Coronakrise: Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg legen Termine für Kino-Wiedereröffnungen fest

  

Sofern wir aufgrund diverser Faktoren nicht mit einer zweiten Welle des so bezeichneten Coronavirus rechnen müssen, kehrt so langsam aber sicher wieder Normalität in Deutschland ein. Erst vor wenigen Tagen kündigten einige Bundesländer an, die Pforten zu den hiesigen Kinos wieder zu öffnen. Dazu gehören Hessen (09. Mai), Sachsen und Schleswig-Holstein (18. Mai) sowie Nordrhein-Westfalen (30. Mai). In der Hauptstadt ist die Sache aus verständlichen Gründen etwas komplizierter und öffentliche Einrichtungen wie Kinos bleiben dort noch mindestens bis zum 05. Juni geschlossen.

Kinosaal UCI iSens

Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg öffnen ihre Kinos

Für Kinofans in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg haben wir nun ebenfalls gute Nachrichten, denn die zuständigen Politiker dieser Bundesländer haben gestern offiziell bestätigt, dass verschiedene Einrichtungen, zu denen auch Kinos gehören, demnächst ihre Pforten wieder öffnen dürfen. In Rheinland-Pfalz ist es ab dem 27. Mai 2020 soweit, allerdings nur nach behördlicher Prüfung der Erfüllung der vorgegebenen Sicherheitsauflagen. Diese umfassen laut offizieller Mitteilung Zugangskontrollen, die Nachverfolgbarkeit von Besuchern, Wahrung der Abstandsregeln, eine weitgehende Beschränkung des Begegnungsverkehrs, das Tragen von Mund-Nasen-Masken und die Vorlage von Hygienekonzepten.

Baden-Württemberg lässt sich ein kleines bisschen mehr Zeit und bestätigt die mögliche Wiedereröffnung von Kinos ab dem 01. Juni 2020, also am nächsten Pfingstmontag. Auch in diesem Bundesland gelten die allgemein üblichen Hygiene- und Abstandsvorschriften. Außerdem wurde angegeben, dass die Kapazitäten pro Vorstellung bei unter 100 Besuchern liegen müssen. Auch in Baden-Württembergs Kinos muss die Rückverfolgbarkeit der anwesenden Personen sichergestellt werden. Wie immer bedeuten diese Angaben aber natürlich nicht, dass die Kinos die Termine auch einhalten und direkt ihre Tore wieder öffnen können.

HDF bittet um einheitlichen Wiedereröffnungstermin

Nun könnte man natürlich meinen, die Kinobetreiber seien glücklich über diese Entwicklung und würden alles daran setzen, den Betrieb so schnell wie möglich wieder aufnehmen zu können, doch tatsächlich sind die meisten Betroffenen recht unzufrieden mit den aktuellen Entscheidungen. Kim Ludolf Koch, der Geschäftsführer der Cineplex-Kinogruppe, hat jüngst in Abstimmung mit dem Hauptverband Deutscher Filmtheater (HDF) einen Appell an Monika Grütters, die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, sowie die Ministerpräsidenten und Kultusminister der Länder gerichtet, mit dem Ziel, einen bundesweit einheitlichen Wiedereröffnungstermin zu finden.

Grund für dieses Anliegen sei die Tatsache, dass viele Kinobetreiber sich von den kurzfristigen Ankündigungen überrumpelt fühlen und sich nicht in der Lage sehen, die Sicherheitsauflagen in solch kurzer Zeit umzusetzen. Außerdem gibt Kim Ludolf Koch an, dass aktuell kein Verleih nennenswerte neue Filme veröffentlichen würde, da die Angst vor Umsatzeinbußen zu hoch sei. Die Kinos seien jedoch auf neue, interessante Filme angewiesen, da nur mit solchen Angeboten sichergestellt sei, dass die Betriebe in der aktuellen Situation keinen Verlust machen.

Als einheitlichen Wiedereröffnungstermin schläft Ludolf Koch den 04. Juni vor. Dass dieses Datum sehr unwahrscheinlich ist sieht man schon daran, dass für Berlin bereits beschlossen wurde, die Kinos bis zum 05. Juni geschlossen zu halten. Bundeskanzlerin Angela Merkel kommentierte den Appell mit der Aussage, dass es nicht an ihr liegen würde, einen einheitlichen Termin zu finden.

Redaktion: Heiner "Gumpi" Gumprecht / Bild: UCI (VÖ mit freundlicher Genehmigung), 15.05.2020