The Greatest Beer Run Ever – Wie der Blick auf den Krieg sich wandelt (Filmkritik)

  

von Peter Osteried | 03.10.2022

Die Tragikomödie „The Greatest Beer Run Ever“ ist seit dem 30. September bei Apple TV+ zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Zac Efron und Russell Crowe.

apple_tv_plus_the_greatest_beer_run_ever Key artBild: „The Greatest Beer Run Ever“  (c) Apple TV+

Der Film basiert auf einer wahren Geschichte. Auf dem Buch, dass der wahre Chickie Donohue nach seinen Erlebnissen in Vietnam geschrieben hat. Er war nicht als Soldat dort. Er kam, um seinen Freunden an der Front Bier aus der Heimat zu bringen.

The Greatest Beer Run Ever – Zur Handlung

1967: Der Vietnamkrieg ist in vollem Gange und in der Heimat nicht unbedingt populär. In der New Yorker Nachbarschaft, in der Chickie Donohue (Zac Efron) lebt, nimmt man die Verlustmeldungen von Freunden stoisch hin, während seine Schwester und andere gegen den Krieg protestieren. In bierseliger Runde kommt Chickie auf die Idee, dass er den Jungs an der Front zeigen könnte, dass sie alle hinter ihnen stehen – indem er ihnen Bier aus der Heimat bringt.

So heuert er auf einem Handelsschiff an und landet in Saigon. Aber Vietnam – und das Wiedersehen mit seinen Freunden – ist nicht so, wie erwartet.

apple_tv_plus_the_greatest_beer_run_ever Szene 001Bild: „The Greatest Beer Run Ever“  (c) Apple TV+

The Greatest Beer Run Ever – Eine Kritik

Ein ungewöhnliches Projekt für Peter Farrelly, ein Teil des Brüder-Duos, das ansonsten eher total wüste Komödien wie Dumm und Dümmer gemacht hat. Denn „The Greatest Beer Run Ever“ ist einer jener ungewöhnlichen Filme, denen es gelingt, eine gute Portion Humor mit echtem Drama zu vermengen. Der Humor ergibt sich aus der Situation, die – natürlich – völlig abstrus ist. Und das nicht nur, weil einige Militärs in dem zivil gekleideten Chickie einen CIA-Agenten vermuten und ihm deswegen immer wieder weiterhelfen.

Die Situation ist einfach unfassbar – sie führt zu echt amüsanten Dialogen. Aber der Ernst der Lage wird niemals heruntergespielt. Im Gegenteil: Je länger Chickie in Vietnam ist, und im echten Leben waren es acht Wochen, desto mehr sieht er, was an diesem Krieg alles falsch läuft. Zuvor machte er die Medien für die schlechte Stimmung in der Heimat verantwortlich, weil sie nur Schlechtes zu berichten wussten. Aber dann erkannte er, dass dies ein Krieg ist, der anders als der ihrer Väter und Großväter alles andere als gerecht war – und auf eine Weise geführt wurde, die auch gegenüber dem eigenen Personal rücksichtslos war.

Dies ist kein Kriegsfilm per se, aber er versteht es, den Wahnsinn des Krieges abzubilden, indem er die Absurdität dieses Beer Runs allem gegenübersteht. Russell Crowes Figur eines Fotoreporters sagt zu Chickie, seine Geschichte sei nicht die Beste, die er in diesem Krieg gehört, aber keineswegs auch die Schlechteste.

Fazit

Ausgesprochen gute Mixtur aus Humor und Drama, die immer die richtige Balance hält. Zac Efron und Russell Crowe spielen stark. Bill Murray agiert in einer hübschen Nebenrolle.

Bewertung: 4/5****