von Peter Osteried | 02.10.2021
Der Thriller „The Guilty“ ist seit dem 1. Oktober bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Jake Gyllenhaal.
Bild: Jake Gyllenhaal in The Guilty (2021) (c) Netflix
Vor drei Jahren überraschte der dänische Thriller „The Guilty“ mit seinem minimalistischen, aber extrem spannenden Ansatz. Es handelte sich um ein Kammerspiel, das ganz und gar auf einen Schauspieler ausgerichtet ist. Für Netflix inszenierte Antoine Fuqua mit Jake Gyllenhaal in der Hauptrolle ein Remake – für sich gesehen gut, aber letztlich absolut überflüssig.
The Guilty – Zur Handlung
Joe (Jake Gyllenhaal) arbeitet in der Notrufzentrale. Er hat gerade ernste persönliche Probleme, erhält dann aber den Anruf der verängstigten Emily, die entführt wurde. Joe versucht, Informationen aus ihr herauszuholen, um sie so finden zu können. Zugleich geht es aber auch um Emilys kleine Tochter, die ganz alleine zuhause ist.
Joe spricht auch mit ihr. Vor seinem geistigen Auge formt sich ein Bild, aber ist das, was er hört, wirklich so, wie es den Anschein hat?
Bild: Jake Gyllenhaal in The Guilty (2021) (c) Netflix
The Guilty – Eine Kritik
Eines gleich vorweg: Wenn man den dänischen Film gesehen hat, dann bietet das Remake keinerlei Mehrwert. Sicherlich ist Jake Gyllenhaal der größere Star und liefert eine eindrucksvolle Darstellung ab, aber auch im Original war der Hauptdarsteller erlesen gut. Der einzige Grund für ein Remake ist für ein englischsprachiges Publikum, dass es dann nicht mehr Untertitel lesen muss. In einem Land der Synchronisation entfällt das total. Hier ist es Jacke wie Hose, ob man nun den dänischen oder den amerikanischen Film sieht.
Kennt man das Original, ist das Remake nicht besonders aufregend. Immer noch gut gemacht, aber eben nicht originell. Wer den Film aus dem Jahr 2018 jedoch nicht gesehen hat, dem präsentiert sich hier ein intensiver Thriller, der ganz und gar auf Jake Gyllenhaal zugeschnitten ist. Denn der muss über weite Strecken ganz alleine diesen Film tragen, während er mit Emily und anderen via Telefon verbunden ist.
Das Faszinierende an dem Film ist, dass nicht alles so ist, wie es erscheint. Man macht sich ebenso wie die Hauptfigur ein Bild davon, was passiert ist. Anhand dessen, was Joe erfährt, fängt die Phantasie an zu rattern, aber im Verlauf der Geschichte zeigt sich, dass nicht immer alles so ist, wie man das zu glauben scheint. Das ist ein cleverer Kommentar darauf, dass man mit den Informationen, die man zu einem Thema erhält, vorsichtig sein muss, weil nicht immer das Gesamtbild erkennbar ist und sich erst herauskristallisiert, je mehr man erfährt.
Fazit
„The Guilty“ ist ein packendes Kammerspiel, das im Vergleich zum Original nichts Neues zu bieten hat, aber dem Zuschauer ein intensives Erlebnis spendiert – wenn die Geschichte für ihn neu ist. Jake Gyllenhaal ist hervorragend.
Bewertung: 4/5****
Bild: Filmposter zu The Guilty (2021) (c) Netflix