Der denkwürdige Fall des Mr. Poe – Ende einer thematischen Trilogie (Filmkritik)

  

von Peter Osteried | 29.12.2022

Der Thriller „Der denkwürdige Fall des Mr. Poe“ ist ab dem 6. Januar bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Christian Bale.

Poe Filmszene 002Bild: "Der denkwürdige Fall des Mr. Poe" (c) Netflix

Interesse an der Verfilmung des Romans von Louis Bayard hatte Scott Cooper schon lange, zusammen mit Christian Bale. Doch für die Rolle des Edgar Allan Poe war er zu alt, für die des Detektivs Landor zu jung. Dann hat er das ideale Alter erreicht, um in diesem Thriller die Hauptrolle zu spielen.

Der denkwürdige Fall des Mr. Poe – Zur Handlung

Augustus Landor (Christian Bale) wird zur Militärakademie West Point gerufen. Dort hat sich ein Kadett erhängt. Tags darauf wurde seine Leiche verstümmelt und das Herz entnommen. Landor soll ermitteln, am liebsten würden die Oberen den Fall aber sofort für erledigt erklären. Doch die Umstände erfordern Ermittlungen, für die Landor mit dem Kadetten Edgar Allan Poe zusammenarbeitet.

Weitere Morde geschehen – könnten es Satanisten sein, die hinter all dem stecken?

Der denkwürdige Fall des Mr. Poe – Eine Kritik

Scott Cooper und Christian Bale haben zuvor „Auge um Auge – Out of the Furnace“ und „Hostiles – Feinde“ gemacht. Mit ihrem dritten Film schließen sie das ab, was Bale die „Ethics of Revenge“-Trilogie nannte. Alle Filme erzählen voneinander völlig losgelöste Geschichten, aber sie verbindet das Element der Rache, das mal stärker, mal schwächer ausgeprägt, aber immer vorhanden ist.

Poe Filmszene 001Bild: "Der denkwürdige Fall des Mr. Poe" (c) Netflix

Schon das Skript ist so angelegt, der Film aber auch, dass eine zweite Sichtung den Blickwinkel auf das Erzählte verändert. Das macht das Werk sehr viel reicher, als es normalerweise der Fall ist, da ein neuerliches Sehen auch eine neue Perspektive mit sich bringt.

Der Film selbst ist ein düsterer Gothic-Thriller, dessen Authentizität eindrucksvoll ist. Innenräume sind immer nur durch Kerzen beleuchtet. Das verleiht dem Ganzen eine sehr düstere Atmosphäre. Bale ist in der Rolle des vom Leben gebrochenen Ermittlers wunderbar, Harry Melling ist als Poe jedoch die Entdeckung des Films und empfiehlt sich quasi schon, sollte jemand das Leben des früh verstorbenen Schriftstellers verfilmen wollen.

Fazit

Wie immer hat Scott Cooper einen Film abgeliefert, der auf ein älteres Publikum zugeschnitten ist. Er lebt von der Atmosphäre, vom großen Schauspiel, aber auch von der verschachtelten Geschichte.

Bewertung: 4/5****

Poe filmplakat NetflixBild: "Der denkwürdige Fall des Mr. Poe" (c) Netflix