Crisis – Ein Film mit drei Geschichten

  

von Peter Osteried | 29.04.2021

Der Thriller „Crisis“ erscheint am 21. Mai auf DVD und Blu-ray. Hier unsere Kritik zum Film mit Gary Oldman und Armie Hammer.

cris3Bild: Szene aus "Crisis"  (c) Capelight Pictures

Eigentlich sollte der toppbesetzte Thriller CRISIS ins Kino kommen, der andauernde Lockdown hat dies jedoch zunichte gemacht.

Capelight hat sich darum dazu entschieden, den Film am 30. April digital zum Kauf anzubieten, Blu-ray und DVD folgen dann am 21. Mai.

Crisis – Zur Handlung

FBI-Agent Jake Kelly (Armie Hammer) arbeitet Undercover und will ein von Kanada ausgehendes Kartell hochnehmen, doch ihm bleibt dafür nicht viel Zeit.

Die ehemals drogensüchtige Claire (Evangeline Lilly) kann nicht glauben, dass ihr Sohn an einer Überdosis gestorben sein soll. Sie sucht den Mörder ihres Jungen.

Dr. Brower entdeckt, dass ein sich in der Zulassung befindliches Schmerzmittel weit süchtiger macht, als das Pharma-Unternehmen zugegeben hat. Aber was soll er tun?

cris2Bild: Szene aus "Crisis"  (c) Capelight Pictures

Crisis – Eine Kritik

Der Film erinnert an Werke wie „L.A. Crash“ oder „Traffic“, da er mehr als eine Geschichte erzählt und immer wieder die Erzählebenen wechselt. Das bringt die Gefahr mit sich, dass sich keine richtige Geschichte herauskristallisiert oder alles nur aneinander vorbeiläuft. Richtig angepackt, ist diese Methode aber auch kraftvoll, da sie dann zu mehr als der Summe ihrer Teile wird. Leider gilt das hier nicht unbedingt.

Der Film befasst sich mit verschiedenen Aspekten der Drogenthematik - den illegalen, aber auch den legalen, wobei das Pharma-Unternehmen in diesem Film nicht besser davonkommt als das Drogenkartell.

Der Film ist stark besetzt, mit dem gerade in #metoo-Schwierigkeiten steckendem Armie Hammer, mit „Ant-Man“-Star Evangeline Lilly und mit dem wie immer hervorragenden Gary Oldman. Selbst die Nebenrollen sind mit namhaften Mimen wie Michelle Rodriguez und Luke Evans toppbesetzt. Einige von ihnen sind aber auch sträflich unterbeschäftigt.

Sie alle sind es aber, die den kleineren Holprigkeiten des Films entgegenstehen, denn mit fast zwei Stunden Laufzeit gibt es Momente, die etwas ins Leere laufen. Ein etwas stringenterer Schnitt hätte wohl Wunder gewirkt.

Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Dieser Thriller, der auch mit Elementen des Dramas und Actionfilms garniert ist, bietet eine solide, ein wichtiges Thema anfassende Geschichte, die es wert ist, gesehen zu werden. Und wenn schon nicht auf der großen Leinwand, dann zumindest zuhause.

Alles in allem ein guter Film in einer guten Präsentation.

Fazit

„Crisis“ ist solide Unterhaltung, leidet aber daran, dass jede der Geschichten für sich genommen der Stoff für einen Film hätte sein können. Am Interessantesten wäre hier wahrscheinlich sogar die Geschichte um die Zulassung eines neuen Schmerzmittels gewesen, die hier etwas unter die Räder gelangt und zu wenig Raum zur Entfaltung hat. Denn gerade hier hätte Zündstoff dringesteckt, während die Drogenermittler- und Rache-Geschichte auf vergleichsweise ausgetretenen Pfaden wandelt. Entsprechend ist der Film weit weniger, als er hätte sein können. Daran ändert dann auch das durch die Bank namhafte Ensemble nichts, das manchmal einfach nur verschwendet wirkt.

Bewertung: 3/5***

cris1Bild: Filmpakat zu "Crisis" (c) Capelight Pictures