Der Killer – John Wick, wie er wirklich wäre (Filmkritik)

  

von Peter Osteried | 23.10.2023

Der Thriller „Der Killer“ ist ab dem 26. Oktober im Kino zu sehen (und zwei Wochen später bei Netflix). Hier ist unsere Kritik zum Film von David Fincher.

Der Killer Szene 001 (c) NetflixBild: (c) 24 Bilder Filmagentur / Netflix

Der französische Comic „Der Killer“ von Matz und Luc Jacamon ist ein moderner Klassiker – eine Geschichte, die sich dem klassischen Thema mit einem möglichst realistischen Ansatz nähert. Das hat wohl auch David Fincher fasziniert, dessen Film die gleichen Qualitäten aufweist.

Der Killer – Zur Handlung

Der Killer versagt bei einem Auftrag in Paris. Er verlässt die Stadt und kehrt nach Hause zurück. Doch in diesem Gewerbe werden bei fehlgeschlagenen Attentaten gerne lose Enden beseitigt – darum wurden auch zwei andere Killer zu seinem Haus in der Dominikanischen Republik geschickt, haben aber nicht ihn, sondern nur seine Freundin vorgefunden.

Sie ist übel zugerichtet und der Killer beschließt, dass dies niemals wieder passieren wird. Er geht gegen alle vor, die damit zu tun hatten.

Der Killer Szene 003 (c) NetflixBild: (c) 24 Bilder Filmagentur / Netflix

Der Killer – Eine Kritik

Der Film fängt schon stark an. In den ersten gut 20 Minuten sieht man Michael Fassbender fast nur in der Wohnung, in der er wartet, um seinen Auftrag zu erfüllen. Dabei erzählt er davon, was es heißt, ein Killer zu sein, etwa von der immensen Langeweile, die man beim Warten auf den perfekten Moment erlebt. Schon hier merkt man: „Der Killer“ ist auch so etwas wie die Antithese zu „John Wick. Ein Film, der dicht erzählt ist, der aber nicht auf Action setzt.

Es gibt eine extrem gute Kampfsequenz, die vor allem deshalb so umwerfend ist, weil sie absolut authentisch wirkt. So würden Menschen, die sich gegenseitig umbringen wollen, wohl wirklich kämpfen.

Der Killer Szene 004(c) NetflixBild: (c) 24 Bilder Filmagentur / Netflix

Der Film hat mitunter Humor, vor allem aber ist er ausgesprochen dicht erzählt. Keine Minute, keine Sekunde ist überflüssig, jeder Moment zählt und hat Bedeutung. Dabei sind die Figuren im Grunde nur Chiffren und die Geschichte ist alles andere als originell, aber das ist hier so gut umgesetzt, dass man mitgerissen wird. Von Michael Fassbender, der extrem unterkühlt spielt, aber auch den anderen Schauspielern – selbst denen, die nur eine längere Szene haben wie Tilda Swinton. Das Gespräch zwischen den beiden Killern ist elektrisierend.

Fazit

David Fincher hat mal wieder voll abgeliefert. Ein Film, der auf ganzer Linie zu unterhalten weiß. Im Kino sehenswert, aber es dauert auch nur zwei Wochen, bis Netflix ihn im Streaming anbietet.

Bewertung: 5/5*****