Bei Simon Templar handelt es sich um einen Held klassischer Kriminalromane, die zwischen 1928 und 1997 erschienen sind und sich im Großen und Ganzen um eine Art modernen Robin Hood drehen, der nach eigenen Moralvorsätzen lebt und versucht, der Welt ein kleines bisschen Gerechtigkeit zu bringen. In der Vergangenheit wurden die Geschichten von Simon Templar immer wieder verfilmt und erfreuten sich mal mehr und mal weniger Beliebtheit. Laut Paramount ist es anscheinend nun wieder an der Zeit, den gesetzlosen Verkleidungskünstler auf die große Leinwand zu bringen.
Bild oben: „The Saint – Der Mann ohne Namen“ (1997), Val Kilmer ©Paramount Pictures
Chris Pine als Simon Templar?
In den 1930er und 1940er Jahren wurde der berühmte Dieb vor allen Dingen von Schauspieler George Sanders verkörpert, in den 1960er Jahren übernahm diesen Job der spätere James-Bond-Darsteller Roger Moore und danach schlüpften sogar Ian Ogilvy, Andrew Clarke und Simon Dutton in die Rolle von Templar, jedoch bei weitem nicht mehr so erfolgreich wie damals Sanders oder auch Moore. Zuletzt erschien 2017 mit The Saint eine Umsetzung in welcher Adam Rayner die Titelrolle übernahm, aber auch dieses, eigentlich als Pilotfilm vorgesehene Werk, scheiterte und weitere Versuche wurden erst einmal eingestellt.
Nun, nachdem lange Zeit Chris Pratt für diesen Job vorgesehen war, befindet sich Paramount allem Anschein nach mit Chris Pine (Plötzlich Prinzessin 2, Jack Ryan: Shadow Recruit) in Gesprächen für die immer noch ziemlich beliebte Figur. Der Star hat durch seine Rolle als Captain James T. Kirk in den neuen Filmen zu Star Trek bereits eine belebte Geschichte mit dem Filmstudio hinter sich, vor allen Dingen, da laut Insidern ein vierter Teil im neuen Star-Trek-Universum an den Gehaltsverhandlungen zwischen Pine und Paramount scheiterte. An dem Verhältnis zwischen den beiden hat dies aber wohl nichts geändert.
Ob Pine die Rolle wirklich annehmen wird oder ob die Gespräche zwischen ihm und Paramount wieder einmal an den Gehaltsverhandlungen scheitern, ist bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt, genauso wenig, wann der Film eigentlich erscheinen wird oder wann zumindest die Dreharbeiten beginnen sollen. Gerade jetzt, mitten in der Coronkrise, dürfte es eher unwahrscheinlich sein, dass die Produktion in absehbarer Zeit voll aufgenommen wird. Was wir aber bereits wissen, ist, dass der neue Film über Simon Templar wieder The Saint heißen und das Seth Grahame-Smith (Dark Shadows, Abraham Lincoln Vampirjäger) das Drehbuch schreiben wird.
Bild oben: „Wonder Woman“ (2017), Chris Pine ©Warner Bros
Wer ist Simon Templar?
Templar hat sich selbst dem Kampf gegen das Böse verschrieben, oder besser ausgedrückt, gegen solche Menschen, die in seinen Augen einen geringeren moralischen Codex als er selbst besitzen. So geht er gegen korrupte Politiker, Kriegstreiber und andere kriminelle Personen vor, bestiehlt diese und gibt das Erbeutete dann oft den Armen, Bedürftigen und wohltätigen Einrichtungen, womit er als moderner Robin Hood angesehen werden kann. Obwohl Templar an sich selbst ein Krimineller ist, wird in den Geschichten immer wieder klar gemacht, dass er sein Einkommen nur aus den Taschen von Bösewichten bezieht.
Chris Pine dürfte für die Rolle des Simon Templar wie geschaffen sein, da die Figur oftmals als lockerer Typ mit einem etwas kindischem Humor beschrieben wird. Ab und zu hinterlässt er an Tatorten eine Visitenkarte mit einem Strichmännchen mit einem Heiligenschein, was später auch zum Logo der Buchreihe und zum Erkennungszeichen der späteren Fernsehserie in den 1960er Jahren wurde. Davon unterscheidet sich vor allen Dingen die Version, die Vil Kilmer in dem Kinofilm von 1997 verkörperte, wo die Geschichte über The Saint zu einem reinen Actionfilm wurde.
Zuletzt sei noch einmal erklärend erwähnt, dass Chris Pine die Rolle des Simon Templar im neuen Film-Reboot noch nicht inne hat, sondern sich tatsächlich erst in Verhandlungen mit Paramount befindet. Sobald diese abgeschlossen sind, wird es sicherlich eine offizielle Stellungnahme von dem Filmstudio oder dem Schauspieler selbst geben und wir lassen euch wissen, wie die Sache schlussendlich ausgegangen ist.
Redaktion: Heiner "Gumpi" Gumprecht / Quelle: variety.com, 23.04.2020