Devil in Ohio – Eine zähe Miniserie (Serienkritik)

  

von Peter Osteried | 03.09.2022

Die Miniserie „Devil in Ohio“ ist seit dem 2. September bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Serie mit Emily Deschanel.

Devil_in_Ohio_S1-Szene 001Bild: Szene aus "Devil in Ohio" (c) Netflix

Es kann ein Fluch und ein Segen zugleich sein, für die Adaption eines Romans gleich acht Folgen zur Verfügung zu haben. Im Idealfall erlaubt das eine akkurate Umsetzung der Vorlage, im negativen Fall kann es aber durchaus sein, dass ein Roman für eine solch lange Laufzeit nicht genug hergibt. So verhält es sich auch mit „Devil in Ohio“ nach dem Roman von Daria Polatin.

Devil in Ohio – Zur Handlung

Suzanne (Emily Deschanel) arbeitet als Psychiaterin in einem Krankenhaus, als die 15-jährige Mae eingeliefert wurde. Sie wurde auf der Straße aufgegriffen und scheint traumatisiert. Ihr wurde ein Pentagramm auf dem Rücken eingeritzt. Suzanne entscheidet sich, Mae erstmal bei ihrer Familie und sich aufzunehmen.

Doch ihr neuer Gast sorgt auch für Veränderungen. Wird die Familie nun beobachtet, steht sie selbst im Fokus jener, vor denen Mae davongelaufen ist. Und was ist mit Mae? Kann man ihr wirklich trauen?

Devil_in_Ohio_S1-Szene 002Bild: Szene aus "Devil in Ohio" (c) Netflix

Devil in Ohio – Eine Kritik

Die Story hätte für eine gute Horrorgeschichte hergehalten (klischierte Momente, wie jemand, der plötzlich hinter einem steht, wenn man wieder in den Spiegel blickt, gibt es zuhauf). Aber sie will mehr in Richtung eines Dramas gehen. Allerdings bleibt sie dabei reichlich oberflächlich, und – das noch schlimmer – minimiert damit den Aufbau von Spannung.

Denn zu oft wirkt „Devil in Ohio“ wie der Fernsehfilm eines Senders, der vor allem auf ein weibliches Publikum abzielt. Kurz gesagt: Die Geschichte plätschert, kommt kaum von der Stelle, und wirkt in der Mixtur aus Drama und Thriller uneins. Ganz zu schweigen, dass mit dem Übernatürlichem geflirtet wird, es aber nie wirklich zum Zug kommt.

Acht Folgen lang zieht sich das alles – bis hin zu einem Finale, das man als nichts anderes als ärgerlich ansehen kann und muss. Denn ein echtes Ende gibt es nicht. Es fühlt sich gerade so an, als würde noch eine neunte Folge fehlen. Der Zuschauer darf sich also selbst Gedanken machen, wie die Geschichte nun enden soll und was das über Mae aussagt.

Fazit

Die Miniserie ist trotz der guten Besetzung enttäuschend, weil sie langatmig erzählt ist, die Elemente von Drama und Thriller nie zufriedenstellend zusammenfügen kann und dann auch noch ein Ende präsentiert, das gar keines ist.

Bewertung: 2/5**

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Bild: "Devil in Ohio" (c) Netflix