Spell – Zorn  (Filmkritik)

  

von Peter Osteried | 07.07.2021

Der Horrorfilm „Spell“ startet am 22. Juli in den Kinos. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Omari Hardwick.

spell horrorfilm szene 002Bild: Szene aus dem Horrorfilm "Spell" (c) Paramount Pictures

Die Namen hinter der Kamera haben Flair. Mark Tonderai ist nicht in die erste Riege aufgestiegen, hat aber sehr solide Horrorfilme und Thriller inszeniert. Autor Kurt Wimmer war mal eine der großen Hoffnungen Hollywoods, als er selbstinszeniert den kleinen Kultfilm „Equilibrium“ in die Kinos brachte und später sein Skript zum Angelina-Jolie-Actioner „Salt“ verfilmt wurde. Tonderai dreht fast nur noch fürs Fernsehen und Wimmers Karriere ist ins Stocken gekommen. „Spell“ soll das nun richten.

Spell – Zur Handlung

Marquis erfährt vom Tod seines Vaters, mit dem ihm eigentlich nichts mehr verbindet. Dennoch fliegt er mitsamt seiner Familie in einem kleinen Privatflugzeug zu den Appalachen. Bei einem Unwetter stürzt die Maschine ab. Marquis erwacht auf dem Speicher eines Hauses. Er ist verletzt, aber das ist nicht das Schlimmste.

Eloise möchte ihm nicht sagen, was mit seiner Familie passiert ist. Zudem ist sie eine Hoodoo-Priesterin, die nur augenscheinlich freundlich ist. Marquis befindet sich in höchster Gefahr.

spell horrorfilm szene 001Bild: Szene aus dem Horrorfilm "Spell" (c) Paramount Pictures

Spell – Eine Kritik

Abgesehen davon, dass der Film durchgehend mit Afroamerikanern besetzt ist, hat er im Grunde nichts Originelles zu bieten. Kurt Wimmers Skript ist eine Variation von „Misery“. Das ist ihm auch klar. Der Film selbst zitiert die Stephen-King-Verfilmung mehrmals. Insgesamt geht das Ganze aber auch eigene Wege, nur dass auch diese sich völlig im Genre-Territorium befinden.

Der Auftakt ist ordentlich, das Mysterium gut, dann schleichen sich die Ungereimtheiten und Logikbrüche ein. Das gilt im einfachen Sinne, wenn man sich fragen muss, ob ein derart verletzter Mann all das tun könnte, was Marquis hier macht. Aber auch anderweitig, wobei der Film sich dann durchaus auch dümmlich gibt. Es wird nie klar, wieso Marquis nicht flieht, obwohl er die Chance hätte. Und was er mit dem riesigen Nagel macht, den er aus seinem Fuß gezogen hat, spottet wirklich jeder Beschreibung.

Im letzten Drittel nimmt „Spell“ dann aber wieder ordentlich an Fahrt auf. Die Geschichte wird rasanter, an Überraschungen gibt es trotzdem nichts, aber das Finale wartet dann mit einer schönen Konsequenz auf. Was jedoch gänzlich unterentwickelt bleibt, ist der Hintergrund der schurkischen Eloise. Der Film deutet einiges an, geht dabei aber nie in die Tiefe.

Fazit

Nichts an diesem Film ist neu, aber er gestaltet sich als solider Horrorfilm, der bekannte Konventionen nutzt, die auf oberflächlich spannende Art umsetzt, und mit einem guten Ensemble aufwartet. Die Schauspieler sind durch die Bank überzeugend. Einerseits Omari Hardwick („Power“) als geprügelter Held, andererseits Loretta Devine („Grey’s Anatomy“) als fiese Sektenführerin.

Bewertung: 3/5***

spell Horrorfilm Filmposter

Bild: Filmplakat zum Horrorfilm "Spell" (c) Paramount Pictures