Great White – Überleben auf dem Meer

  

von Peter Osteried | 11.05.2021

Der Tierhorrorfilm „Great White“ erscheint am 3. Juni auf DVD und Blu-ray. Hier unsere Kritik zum Hai-Film mit Katrina Bowden.

great1Bild: Great White (C) EuroVideo

Der Hai als Horrorgestalt ist eines der meistbenutzten Motive des modernen Genre-Kinos. „Der weiße Hai“ setzte den Goldstandard, in den letzten Jahren waren es dann aber im Fahrwasser von „Sharknado“ immer absurdere Filme, die fast im monatlichen Takt auf die Zuschauer losgelassen wurden. Entsprechend sympathisch ist an „Great White“, dass hier eine relativ geradlinige Geschichte ohne allzu überzogene Momente erzählt wird.

Great White – Zur Handlung

Ein Pärchen mietet eine Charter-Maschine, um zu einer einsamen Insel zu kommen. Dort findet man jedoch die Überreste des Opfers eines Hai-Angriffs. Da aus dem Handy klar hervorgeht, dass der Mann nicht alleine war, beschließt man, nach der vermissten Frau zu suchen. Tatsächlich findet man auch das Schiff kopfüber im Wasser treibend. Das Wasserflugzeug landet, zu retten gibt es aber niemanden mehr.

Stattdessen wird das Flugzeug von einem großen, weißen Hai attackiert und sinkt. Die fünf Insassen können sich in ein Rettungsboot flüchten, treiben nun aber mit kaum vorhandenen Vorräten auf dem Meer – der Strömung ausgeliefert. Und dem Hai, der weiterhin in ihrer Nähe bleibt …

great2Bild: Great White (C) EuroVideo

Great White – Eine Kritik

Wirklich ist natürlich auch an dieser in Australien gedrehten Produktion nichts. Schon 2018 gab es mit dem französischen Film „Frenzy“ einen, der praktisch dieselbe Geschichte erzählt. Aber auch andere Filme wie „The Shallows“ sind nicht dezidiert originell, was dieses Subgenre aber auch nicht unbedingt hergibt. Aber: Man kann innerhalb der Parameter eines Hai-Films durchaus solide erzählen. Das gilt auch für „Great White“, der die Situation des Ausgeliefertseins auf dem Meer sehr schön gestaltet und den Hai als Bedrohung eher im Hintergrund existieren lässt. Er taucht immer wieder auf, erst in der zweiten Hälfte werden die Hai-Begegnungen aber intensiver.

Ein paar Dümmlichkeiten muss man hier übersehen: Den Umstand, dass man überhaupt bei dem havarierten Schiff landete, die Szene mit dem Auffangen des Regenwassers, das inkompetenter kaum geschehen könnte, und noch ein paar andere. Sie erreichen aber nie den Status, wirklich ärgerlich zu sein. Man registriert sie, den Film als Ganzes reißen sie jedoch nicht herunter. Nicht, weil er so gut wäre, auch nicht, weil er so tiefstapelt, sondern aus dem schlichten Grund, dass „Great White“ eben nichts Besonderes ist, sich in dieser Durchschnittlichkeit aber gut einrichtet.

Die Schauspieler sind mehrheitlich unbekannt. Nur Katrina Bowden ist ein bekanntes Gesicht, auch und gerade für Horrorfans, war sie doch in „Tucker & Dale vs. Evil“ und bekam es in „Piranha 3D“ schon mal mit gefräßigen Fischen zu tun. Ihre Rolle gibt nicht wirklich viel her, sie ist jedoch das emotionale Zentrum des Films. Dass sie attraktiv ist hilft, während ihr Ko-Star Aaron Jakubenko wie ein Matthew McConaughey anmutet, wenn man ihn bei Wish beststellt hätte.

Fazit

Solider Hai-Film mit ein paar guten Angriffsszenen. Die Handlung mag manchmal unlogisch erscheinen, rein optisch ist der Film aber echt hübsch, und die Szenen mit dem Hai sind durchwegs gut getrickst. Die Zurückhaltung in der Art, wie der Film seine Geschichte erzählt, ist zudem sehr sympathisch.

Bewertung: 3/5***

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Bild: Great White (C) EuroVideo