Infinite – Unsterbliche Action (Filmkritik)

  

von Peter Osteried | 24.09.2021

Der SF-Action-Film „Infinite“ ist seit heute bei Amazon Prime zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Mark Wahlberg.

infinite SciFi-Action Filmszene Amazon Prime VideoBild: Mark Wahlberg im Film "Infinite" (c) Amazon Prime Video

Eigentlich sollte „Infinite“ von Antoine Fuqua ins Kino kommen, in den USA entschied Paramount jedoch, den Film zum eigenen Streaming-Dienst Paramount+ zu transferieren. Ein deutscher Kinostart war noch einige Zeit für Anfang September eingeplant, wurde dann aber gestrichen. Dann tauchte der Film ohne großartige Vorankündigung bei Amazon Prime auf, wo schon andere Paramount-Stoffe ihr Heim gefunden hatten. Geboten ist nun großes Actionkino mit Star-Besetzung.

Infinite – Zur Handlung

Wiedergeboren wird jeder, aber nur wenige hundert Menschen auf der Welt können sich an ihre früheren Leben und an das, was sie in diesen gelernt haben, erinnern. Zu ihnen gehört auch Evan (Mark Wahlberg), der als Jugendlicher jedoch als schizophren diagnostiziert und behandelt wurde.

Tatsächlich sind es aber nur seine früheren Leben, an die er sich erinnerte. Als er in Konflikt mit der Polizei gerät, holt ihn eine der Infinites, wie sich diese Menschen, die sich an all ihre Leben erinnern, nennen, heraus, denn der böse Bathurst (Chiwetel Ejiofor) ist hinter ihm her. Evan findet sich mitten in einem Krieg wieder. Zwischen den Gläubigen, die sicher sind, dass ihre Gabe der Besserung der Menschheit dient, und den Nihilisten, die der ewigen Widergeburt müde sind und die ganze Welt vernichten wollen.

infinite SciFi-Action Filmszene 002 Amazon Prime VideoBild: Szene aus dem Film "Infinite" (c) Amazon Prime Video

Infinite – Eine Kritik

Der auf einem Roman basierende Film sollte eigentlich mit Chris Evans besetzt werden. Der musste aus terminlichen Gründen absagen, weswegen Mark Wahlberg zum Zug kam. Zum ersten Mal seit „Shooter“ arbeiteten damit Wahlberg und Regisseur Fuqua wieder zusammen. Das auf Basis eines Skripts, das für reichlich Action sorgt, bei dem man aber die logischen Zusammenhänge nicht zu sehr hinterfragen sollte. Ein Beispiel: Wahlbergs früheres Leben endete in Mexico City. Eine Actionsequenz, die man am Anfang des Films sieht. Danach wurde die Figur in Wahlbergs Körper wiedergeboren, aber nichts an der Mexiko-Sequenz sieht so aus, als würde sie irgendwann zwischen 1970 und 1980 spielen – aber erst danach kann die Wahlberg-Inkarnation geboren worden sein.

Derartiges muss man ausblenden. Überhaupt muss man ausblenden, wie sehr der Film sich an allen Ecken und Enden bedient. Hier ein bisschen „Matrix“, da ein bisschen „Highlander“. „Infinite“ ist ein wilder Mischmasch der unterschiedlichsten Einflüsse. Die Geschichte bleibt dabei immer simpel, die Figuren werden nur angerissen und von den früheren Leben kriegt man kaum etwas mit.

Dafür gibt es knackig inszenierte Action-Einlagen – und zwar in rauer Menge. Das macht „Infinite“ allen Schwächen zum Trotz zur kurzweiligen Unterhaltung. Wenn man denn damit zufrieden ist, ordentlich Krachbumm mit bekannten Schauspielern zu sehen. Am Besten schneidet hier übrigens Chiwetel Ejifor ab. Man kann den Wunsch seiner Figur nach einem Ende verstehen.

Fazit

Inhaltlich kann „Infinite“ nicht viel, weil aus der interessanten Grundidee viel zu wenig gemacht wird. Die Geschichte hätte für eine komplexere Umsetzung mehr Raum zum Atmen benötigt. So jedoch ist sie nur ein wilder Zitatenmix, der einzig und allein dafür da ist, die Action zu rechtfertigen.

Bewertung: 3/5***

infinite SciFi-Action Amazon Prime Video

Bild: Poster zum Film "Infinite" (c) Amazon Prime Video