Abigail – Vampir-Ballerina (Filmkritik)

  

von Peter Osteried | 16.04.2024

Der Horrorfilm „Abigail“ läuft ab 18. April im Kino. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Melissa Barrera.

Abigail Horrorfilm 2024 (c) Universal PicturesBild: Szene aus dem Horrorfilm "Abigail" (c) Universal Pictures

Im Grunde ist es schade, dass das Marketing zu viel verrät – so wie vor fast 30 Jahren bei „From Dusk Till Dawn“ auch. Wie viel spannender und überraschender wäre es, wenn „Abigail“ als Crime-Film vermarktet worden wäre? Aber so weiß man, dass die kleine Ballerina ein Vampir ist – und damit weiß man ziemlich lange im Film mehr als die Protagonisten.

Abigail – Zur Handlung des Films

Eine Gruppe von Gaunern, die sich zuvor nie gesehen haben, wird zusammengebracht, um ein zwölfjähriges Mädchen zu entführen. Nach getaner Tat sollen sie einen Tag auf Abigail aufpassen, bis ihr Vater die immense Lösegeldsumme von 50 Millionen Dollar bezahlt hat. Das geschieht in einem uralten, stilvollen Anwesen.

Aber schon bald zeigt sich, dass nicht Abigail mit ihnen in diesem Haus gefangen ist, sondern sie mit dem kleinen Mädchen.

Abigail Horrorfilm 2024 (c) Universal Pictures 002Bild: Szene aus dem Horrorfilm "Abigail" (c) Universal Pictures

Abigail – Eine Kritik

Die beiden Regisseure bezeichneten „Abigail“ als „Ready or Not auf Steroiden“, und das passt sehr gut. Das ist der mit Abstand blutigste Film des Duos. Er geht gut zur Sache, fängt das aber auch mit reichlich Humor auf. Die besten Szenen hat dabei Kevin Durand bekommen, der erstaunlich witzig sein kann. Und: Mit der jungen Alisha Weir hat er eine Hauptdarstellerin, bei der man erst meint, sie könnte kein Wässerchen trüben, bis Abigail loslegt. Die junge Irin ist großartig, sie spielt quasi jeden anderen an die Wand. Und: Sie hat nicht nur den Großteil ihrer Stunts gemacht, sondern ihren Ballett-Unterricht genutzt, da weit weniger entsprechende Passagen im Film vorgesehen waren.

„Abigail“ ist mit Dan Stevens, Melissa Barrera, Kevin Durand, Kathryn Newton und Giancarlo Esposito toll besetzt. Auch für die Vater-Rolle hat man einen bekannten Namen herangeholt Der Film sieht zudem herrlich düster aus. Das Anwesen und die alten Interieurs werden sehr schön zur Geltung gebracht. Sie bilden einen atmosphärischen Hintergrund für die Geschichte.

Die ist per se nicht besonders überraschend, die Figuren sind aber gut gestaltet und die Geschichte ist vom ersten Moment an rasant inszeniert. Die Zeit vergeht wie im Flug. Ein größeres Kompliment kann man einem Film eigentlich nicht machen.

Die Genre-Mixtur aus Crime-Film, Horror, Splatter und Komödie ist perfekt aufeinander abgestimmt und harmoniert bestens. „Abigail“ ist ein großer Spaß.


Fazit

Das Regie-Duo Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett haben mal wieder abgeliefert. Sie erweisen sich erneut als Genre-Kenner und -Könner, die genau wissen, was die Fans wollen. „Abigail“ ist geradezu perfekt, vor allem auch, weil mit Konventionen gebrochen wird, was Vampire angeht, und recht nonchalant der Kampf von Menschen gegen Blutsauger mit Gallonen von Blut erzählt wird.

Bewertung: 5/5*****