Dad Stop Embarrassing Me! – Das wilde Familienleben

  

von Peter Osteried | 14.04.2021

Die neue Sitcom „Dad Stop Embarrassing Me!“ startet am 14. April bei Netflix. Hier ist unsere Kritik zur Serie mit Jamie Foxx.

In letzter Zeit hat Netflix mit den neuen Sitcoms kein glückliches Händchen. THE CREW mit Kevin James ist praktisch humorfrei, während die Musical-Serie COUNTRY COMFORT anmutet, als hätte man ein Konzept aus den 1990er Jahren einfach ohne Aktualisierung verfilmt. Neu ist nun DAD STOP EMBARRASSING ME! mit Jamie Foxx, der das Ganze auch mitentwickelt hat. Aber kann die Show dem Netflixschen Sitcom-Fluch entgehen?

DSEM_102_Unit_01860RCBild: (c) SAEED ADYANI/NETFLIX

Dad Stop Embarrassing Me! – Zur Handlung

Das Teenager-Mädchen Sasha (Kyla-Drew) zieht nach dem Tod seiner Mutter nach Atlanta. Fortan lebt sie bei ihrem Vater Brian (Jamie Foxx), der mit einer geerbten Firma ein gutes Leben führt, im Grunde aber der geborene Junggeselle ist. Entsprechend hat er gleich eine nackte Frau im Schlafzimmer, als seine Tochter früher als erwartet ankommt.

Er ist vieles. Ein guter Kerl, ein guter Freund, ein echter Kumpel, aber was er nicht ist, ist ein guter Vater. Doch das möchte er ändern, komme, was da wolle.

Dad Stop Embarrassing Me! – Eine Kritik

Der große Wurf ist die Show nicht, sie lebt aber zumindest von der guten Chemie der beiden Hauptdarsteller. Jamie Foxx überzeugt in einer Rolle, in der man ihn so noch nicht gesehen hat, und Kyla-Drew ist als etwas aufmüpfige und vorlaute Tochter auch sehr amüsant. Die Geschichten sind das, was man bei typischen Familien-Sitcoms erwarten darf, allerdings überrascht das Ganze dann doch hin und wieder mit ein bisschen Originalität. Dass Kids nicht in die Kirche wollen, aber von der Familie mitgeschleppt werden, ist ein fast schon gängiger Standard von Sitcoms amerikanischer Provenienz. Hier wird daraus der vielleicht schrägste Kirchgang aller Zeiten, was auch daran liegt, dass Jamie Foxx gleich noch den Prediger spielt.

Er tritt damit in die Fußstapfen von Eddie Murphy, der in seinen Filmen gerne verschiedene Rollen übernimmt. Foxx hat damit hier auch Spaß, spielt er in der Serie doch gleich noch eine Reihe anderer Figuren. Daraus bezieht die Show durchaus einiges an Spaß, während die Geschichten eine eher durchwachsene Angelegenheit sind. Sie sind zum Teil hoffnungslos überzogen, gleiches gilt auch für die Figuren, so etwa David Alan Grier, der Foxx‘ Vater spielt – und gerne einen Joint durchzieht.

Auch nett: Die popkulturellen Referenzen, etwa die Namen der beiden Hasen auf der Arche (laut Brian!), oder aber sein Zitat von Al Pacinos bester Szene aus DER PATE III: Gerade, als er dachte, er wäre raus, ziehen sie ihn wieder rein. Bei Pacino die Mafia, bei Foxx die Frauen.

Fazit

Überragend ist DAD STOP EMBARRASSING ME! nicht unbedingt, ein totaler Rohrkrepierer ist die Show aber auch nicht. Wenn man keine großen Ansprüche hat, kann man mit den acht Folgen dieser Staffel seinen Spaß haben. Man muss aber schon generell das System von Sitcoms mit Lachern aus der Konserve mögen.

Bewertung: 3/5***

DSEM_Main_CloseUp_Vertical_RGB_EN-USBild: (c) Netflix