The Ice Road – Rennen gegen die Zeit (Filmkritik)

  

von Peter Osteried | 06.07.2021

Der Thriller „The Ice Road“ startet am 26. August in den Kinos. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Liam Neeson.

The Ice Road Filmszene 001Bild: Das Filmposter zu "The Ice Road" (c) Wild Bunch Germany

Liam Neeson kurbelt die Action-Filme immer noch einen nach dem anderen herunter, auch wenn er immer mal wieder erklärt, jetzt mit diesem Genre fertig zu sein. Aber der nächste Gagenscheck lockt scheinbar immer. Zumindest kommen Neesons Filme zum großen Teil noch ins Kino. Den Weg von Bruce Willis, John Travolta und Nicolas Cage ist er also noch nicht gegangen.

The Ice Road – Zur Handlung

Ein Grubenunglück im nördlichen Teil Kanadas schneidet mehr als zwei Dutzend Bergarbeiter von der Außenwelt ab. Die Zeit drängt, denn das Fenster, in denen den Männern der Sauerstoff ausgeht, schließt sich. Weniger als 30 Stunden bleiben, aber um sie zu retten, benötigt man einen neuen Bohrlochkopf.

Drei Ice-Road-Trucker machen sich mit solchen Bohrlochköpfen auf den Weg. Eine gefährliche Tour, ist das Eis im April doch nicht mehr so stark wie im Winter. Aber das ist nicht die einzige Gefahr. Jemand versucht, diese Lieferung um jeden Preis zu verhindern.

The Ice Road Filmszene 002Bild: Das Filmposter zu "The Ice Road" (c) Wild Bunch Germany

The Ice Road – Eine Kritik

Anfangs hat man noch den Eindruck, dies wäre nicht der typische Liam-Neeson-Action-Film. Man glaubt, dies könnte ein Film sein, der vom Kampf eines Mannes nicht gegen einen Schurken, sondern gegen die Natur erzählt. Man hätte wohl aus der eisigen Straße einiges Potenzial herausholen können. Sozusagen „Lohn der Angst“, aber nicht langsam, sondern rasant, weil ein mehr als 30 Tonnen schwerer Truck nicht zu lange auf dem Eis stillstehen sollte.

Dann dreht Jonathan Hensleighs Film aber in bekanntes und wenig originelles Thriller-Territorium ab. Natürlich gibt es was zu vertuschen, natürlich wird sabotiert, natürlich muss Liam Neeson sich auch im Kampf Mann-gegen-Mann beweisen. Nichts Neues auf der eisigen Straße. Im Gegenteil, die Klischees feiern Feste. Was Jonathan Hensleigh hier veranstaltet, spottet jeder Beschreibung. Es mag einen Grund geben, wieso dies Hensleighs erste Arbeit seit zehn Jahren ist. Weil er auch damals schon nicht zu den besseren Vertretern seiner Zunft gehört. Mehr als solides Handwerk darf man bei ihm nicht erwarten.

Bei „The Ice Road“ muss man indes noch reichlich hanebüchene Ideen erwarten und ertragen. Der größte Unfug ist wohl, als zwei auf der Seite liegende Lastwagen sich mit einer Winde und einem Drahtseil gegenseitig hochziehen und wieder aufrichten. Das läuft so gut, dass nicht mal der Seitenspiegel demoliert ist.

Hensleigh bietet ein ums andere Mal solch alberne Ideen, die jedweder realistischen Grundlage entbehren und wohl nicht nur echten Truckern übel aufstoßen. Was ansonsten bleibt: ein 08/15-Action-Film, der nur für eine Zielgruppe ist, die beinharten Liam-Neeson-Fans.

Fazit

Alberner Action-Film, der weit unter seinen Möglichkeiten bleibt und ein spannendes Katastrophen-Szenario für einen ausgelutschten Action-Plot eintauscht. Da kann leider auch Liam Neeson nichts mehr retten.

Bewertung: 2/5**

The Ice Road Filmplakat Kino

Bild: Das Filmposter zu "The Ice Road" (c) Wild Bunch Germany