Cyrano – Eine frische Version der klassischen Geschichte (Filmkritik)

  

von Peter Osteried | 24.02.2022

Das Musical „Cyrano“ startet am 3. März im Kino. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Peter Dinklage.

cyrano KInofilm 2022Bild: Szene aus Musical-Film „Cyrano“ mit Peter Dinklage (c) Universal Pictures

Die Basis bildet natürlich immer Edmond Rostands Stück, das unzählige Male adaptiert wurde, dessen Kern aber immer derselbe ist. Zugleich ist die große Vorlage für „Cyrano“ aber auch das Musical für die Bühne. Dessen Autorin Erica Schmidt und die Komponisten Aaron und Bryce Dessner sind auch bei Joe Wrights Film federführend. Er hat auch gleich die beiden Stars des Bühnenstücks zum Film geholt: Peter Dinklage und Haley Bennett, die erneut Cyrano und Roxanne spielen.

Cyrano – Zur Handlung

Cyrano de Bergerac (Peter Dinklage) ist ein Offizier und Gentleman, aber auch flink mit der Zunge und keinem Streit abgeneigt, weil er gewohnt ist, ihn mit seiner Redegewandtheit oder dem Degen zu gewinnen. Aber der schönen Roxanne (Haley Bennett) seine Liebe gestehen kann er nicht, weil er sich seiner Erscheinung wegen unwürdig fühlt.

Dann gesteht sie ihm, dass sie den neuen Kadetten Christian (Kelvin Harrison Jr.) liebt, der alles andere als wortgewandt ist. Weswegen ihm Cyrano die Worte in den Mund legt, mit denen er um Roxanne wirbt.

cyrano KInofilm 2022 002Bild: Szene aus Musical-Film „Cyrano“ (c) Universal Pictures

Cyrano – Eine Kritik

In den Jahren 2018 und 2019 stand Dinklage als Cyrano auf der Bühne, gedreht wurde Ende 2020 - und zwar in Noto auf Sizilien. Das verleiht dem Film auch ein ganz besonderes Flair. Die filmische Umsetzung ist gelungen, und ganz und gar auf Dinklage zugeschnitten.Die lange Nase gibt es nicht mehr, die Geschichte nutzt nun Dinklages Größe, um ihn zum Außenseiter zu machen und glauben zu lassen, dass er Roxanne nicht würdig wäre. Wie aus Cyrano und Christian, in den Roxanne verliebt ist, Freunde werden, geschieht indes etwas zu schnell.

Aber der Film lebt immer dann besonders auf, wenn er sich mit Cyranos Einsamkeit auseinandersetzt. Dinklage spielt hier schlichtweg superb. Musikalisch bietet er eher Sprechgesang, da sind andere eindrucksvolle. Ben Mendelsohn als Schurke kommt besonders wuchtig daher. Das beste Stück kommt aber ganz ohne die Hauptdarsteller aus. „Wherever I Fall“ wird von den Soldaten gesungen, kurz vor der Schlacht, die ihren Liebsten noch einmal gedenken. Das ist ein Song, bei dem Gänsehaut garantiert ist.

Der Film fühlt sich immens selbstsicher. Vielleicht, weil er fast schon eine Familienangelegenheit war. Peter Dinklage ist mit Erica Schmidt verheiratet, Joe Wright hat mit Haley Bennett den Bund der Ehe geschlossen. Entsprechend spürt man eine große Vertrautheit, die dem Film guttut.

Fazit

Cyrano“ ist ein wundervoller Film, dessen Musical-Aspekt ihn von früheren Verfilmungen abhebt, ihm auch etwas Einzigartiges verleiht. Was Peter Dinklage betrifft, so muss man sagen, dass er sich in die Riege großer Cyranos einreiht und auf Augenhöhe mit Jose Ferrer (im Jahr 1950) und Gerard Depardieu (im Jahr 1990) befindet.

Bewertung: 4/5****

Tipp: Ob Cyrano auch in einem Kino in deiner Stadt läuft, kannst du hier bei Kinofans nachschauen.

cyrano KInofilm 2022 Poster

Bild: Das Poster zum Musical-Film „Cyrano“ (c) Universal Pictures