The Boys Presents: Diabolical – Wilder Zeichentrick (Serienkritik)

  

von Peter Osteried | 07.03.2022

Die Zeichentrick-Serie „The Boys Presents: Diabolical“ läuft seit dem 4. März bei Amazon Prime. Hier ist unsere Kritik zum Spin-off von „The Boys“.

the-boys-presents-diabolical-john-and-sunhee-amazon-Prime-videoBild: Szene aus der Serie The Boys Presents: Diabolical (c) Amazon Prime Video

The Boys“ ist eine der erfolgreichsten Serien bei Amazon Prime und schickt sich an, ein richtiges Franchise zu werden. Die dritte Staffel kommt dieses Jahr, ebenso wie ein Live-Action-Spin-off. Die Wartezeit versüßt nun eine achtteilige Zeichentrick-Anthologie, bei der „The Boys“-Schöpfer Garth Ennis eine Folge gleich selbst geschrieben hat.

The Boys Presents: Diabolical – Zur Handlung

Es sind acht sehr unterschiedliche Geschichten, die hier erzählt werden. Von einem Baby mit Laser-Augen, das immer losballert, wenn es niest, von Kindern mit miesen Superkräften, die von ihren Eltern in ein Heim abgeschoben wurden und die sich nun rächen wollen, von alten Liebenden, die mit Compound V hoffen, dass eine schwere Krankheit überwunden werden kann, von einem unsicheren Mann, der mit einer neuen Vought-Erfindung so schön wird, wie er es immer sein wollte.

Und von Billy Butcher, der tut, was er am besten kann – Supes erledigen – und Homelander, der in jungen Jahren bei der Superheldentruppe The Seven aufgenommen wird.

the-boys-presents-diabolical-amazon-prime-videoBild: Szene aus der Serie The Boys Presents: Diabolical (c) Amazon Prime Video

The Boys Presents: Diabolical – Eine Kritik

Der Stil ist immer unterschiedlich. Mal orientiert man sich an den Cartoons der 1940er Jahre und kommt ganz ohne Worte aus, mal ist die Inspiration der japanische Anime, dann wiederum gibt es klassischen Zeichentrick, wie man ihn mit Superhelden-Serien amerikanischer Machart verbindet. So unterschiedlich der Look ist, so eigenständig sind auch die Geschichten, die oft abseits der großen Ereignisse rund um die Figuren von „The Boys“ spielen. Aber eines haben sie alle gemeinsam: Sie sind ultrabrutal!

Wenn das Baby mit den Laser-Augen losmetzelt – und das zu beschwingter Musik – dann erinnert das Blutvergießen an die „Happy Tree Friends“. Die anderen Episoden machen der Superheldenserie „Invincible“ mit ihrer drastischen Gewaltdarstellung auch locker Konkurrenz. Es wäre leicht, die Serie einfach nur auf ihre Gewaltdarstellungen herunterzubrechen, es wäre aber auch zu kurz gedacht. Das Universum von „The Boys“ ist ein gewalttätiges, weil das Konzept amoralischer, völlig unheldenhafter, skrupelloser und auch brutaler Superhelden das begünstigt. Aber die Anthologie-Serie atmet in jeder Sekunde auch den Geist der Mutterserie.

Zudem ist sie ein interessantes Spielfeld, weil die Folgen mit ihren kurzen Laufzeiten von 15 Minuten auch schöne Vignetten der vielfältigen Welt von „The Boys“ darstellen. Für Fans besonders interessant ist „Der Dealer“, die von Garth Ennis selbst geschrieben wurde. Billy Butcher, vor allem aber Wee Hughie sehen aus wie in den Comics – und im Zeichentrick spricht Simon Pegg Hughie auch, während er in der Realserie zu alt dafür ist und Hughies Vater spielt. Butcher wird im Original übrigens nicht von Karl Urban, sondern von Jason Isaacs gesprochen. Im Deutschen hat man die Stimmen der Synchronfassung von „The Boys“.

Die letzte Folge gibt dann mehr Aufschluss über Homelander – sozusagen, wie er wurde, was er ist.

Fazit

Natürlich punktet nicht jede der acht Folgen auf gleicher Linie, die Qualität ist jedoch auf hohem Niveau. Das versammelte Talent vor und hinter der Kamera ist auch großartig. Awkwafina hat eine Episode geschrieben und spricht einen Kackhaufen. Zu hören sind im Original u.a. Seth Rogen, Elisabeth Shue, Ben Schwartz, Kumail Nanjiani, Christian Slater, Giancarlo Esposito, Don Cheadle, Kevin Smith und Michael Cera.

Bewertung: 4/5****

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The boys diabolical

Bild: The Boys Presents: Diabolical (c) Amazon Prime Video