Pain Hustlers – Nett, aber nicht zündend (Filmkritik)

  

von Peter Osteried | 27.10.2023

Die Komödie „Pain Hustlers“ ist seit dem 27. Oktober bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Chris Evans und Emily Blunt.

Netflix-Pain-Hustlers Filmszene 001Bild: (c) Netflix

Geschichten über die Opioid-Krise hatte man nun einige,Pain Hustlers ist ähnlich, nur dass es hier um ein Medikament zur Schmerzbekämpfung bei Krebs geht. Auch diese Story basiert auf einer wahren Geschichte, wurde aber natürlich im Sinne der Dramatik sehr verändert, was insbesondere für Emily Blunts Figur gilt.

Pain Hustlers – Zur Handlung

Liza verdingt sich mit miesen Jobs und versucht, ihre Tochter und sich über Wasser zu halten, als sie das Angebot erhält, für eine strauchelnde Pharma-Firma als Vertreterin zu arbeiten und Ärzte zu beschwatzen. Ausgebildet ist sie dafür nicht, aber sie hat Verkaufstalent – und so steigt sie zusammen mit der Firma immer weiter auf.

Aber das Medikament, das zur Schmerzbehandlung bei Krebspatienten gedacht ist, macht auch süchtig. Damit wird Liza vor ein moralisches Dilemma gestellt. Soll sie weitermachen und kassieren oder alles auffliegen lassen?

Pain Hustlers – Eine Kritik

Das Ganze hätte man bierernst als Drama aufziehen können, es ist jetzt aber eine schwarze Komödie, die mal mehr, mal weniger punktet. „Pain Hustlers“ ist etwas zu lang und manchmal etwas zu unentschlossen, was er eigentlich sein will. Dem gegenüber steht, dass die Schauspieler gut aufgelegt sind und viele Szenen sehr gut umgesetzt sind.

Netflix-Pain-Hustlers Filmszene 002Bild: (c) Netflix

Es ist nur die Frage: Sollte man so ein Thema nicht ernsthafter angehen, denn immerhin ist es eine wahre Geschichte, auch wenn die Namen alle anders sind? Darüber lässt sich streiten, unstrittig ist jedoch, dass es dem Film gelingt, den Fokus auf ein System zu richten, das in sich kaputt ist. Die Art, wie Pharma-Unternehmen Ärzte (mehr oder minder) legal bestechen, ist schon erschütternd. Weil das Patientenwohl dabei völlig auf der Strecke bleibt.

Wie man sich damit arrangiert, zeigt Chris Evans‘ Figur. Übrigens: Dessen Captain-America-Zeiten sind offensichtlich lange vorbei, er ist nun wieder fast so schmächtig, wie in den mit dem Computer veränderten Szenen als schwächlicher Steve Rogers, bevor er der Supersoldat wird.

Fazit

Solide Komödie, die nie ganz sicher ist, was sie jetzt eigentlich sein will. Für Feierabendunterhaltung aber gut genug, nur eben ohne echte Substanz.

Bewertung: 3/5***