Scream – Glorreiche Rückkehr nach Woodsboro (Filmkritik)

  

von Peter Osteried | 12.01.2022

Der Slasher-Film „Scream“ startet am 13. Januar im Kino. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Neve Campbell.

scream Filmszene 002Bild: Szene aus dem Horrorfilm "Scream" (c) Paramount Pictures

Ein „Requel“ ist etwas ganz Besonderes – eine Mixtur aus Sequel und Reboot. Metatypisch für die „Scream“-Reihe wird das im neuen Film auch erklärt. Reboots beliebter Reihen mögen die Fans nicht, darum ist der Königsweg ein softer Reboot. Im Mittelpunkt stehen neue Figuren, die alten Legacy-Figuren der originalen Filme sind aber auch dabei, in diesem Fall Neve Campbell als Sidney Prescott, David Arquette als Dewey Riley und Courteney Cox als Gale Weathers. Zudem besinnt man sich auf die Stärken des Originals. Um nicht zu sagen: Man versucht, ihm auch erzählerisch so nahe, wie möglich zu kommen, ohne dass es derivativ wirkt. Dem Regie-Duo Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett ist das gelungen. Weil sie mit einem echt knackigen Skript von James Vanderbilt und Guy Busick arbeiten konnten.

Scream – Zur Handlung

Tara Carpenter (Jenna Ortega) erhält einen Anruf und wird dann vom Ghostface-Killer angegriffen. Das lockt ihre Schwester Sam (Melissa Barrera) in die Stadt zurück. Jahre zuvor verließ sie sie, nachdem sie sich von ihrer Familie entfremdet hatte. Das Geheimnis, dass sie damals aus Woodsboro vertrieb, ist nun aber wohl auch der Auslöser für die neue Mordwelle in der Stadt.

Zusammen mit ihrem Freund Richie (Jack Quaid) sucht sie Dewey Riley auf und bittet ihn um Hilfe. Der will eigentlich nicht so recht, aber wenn in Woodsboro wieder gemordet wird, zieht das auch die originalen drei Überlebenden an. Bleibt nur die Frage: Wer ist der Killer?

scream Filmszene 001Bild: Szene aus dem Horrorfilm "Scream" (c) Paramount Pictures

Scream – Eine Kritik

Eines gleich vorweg. Der neue „Scream“, der auf eine Nummerierung verzichtet und damit den Titel des Originals trägt, ist tatsächlich die beste Fortsetzung, die es seit dem ersten Film im Jahr 1996 gab. Der Film spielt mit den Erwartungen der Zuschauer, er bricht sie, aber auch die etablierten Konventionen dieser Reihe. Nichts ist so, wie es war, und dann auch wieder schon. Das ist die Kunst eines so genannten Requels. Der Film ehrt das Original, geht aber auch eigene Wege.

Er zitiert das Original immer wieder – durch Musik wie etwa Nick Caves „Red Right Hand“, aber auch durch Szenen und Locations, die den ersten Teil referenzieren, und ganze Dialoge. Für Fans ist das eine Goldgrube. Man fühlt sich abgeholt und verstanden. Dabei werden die anderen Filme nicht ignoriert, weswegen man auch Marley Shelton aus dem vierten Teil wieder dabeihat.

Der neue Film ist nicht nur in Hinblick auf die Vorgänger metatextuell, sondern kommentiert auch das Aufkommen eines toxischen Fandoms und den Versuch Hollywoods, seine Geschichten „woke“ zu machen. All das ist eingebettet in eine knackige Slasher-Handlung, bei der man miträtseln kann, wer der Killer ist.

Das war schließlich immer das Salz in der Suppe der „Scream“-Filme. Weil es hier keinen wiederkehrenden Killer gibt. Aber: Der Film schafft es auch, eine Figur zurückzubringen, mit der man nie im Leben gerechnet hätte. Die Beteiligung des Schauspielers wurde zuvor nicht publik. Als man ihn sieht, ist das ein Wow-Moment, zumal er auf sehr kreative und interessante Weise eingebracht wird, womit der neue Film eine weitere Verbindung zum Original erlebt.

Fazit

„Scream“ ist eine praktisch perfekte Fortsetzung, die den alten Recken einen großen Abschluss beschert und die Bühne für neue Figuren bereitet. Wenn der Film erfolgreich genug ist, kann es von hier aus direkt weitergehen – mit neuen Figuren für eine neue Generation von Zuschauern. Aber das soll nicht heißen, dass die originalen Drei hier abtreten. Wobei eines bei einem Requel auch zu beachten ist: Niemand ist sicher.

Bewertung: 5/5*****

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scream Poster Kinostart

Bild: Poster zum Horrorfilm "Scream" (c) Paramount Pictures