Blue Beetle – Ein sympathischer Superheldenfilm (Filmkritk)

  

von Peter Osteried | 16.08.2023

Der Superheldenfilm „Blue Beetle“ ist ab dem 17. August im Kino zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film.

blue beetle Kinofilm Szene (c) Warner BrosBild: Filmzene aus "Blue Beetle" (c) Warner Bros.

Meist geht es um alles, mindestens die Rettung der Welt, häufig auch des Universums. Da übertrumpfen sich Superheldenfilme in schöner Regelmäßigkeit. Im Gegenzug ist es erfrischend unaufgeregt, mal einen Film zu sehen, in dem es vor allem um eines geht – die Rettung der eigenen Familie.

Blue Beetle – Zur Handlung

Jaime Reyes kommt nach dem Studium nach Hause und erfährt, was in seiner Abwesenheit alles schiefgelaufen ist. Er braucht einen Job und lernt dabei Jenny Kord kennen, die Nichte von Victoria Kord, die den Kord-Konzern leitet. Sie will ihm einen Job beschaffen, dann geht aber alles drunter und drüber und Jenny gibt ihm einen merkwürdigen, blauen Skarabäus zur Verwahrung.

Aber als Jaime ihn berührt, verbindet sich der Skarabäus mit ihm und er wird zum neuen Blue Beetle. Victoria Kord wiederum will den Skarabäus zurück, egal, wer dafür draufgehen muss.

Blue Beetle – Eine Kritik

Im Grunde kann man sagen, dass DC mit Blue Beetle so etwas wie den eigenen Spider-Man hat: einen jungen, abgebrannten, aber verantwortungsbewussten Helden. Der wird von Xolo Maridueña („Cobra Kai“) gespielt. Überhaupt: Man hat sich entschieden, für die Geschichte auf den zweiten Blue Beetle zurückzugreifen, weil damit auch Diversität ins Superhelden-Geschäft kommt. Vor und hinter der Kamera waren hier fast nur Latinx beschäftigt. Das verleiht dem Film auch ein sehr eigenes Flair, geradeso, als ob das südamerikanische Kino mit dem Effektbombast Hollywoods verschmilzt.

blue beetle Kinofilm Szene  002(c) Warner BrosBild: Filmzene aus "Blue Beetle" (c) Warner Bros.

Der erste Blue Beetle ist in der Titelsequenz zu sehen, auch später bekommt man sein Kostüm noch zu sehen. Und: Nicht frühzeitig aus dem Kino gehen, denn es gibt zwei Nachspannsequenzen. Eine bereitet im Grunde ein Sequel vor, die andere ist irrelevant. Es ist aber schön, wie das Blue-Beetle-Vermächtnis hier gehandhabt wird. Ted Kord ist im Film nicht dabei, aber er ist dennoch wichtig, und das nicht nur für seine Tochter Jenny.

Susan Sarandon trägt bei der Schurkin etwas dick auf. Die Figur ist auch reichlich eindimensional in ihrem Bestreben, eine Supersoldaten-Armee zu erschaffen (mit einer Comic-Figur, die noch obskurer als Blue Beetle ist).

Der Film punktet durch das familiäre Flair, durch die Emotion, aber er hat auch sehr coole Fights und FX-Sequenzen zu bieten. Bisweilen kratzt die Übertreibung dann am zuvor etablierten realistischen Feeling – nämlich dann, wenn Jaimes Familie recht problemlos die verschiedensten technischen Spielereien einfach so beherrscht. Aber gut: Dafür gibt es auch den megacoolen Auftritt der Oma! Den muss man gesehen haben!


Fazit

„Blue Beetle“ ist ein sympathischer, unaufgeregter, im besten Sinne kleiner Superhelden-Film, der dennoch ein paar sehr knackige Actionszenen zu bieten hat. Nur zeigt er auch, dass man mit Superhelden nicht immer gleich von der Weltenrettung erzählen muss und eine Stufe niedriger durchaus überzeugender sein kann. Der Film unterscheidet sich von den anderen DC-Stoffen und könnte es schaffen, die Flaute zu durchbrechen. Denn DC hatte mit „Black Adam“, „Shazam! – Fury of the Gods und „The Flash“ drei Flops in Folge. Da wäre ein Erfolg mehr als wichtig.

Bewertung: 4/5****

blue beetle Kinofilm POster DE (c) Warner BrosBild: Filmposter zum Kinostart von "Blue Beetle" (c) Warner Bros.