Shazam! Fury of the Gods – Größer, spektakulärer, weniger gut (Filmkritik)

  

von Peter Osteried | 16.03.2023

Der Superheldenfilm „Shazam! Fury of the Gods“ startet am 16. März im Kino. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Zachary Levi.

shazam! Fury of the Gods Filmzene 001 (c) Warner BrosBild: Filmszene aus "Shazam! Fury of the Gods" (c) Warner Bros

Im Grunde hat man das Gefühl, den letzten Zuckungen eines untergegangenen Universums zuzusehen, denn „Shazam! Fury of the Gods“ ist einer der letzten Filme unter dem alten DC-Regime, während unter James Gunn und Peter Safran ein kompletter Neustart erfolgt. Problematischer ist aber das fahrige, von Plotlöchern zerschossene Skript – und der Umstand, dass die Hauptfigur recht nervig ist und der Streifen die wohl penetranteste Form von Schleichwerbung seit Jahren vorzuweisen hat.

Shazam! Fury of the Gods – Zur Handlung

Die Töchter des Gottes Atlas sind aus ihrem Gefängnis entkommen und suchen die Erde heim. Sie wollen die Macht der Champions, die ihrem Vater gestohlen wurde, zurück, und sie suchen nach der Saat für den Baum des Lebens, mit dem ihr Reich wieder auferstehen kann. Doch dafür müssen sie sich mit Billy Batson und seinen Superhelden-Geschwistern anlegen.

Nicht, dass das besonders schwer wäre, wenn man einen Stab hat, der dem Gegner die Superkräfte stehlen kann …

Shazam! Fury of the Gods – Eine Kritik

Es ist kaum zu glauben, aber das Superhelden-Ego von Billy Batson ist tatsächlich noch nerviger geworden. Er lässt die Naivität der Figur vermissen, stattdessen wirkt er aufgeblasen und aufschneiderisch, auch wenn man das wohl so sehen soll, dass damit die Unsicherheiten des Teenagers überspielt werden. Der Humor verfängt nur hin und wieder, manches mag auf dem Papier funktionieren, ist in der Umsetzung aber auch zum Fremdschämen (Stichwort: der Brief!).

shazam! Fury of the Gods Filmzene 002 (c) Warner BrosBild: Filmszene aus "Shazam! Fury of the Gods" (c) Warner Bros

Der Film verzichtet auf jede Logik. Die von Helen Mirren gespielte Gegnerin Hespera macht eine Wandlung durch, die nicht nachvollziehbar ist. Im Gegenteil, sie funktioniert nur, weil das Drehbuch sie erzwingt. Warum? Weil es für das Narrativ bequem ist. Derlei Patzer gibt es am laufenden Band. Wieso ist Anthea überhaupt in der Schule? Wie kommt der Van genau dorthin, wo die Familie ihn dann braucht? Die Antwort ist immer dieselbe: Weil den Autoren nichts Besseres eingefallen ist.

Und: Wie viel Geld hat der Hersteller von Skittles wohl dafür springen lassen, dass sie nicht nur zu einem Teil der Handlung gemacht werden, sondern auch der Werbeslogan noch von einer Figur zum Besten gegeben wird?

Das Ende versucht dann, auf die Tränendrüse zu drücken, auch wenn man angesichts der locker-leichten Art des Films nicht eine Sekunde daran glaubt, dass man tragisch enden würde. Aber wie das dann umgekehrt wird, ist im wahrsten Sinne ein Fall von Deus ex Machina – wahrscheinlich der Dreisteste seit langem.

Fazit

Die Effekte sind gut, die Action ist meist auch gefällig, die Handlung ist aber mager, die Vielzahl an Figuren erschlägt das Ganze etwas, und die Geschichte ist löchrig wie ein Schweizer Käse. Auf der Haben-Seite: Ein Gastauftritt einer bekannten DC-Figur. Außerdem gibt es zwei Nachspannsequenzen.

Bewertung: 3/5***

shazam! Fury of the Gods Key Art BannerBild: Filmszene aus "Shazam! Fury of the Gods" (c) Warner Bros