DogMan – Ein intensives Drama (Filmkritik)

  

von Peter Osteried | 11.10.2023

Das Drama „DogMan“ ist ab dem 12. Oktober im Kino zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film von Luc Besson.

dogman Szene 001 (c) Capelight PicturesBild: "DogMan" (c) Capelight Pictures

Luc Besson ist ein Vielschreiber. Als Regisseur nimmt er sich mehr Zeit, auch für die Stoffe, die er selbst schreibt. Mit „DogMan“ hat er ein intensives, emotional packendes Drama vorgelegt, in dem Caleb Landry-Jones eine brillante Vorstellung abliefert.

DogMan – Zur Handlung

Ein junger Mann in Frauenkleidern wird aufgegriffen. Die Polizei hat ihm am Steuer eines Lastwagens gefunden, auf dessen Ladefläche Dutzende Hunde sind. Die Hunde fliehen, der Mann kommt in Gewahrsam. Eine Psychologin wird hinzugezogen.

Sie ist der einzige Mensch, dem er sich öffnet. Sein Name ist Doug und er erzählt ihr die Geschichte seines Elends. Die Geschichte eines Lebens, in dem er gelernt hat, Menschen zu misstrauen und Hunde zu lieben. Sie sind die einzigen Wesen auf dieser Welt, denen man wirklich trauen kann.

DogMan – Eine Kritik

„DogMan“ ist ein exzellentes Drama. Am Ende gibt es einen Akt der Gewalt, aber der ist nur die logische Konsequenz, nicht der Antrieb hinter Bessons Film. Vielmehr interessiert er sich dafür, die Geschichte eines Einzelgängers und Außenseiters zu erzählen. Besson erzählt dabei, wie die Umstände einen Menschen formen und wie wenig Einfluss das Individuum darauf eigentlich hat.

Die Hauptfigur hätte ein anderes Leben leben können. Wenn Ereignisse anders abgelaufen wären, wenn Menschen anders gehandelt hätten, aber so wurde er auf seinen Weg gebracht. Hin zu einem gebrochenen Mann, dem nur die Hunde blieben.

Die Erzählung ist dabei klassisch: Das Gespräch mit der Psychologin, die Rückblicke, die uns aufzeigen, wie der Mann wurde, wie er heute ist. Aus dieser Wechselwirkung zieht Besson ein hohes Maß an Spannung. Der Film ist in erster Linie ein Drama, aber eines, das von den Beinen fegt und so ungewöhnlich ist, dass man das Ende nicht erahnen kann. Was Besson dann bietet, hat eine gewisse Metaphysik. Ein Fantasy-Film ist „DogMan“ nicht, wohl aber einer, der die Fähigkeit des Protagonisten, mit den Hunden „zu sprechen“ fast schon mythologisch überhöht.

Fazit

Ein kraftvolles Drama, das auch deswegen so gut funktioniert, weil der Hauptdarsteller sich hier wirklich die Seele aus dem Leib spielt. Caleb Landry-Jones erklimmt hier eine neue Sprosse seiner schauspielerischen Entwicklung. Das zu sehen, ist wirklich imposant.

Bewertung: 4/5****

dogman Filmplakat (c) Capelight PicturesBild: "DogMan" (c) Capelight Pictures