Blood Red Sky – Horror aus deutschen Landen (Filmkritik)

  

von Peter Osteried | 09.07.2021

Der Horror-Film „Blood Red Sky“ startet am 23. Juli bei Netflix. Hier ist unsere Kritik zum deutschen Vampirfilm.


Blood RedBild: Szene aus dem Horrorfilm "Blood Red Sky" (c) Netflix

Deutsche Filme sind nicht unbedingt dafür bekannt, sich phantastischer Themen anzunehmen. Hin und wieder wurde es versucht, als Werke wie „Wir sind die Nacht“ jedoch unter den Erwartungen blieben, unterließ man weitere Versuche. Netflix als Möglichkeit der Auswertung hat das jedoch geändert. Hier kann man sich auf Terrain vorwagen, an das man nicht unbedingt bei einem deutschen Film denken würde: richtig harter Vampir-Horror.

Blood Red Sky – Zur Handlung

Nadja (Peri Baumeister) ist krank. Sie will mit ihrem Sohn nach New York, wo sie auf eine Behandlung hofft. Doch der Flug wird entführt. Nicht von Terroristen, sondern von Gaunern, die es aussehen lassen wollen, als hätten islamistische Terroristen die Maschine in ihre Gewalt gebracht.

Einer dieser Entführer ist ein Psychopath, der Nadja erschießt. Aber Nadja ist nicht tot. Sie ist eine Kreatur der Nacht – und sie schlägt nun mit allem zurück, was sie hat.

blood Red Sky Horrorfilm Szene 001 NetflixBild: Szene aus dem Horrorfilm "Blood Red Sky" (c) Netflix

Blood Red Sky – Eine Kritik

Schon die Prämisse ist knackig: Ein Vampir an Bord eines Flugzeugs. Aber Autor und Regisseur Peter Thorwarth macht noch mehr aus seinem Film. Er weiß sehr gut, das klaustrophobische Gefühl im Innern des Flugzeugs einzusetzen, es ist aber auch die rasante Eskalation, die er perfekt zum Tragen bringt. Denn die Situation gerät immer mehr außer Kontrolle, jede Aktion erfordert eine Reaktion, die den Horroraspekt nicht anschwellen, sondern richtiggehend explodieren lässt.

Thorwarth hat die Mechanismen des Genres verstanden. Er macht aus „Blood Red Sky“ einen intensiven Horrorfilm, bei dem es bald nicht mehr nur um einen Vampir, sondern um deren viele geht. All derweil vergisst Thorwarth das persönliche Drama nicht. Die von Peri Baumeister gespielte Vampirin ist eine Mutter, die weiß, wie es um sie bestellt ist. Sie befindet sich auch in einem Wettlauf gegen die Zeit, da ihre tierischen Instinkte immer mehr übernehmen und sie dann weder Freund noch Feind kennt. Das verleiht dem Ganzen auch eine emotionale Wirkungsweise.

blood Red Sky Horrorfilm Szene 002 NetflixBild: Szene aus dem Horrorfilm "Blood Red Sky" (c) Netflix

Baumeister ist in der Rolle hervorragend. Der Look ihrer Vampirin ist aber auch Spitze, da man sich von Max Schreck in „Nosferatu“ inspirieren ließ, das Ganze aber noch tierischer angelegt hat. Die Schauspielerin überzeugt dabei mit ihren Bewegungen, die schnell und etwas abgehackt wirken.

Der Film hat einen hohen Bodycount und einige intensive Szenen – und das schon, bevor der Vampirismus um sich greift!

Mit Graham McTavish und Dominic Purcell sind zwei bekannte Gesichter in Nebenrollen besetzt. Das ist nett, wäre aber nicht nötig gewesen, denn „Blood Red Sky“ steht ganz und gar für sich. Das hier ist Horror, der auch aus den Hochburgen des Genres nicht besser hätte kommen können. Ein Film mit Herz, vor allem aber auch mit reichlich Blut, und mit den perfekten Terror-Szenen, die eine Geschichte wie diese benötigt.

Fazit

Nicht die Nase rümpfen! Es mag unwahrscheinlich anmuten, aber es gibt ihn doch: Den deutschen Horrorfilm, der wirklich etwas kann! Peter Thorwarth hat einen rasanten, packenden Horror-Thriller abgeliefert, der bei der Darstellung der Blutsauger originell ist.

Bewertung: 4/5****

blood Red Sky Horrorfilm Poster 002 NetflixBild: Poster zu "Blood Red Sky" (c) Netflix

blood Red Sky Horrorfilm Poster 001 Netflix

Bild: Poster zu "Blood Red Sky" (c) Netflix