Kohlrabenschwarz – Stimmungsvolle Phantastik mit bayerischem Flair (Serienkritik)

  

von Peter Osteried | 02.06.2023

Die Mystery-Serie „Kohlrabenschwarz“ ist ab dem 8. Juni bei Paramount+ zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Serie mit Michael Kessler.

paramount-plus-kohlrabenschwarz key art bannerBild: Key Art zur Serie "Kohlrabenschwarz" (c) Paramount+

Paramount+ produziert auch einige deutschsprachige Formate, nun gesellt sich mit „Kohlrabenschwarz“ die Adaption der gleichnamigen Hörspielreihe dazu, die von „Bernd das Brot“-Erfinder Tommy Krappweis und Schauspieler Michael Kessler entwickelt wurde. Das Ergebnis ist eine stimmige Mystery-Serie mit Anflügen von Humor – und weit besser als andere deutsche Programme wie „Der Schwarm“ oder „Der Greif“.

Kohlrabenschwarz – Zur Handlung

Stefan Schwab arbeitete früher als Polizeipsychologe und wird nun zu einem Fall verschwundener Kinder hinzugezogen. Zusammen mit dem neuen Freund seiner Ex-Frau, dem Pfarrer Franz Hartl, setzt Schwab Erkundungen an und stößt auf eine mythologische Figur aus bayerischer Folklore, die die Inspiration für den Täter war. Aber schon bald muss er sich die Frage stellen, ob da nicht noch mehr dahintersteckt. Könnten die folkloristischen Gestalten von einer übernatürlichen Macht gelenkt werden?

Kohlrabenschwarz – Eine Kritik

Bei der Umsetzung der mit Elementen der Mystery, des Krimis und der Komödie arbeitenden Show hat man auf die Schauspieler gesetzt, die auch schon in den Hörspielen agieren. Die erste Staffel besteht aus sechs Folgen, am Ende der ersten ist das erste Mysterium geklärt, nur um dann die Geschichte noch größer aufzuziehen. Zudem ist es faszinierend, welch obskure Gestalten der Folklore die Macher hier ausgegraben haben.

paramount-plus-kohlrabenschwarz Szene aus der Serie (c) ParamountBild: Szene aus der  Serie "Kohlrabenschwarz" (c) Paramount+

Schauergestalten wie der Kraxelmann oder der blutige Thomas erfahren hier ein Update, interessant ist aber auch, wie in die Handlung reale Mordmysterien wie jenes um Hinterkaifeck eingebaut werden.

Michael Kessler ist hervorragend, das übrige Ensemble aber auch auf ganz hohem Niveau. Besonders stark ist Kessler zusammen mit Peter Kethnat, der den Pfarrer spielt. Hier arbeitet die Show auch mit Elementen der Buddy-Komödie und wartet zudem mit einem herrlichen Running Gag auf, der sich an der Frage entbrennt, was für ein Pfarrer der Mann eigentlich ist.

Fazit

Eine erstaunlich gute Mystery-Serie, die geschickt mit dem Mysterium ungewöhnlicher Gruselgestalten spielt und auch einen feinen Sinn für Humor hat. Vor allem gestaltet sich die Geschichte aber ernsthaft – und das ist gut. Der bayerische Lokalkolorit tut ein Übriges, um „Kohlrabenschwarz“ von anderen phantastischen Serien abzuheben.

Bewertung: 4/5****