Generation Beziehungsunfähig – Immer das Kreuz mit der Liebe (Filmkritik)

  

von Peter Osteried | 20.07.2021

Der Film „Generation Beziehungsunfähig“ startet am 29. Juli im Kino. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Frederick Lau.

generation beziehungsunfähig KInofilm szene 001Bild: Szene aus dem Kinofilm „Generation Beziehungsunfähig“ (c) Warner Bros.

Das Genre der romantischen Komödie ist auch weiterhin fest in deutscher Hand. Neben Vergangenheitsbewältigung ist die Romcom schließlich das Thema des deutschen Kinos. Jahr für Jahr erfreuen oder nerven derartige Filme die Zuschauer. Manchmal muss man Milde walten lassen, andere Male sind die Filme tatsächlich ganz solide. Das gilt auch für „Generation Beziehungsunfähig“.

Generation Beziehungsunfähig – Zur Handlung

Tim (Frederick Lau) ist eigentlich Schriftsteller, aber schon seit Jahren hat er keinen neuen Roman geschrieben. Stattdessen arbeitet er in einer Socia-Media-Agentur und muss sich von seinem Vater anhören, gar kein richtiger Schriftsteller zu sein. Denn der ist es schon. Aber dafür genießt Tim das Leben eines ungebundenen Singles. Tinder ist seine liebste Funktion auf dem Handy, einmal wischen, die Frau getroffen und dann auch wieder vergessen. Denn an etwas Längerfristigem ist Tim nicht interessiert.

Darum trifft es sich gut, dass er bei einer Zufallsbegegnung eine Frau trifft, die genauso tickt, wie er. Aber aus einem Sextreffen wird ein zweites und dann ein drittes und Tim muss sich langsam fragen: Kann es echt sein, dass er sich jetzt verliebt? Und wenn ja, wie reagiert sein weibliches Ebenbild darauf?

generation beziehungsunfähig KInofilm szene 002Bild: Szene aus dem Kinofilm „Generation Beziehungsunfähig“ (c) Warner Bros.

Generation Beziehungsunfähig – Eine Kritik

Mit einer Laufzeit von nur gut 80 Minuten ist „Generation Beziehungsunfähig“ angenehm kurz. Der Film hält sich gar nicht mit überflüssigem Ballast auf, die in jeder Beziehung konventionelle Geschichte wird ohne besondere Höhen und Tiefen erzählt. Aber das geschieht auf recht sympathische Art und Weise. Es macht Spaß, Tim dabei zuzusehen, wie er, der die Frauen immer ghostet, plötzlich selbst geghostet wird – und das irgendwie so überhaupt nicht verstehen kann.

Auch ist es amüsant, wie die beiden Protagonisten umeinanderkreisen, aber keiner möchte zugeben, dass er bzw. sie schon längst an mehr als nur reinem Sex interessiert ist. Das verläuft natürlich ohne jedwede Überraschung. Der Film greift praktisch jede Entwicklungsstufe, die eine Romcom benötigt, dankbar auf. Natürlich endet diese „Beziehung“, noch bevor sie eine echte geworden ist. Aber eben so natürlich läuft natürlich alles auf das glückliche Ende zu. Etwas anderes wäre auch Verrat an der seichten Natur des Films gewesen.

In den Hauptrollen brillieren Frederick Lau und Luise Heyer (die in dem deutlich schwereren Stoff „Nahschuss“ auch im Kino zu sehen ist), aber der Film ist auch ansonsten topp besetzt. In der Rolle von Tims Freund und Boss agiert Maximillian Brückner. Darüber hinaus ist Henriette Confurius dabei, die auch mit Tim im Bett landet, aber da macht es nicht wirklich Klick.

Das Schöne an diesen Figuren. Sie werden nicht im luftleeren Raum hängengelassen, sondern haben auch ihre kleinen Geschichten und ihre eigene Entwicklung. Auch das hilft, aus dem Film eine runde Angelegenheit zu machen.

Fazit

„Generation Beziehungsunfähig“ erfindet das Rad nicht neu. Aber er hält es am Rollen. Der Film ist von Anfang an sympathisch, hat einen verschmitzten Humor und punktet sowohl bei den Lachern, als auch beim emotionalen Gehalt. Das macht den Streifen zum perfekten Date-Film, da er auch gleich Stoff für ein Gespräch liefert. Immerhin kann man sich im Nachgang herrlich damit auseinandersetzen, ob der Lebensentwurf der Hauptfiguren so begehrlich ist.

Bewertung: 3/5***

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Bild: Das Poster zum Kinofilm „Generation Beziehungsunfähig“ (c) Warner Bros.