von Peter Osteried | 10.12.2021
Das SF-Drama „Encounter“ ist seit heute bei Amazon Prime zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Riz Ahmed.
Bild: Szene aus dem Film "Encounter" (c) Amazon Studios
Es ist immer problematisch, wenn ein Film auf eine Weise beworben wird, dann aber doch in eine ganz andere Richtung geht. Das ist Teil der DNS von „Encounter – Der Feind in dir“, aber es ändert nichts daran, dass sich beim Betrachten eine gewisse Enttäuschung einstellt – weil die Inhaltsangabe einen ganz anderen Film suggeriert hat.
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Encounter – Zur Handlung
Der ehemalige Marine Malik (Riz Ahmed) taucht nachts plötzlich auf, reißt seine Söhne aus dem Schlaf, bringt sie ins Auto und fährt los. Nach und nach muss er seinen Söhnen sagen, wieso er tut, was er tut. Die Antwort ist erschreckend. Außerirdische Mikroorganismen haben sich in einer Vielzahl von Menschen eingenistet und steuern diese nun. Übertragen werden sie durch Mückenstiche. Auch die Mutter der zwei Kinder soll schon infiziert sein. Aber erzählt Malik wirklich die Wahrheit?
Bild: Szene aus dem Film "Encounter" (c) Amazon Studios
Encounter – Eine Kritik
Es dauert im Verlauf des Films nicht lange, bis man feststellt, dass hier nicht ein Mann mit seinen Kindern auf der Flucht vor Aliens ist, sondern er sie schlicht und ergreifend entführt hat. Aus einer Psychose heraus? Vielleicht. Vielleicht aber auch, weil er sie nicht mehr sehen konnte. Das klärt der Film niemals auf, aber er ist schnell dabei, das SF-Gerüst abzustreifen.
Der Anfang mit dem Meteor, der durchs All fliegt, den Orbit durchbricht und in Bruchstücken auf der Erde landet, stimmt auf einen SF-Film ein. Das ist „Encounter – Der Feind in dir“ aber nur in den seltensten Momenten. Wenn Malik auf Menschen trifft, die sich ihm in den Weg stellen, dann sieht er die Parasiten in ihren Augen oder Mündern. Aber schon als er die Sternschnuppen sieht, die weitere Parasiten mit sich bringen, sein Sohn aber nicht, ist klar, wie hier der Hase läuft.
Im Kern ist dies ein Familiendrama, das überhaupt nur deswegen noch halbwegs funktioniert, weil Riz Ahmed schauspielerisch glänzen kann. Davon abgesehen überwiegt die Enttäuschung, mit einer SF-Geschichte gelockt worden zu sein, dann aber „nur“ ein Drama präsentiert bekommen zu haben.
Fazit
Wer Science Fiction erwartet, ist hier auf dem Holzweg. „Encounter – Der Feind in dir“ ist ein filmisch durchaus gut gemachtes Drama, dessen ursprüngliche Prämisse, mit der man als Zuschauer gelockt wird, aber eben Humbug ist. Das macht es dann schwer, sich auf das Drama dieser Geschichte einzulassen.
Bewertung: 3/5***
Bild: "Encounter" (c) Amazon Studios