Guillermo del Toro’s Cabinet of Curiosities – Anthologie mit coolen Monstern (Serienkritik)

  

von Peter Osteried | 27.10.2022

Die Horror-Anthologie „Guillermo del Toro’s Cabinet of Curiosities“ ist seit dem 25. Oktober bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Serie.

cabinet of curiositis del toro NetflixBild: „Cabinet of Curiosities“ (c) Netflix

Guillermo del Toro hat für Netflix die Anthologie „Cabinet of Curiosities“ entwickelt, mit der der Streamer eine neue Veröffentlichungsform testet. Über vier Tage hinweg wurden jeweils zwei Folgen veröffentlicht. Jede einzelne hat eine Einleitung von del Toro selbst, der über die Geschichte spricht und auch den Regisseur nennt – die erste Folge ist von Guillermo Navarro, der für del Toro viele Filme als Chefkameramann betreut hat.

Guillermo del Toro’s Cabinet of Curiosities – Zur Handlung

Es sind sehr unterschiedliche Geschichten, aber alle handeln von Monstern – auf die eine oder andere Art. Del Toro hat selbst Geschichten für die Serie entwickelt, mehrheitlich greift man jedoch Kurzgeschichten anderer Autoren auf. Mit „Pickmans Modell“ und „Träume im Hexenhaus“ sind auch zwei Adaptionen von H.P. Lovecraft dabei. Gerade letztere ist insofern interessant, weil die Horror-AnthologieMasters of Horror sich ihrer auch schon einmal angenommen hat – der Vergleich ist faszinierend.

Es sind Geschichten, die allesamt in der Vergangenheit spielen. Sie leben von ihrer Atmosphäre und von ihrem tollen Cast – u.a. sind Tim Blake Nelson, Dan Stevens und F. Murray Abraham dabei.

cabinet of curiositis szene 002 NetflixBild: „Cabinet of Curiosities“ (c) Netflix

Guillermo del Toro’s Cabinet of Curiosities – Eine Kritik

Die Laufzeit ist unterschiedlich und kann von knapp 40 Minuten bis zu über eine Stunde variieren – je nachdem, was die Geschichte benötigt. Wie bei den „Masters of Horror“ konnte del Toro namhafte Regisseure für die Show begeistern: Ana Lily Amirpour („Mona Lisa and the Blood Moon“), Vincenzo Natali („Cube“), Catherine Hardwicke („Twilight“), David Prior („The Empty Man“) und Jennifer Kent („Der Babadook“), um nur ein paar zu nennen. Sie bringen ihre eigenen Sensibilitäten ein, man spürt ihren Stil, während die Serie als Ganzes durchaus auch echtes del-Toro-Flair verströmt. Ein erdiger Look ist häufig gegeben, die Atmosphäre immer zum Schneiden dick.

Die Geschichten können geradlinige Monstergeschichten um Ratten sein, die Friedhofsleichen fressen, aber auch deutlich metaphorischer wie die von Amirpour, in der eine hässliche Frau sich mit einem Wundermittel in eine Schönheit verwandeln will, aber dafür einbüßt, was sie ausmacht.

Das Ende ist zumeist fies – so wie es bei einer Horror-Anthologie im Grunde sein muss!

Fazit

Stimmungsvolle und qualitativ sehr hochwertige Horrorkost, deren einzelne Folgen wie kleine Filme daherkommen. Nicht nur für Genre-Fans ist das „Cabinet of Curiosities“ zu empfehlen.

Bewertung: 4/5****

cabinet of curiositis Key Art NetflixBild: „Cabinet of Curiosities“ (c) Netflix