthony Mackies Lösung für das Problem

So gab er während des Interviews an, dass es bei Black Panther einen Schwarzen Regisseur gab, einen schwarzen Produzenten, einen schwarzen Kostümdesigner und einen schwarzen Stunt-Choreografen. Und seiner Aussage nach sei dies noch rassistischer als alles andere. Denn wenn man Schwarze nur anheuern kann, wenn es um einen Film über Schwarze geht, bedeutet dies nicht, dass sie nicht gut genug für einen Film mit hauptsächlich weißer Besetzung sind?

Mackie sprach weiter davon, dass er bereits in genügend MCU-Filmen mitgespielt habe, um behaupten zu können, dass die wichtigsten Positionen in den meisten Filmen nur mit Weißen besetzt werden – vom Regisseur bis zum Produzenten. Um diese Vorgehensweise zu verhindern schlägt er schlichtweg vor, die beste Person für einen Job anzuheuern, selbst wenn das bedeutet, dass man die zwei besten Frauen an Bord holt oder die zwei besten Männer, unabhängig von ihrer Hautfarbe.

Angst, für diese Offenheit bestraft zu werden oder sogar ernsthafte Konsequenzen befürchten zu müssen, habe Mackie nicht. Seiner Aussage nach sei er aktuell in einer Position, die es ihm erlaube unangenehme Fragen zu stellen und er sehe es als seine Pflicht an, genau dies zu tun.

Redaktion: Heiner "Gumpi" Gumprecht/ Quelle: variety.com / Bildmaterial: ©Walt Disney Germany, 29.06.2020