Slow Horses: Ein Fall für Jackson Lamb – In Ungnade gefallen (Serienkritik)

  

von Peter Osteried | 02.04.2022

Die Agenten-Serie „Slow Horses: Ein Fall für Jackson Lamb“ startete am 1. April bei Apple TV+. Hier ist unsere Kritik zur Serie mit Gary Oldman.

slow horses Szene 001 (c) AppleBIld: Szene aus der Serie "Slow Horses" (c) AppleTV+

Mit der neuen Serie „Slow Horses: Ein Fall für Jackson Lamb“ hat Apple TV+ das nächste Highlight im Programm. Es handelt sich um die Adaption des ersten, gleichnamigen Romans von Mike Herron. Herron ist ein viel beachteter britischer Schriftsteller, der 2010 die „Slough House“-Reihe begann. Mittlerweile sind elf Romane erschienen, vier davon gibt es auch in deutscher Übersetzung.

Slow Horses: Ein Fall für Jackson Lamb – Zur Handlung

River Cartwrights Karriere sah vielversprechend aus, aber nach einem Fehler wird er ins Slough House versetzt – das ist eine Abteilung des MI5, die man getrost auch als Abstellgleis sehen kann. Wer hier ankommt, dessen Karriere ist am Ende. So auch die des Slough-House-Bosses Jackson Lamb, der weiß, dass man hier gar nichts mehr macht und seine Untergebenen miesmacht.

Cartwright jedoch hat nicht vor, rein gar nichts zu tun. Er heftet sich darum an die Fersen eines Reporters aus dem rechten Milieu, von dem er annimmt, dass er etwas mit der Entführung eines asiatisch stämmigen Briten zu tun hat, den die neonazistische Gruppierung der Söhne Albions live im Fernsehen enthaupten will.

slow horses Szene 002 (c) AppleBIld: Szene aus der Serie "Slow Horses" (c) AppleTV+

Slow Horses: Ein Fall für Jackson Lamb – Eine Kritik

„Slow Horses“ ist das erste Serienengagement, das Gary Oldman angenommen hat. Die Rolle des Jackson Lamb ist aber auch wunderbar, sozusagen das, was aus John LeCarres Smiley hätte werden können, wenn der nicht so gut gewesen wäre. Umso passender, dass Oldman Lamb nun spielt, hat er im Film „Dame, König, As, Spion“ doch schon Smiley dargestellt. Als Lamb ist er ein Griesgram, der keinen Hehl aus seiner Verachtung für die Kollegen macht. Überhaupt: die Kollegen. Hier findet sich ein buntes Potpourri von Verlierern, die alle am Ende ihres Wegs angekommen sind, aber nicht die Eier haben, einfach den Dienst zu quittieren.

Das Agentensetting und die Geschichte sind nicht wirklich neu. Neu ist nur, dass die Hauptfiguren allesamt in Ungnade gefallene Agenten sind. Das sorgt für einen gewissen Reiz, weil damit die bekannten Elemente konterkariert werden. Man bekommt eine neue Perspektive auf eine altbekannte Geschichte.

Die Show debütierte mit zwei Episoden, die bereits gut darin sind, die ganzen Charakterfehler der Figuren auf eine kreative und interessante Art zu präsentieren. Zudem hat man eine aktuelle Geschichte, die auch die Kritik übt, dass die Geheimdienste sich in den letzten Jahren zu sehr auf islamische Terroristen konzentrierten und die einheimischen Gefahren übersahen.

Sneak Peak:  Hier sind die ersten 20 Minuten aus der ersten Folge für euch:

Fazit

Die erste Staffel besteht aus sechs Episoden, die von Will Smith (der britische Autor, nicht der amerikanische Star, der auf der Bühne schon mal eine Ohrfeige verpasst) geschrieben wurden. Das erste Buch wird damit abgedeckt. Die zweite Staffel ist von Apple TV+ auch schon bestellt worden. Danach gibt es noch reichlich Material aus Mike Herrons Feder, das für weitere Staffeln adaptiert werden kann.

Bewertung: 5/5**

Apple_TV_Slow_Horses_Poster (c) AppleBIld: Das Poster zur Serie "Slow Horses" (c) AppleTV+