The Last Mercenary – Die Selbstironie der Muscles from Brussels (Filmkritik)

  

von Peter Osteried | 02.08.2021

Die Actionkomödie „The Last Mercenary“ läuft seit dem 30. Juli bei Netflix. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Jean-Claude Van Damme.

the last Mercenary Filmszene 001 NetflixBild: Szene aus dem Film „The Last Mercenary“ (c) Netflix

Jean-Claude Van Damme findet normalerweise im kleinen B-Film-Bereidch direkt für den Heimkinomarkt statt. Mit „The Last Mercenary“ hat er nun nicht nur einen seiner größten und augenscheinlich aufwendigsten Filme seit Langem am Start, sondern auch seinen ersten für Netflix. Geboten ist mehr als das übliche Gekloppe, da der Film nicht nur selbstironisch Van Dammes Karriere kommentiert, sondern auch recht witzig ist.

The Last Mercenary – Zur Handlung

Richard Brumére (Jean-Claude Van Damme) wird von allen nur „der Nebel“ genannt, weil er der größte Söldner aller Zeiten ist. Aus dem Geheimdienst zog er sich vor 25 Jahren zurück, jetzt muss er gegen ihn antreten. Denn sein Sohn, der zeitlebens absolute Immunität genoss, steht plötzlich auf der Abschlussliste.

Also liegt es am Nebel, nicht nur den Sohn zu retten, sondern auch endlich eine Beziehung zu dem jungen Mann aufzubauen, der auf seinen Vater, den er nie kennen gelernt hat, nicht gut zu sprechen ist.

the last Mercenary Filmszene 002 NetflixBild: Szene aus dem Film „The Last Mercenary“ (c) Netflix

The Last Mercenary – Eine Kritik

Die typischen Elemente eines Van-Damme-Films sind vorhanden, darunter natürlich auch der Spagat. Der Film referenziert mit einer Tanzeinlage aber auch Van Dammes Erfolg „Der Kickboxer“, hat Hommagen an „Rambo 2“ und „Scarface“ zu bieten, einen wunderbaren „Die Simpsons“-Gag und trieft vor Selbstironie. Dass Van Damme dazu in der Lage ist, und das gar genießt, hat er in den letzten Jahren schon mehrmals unter Beweis gestellt.

Die Geschichte von „The Last Mercenary“ ist vielleicht etwas wirr, aber auch schön rasant. Die Verfolgung mit dem Fahrschulen-Auto erinnert ein wenig an „Taxi Taxi“, darüber hinaus lebt der Film aber auch vom typisch überbordenden französischen Humor. Sehr schön der cholerische Geheimdienstchef, der es aus persönlichen Gründen auf den Nebel abgesehen hat. Auch toll: der noch cholerischere Gauner aus einem Phantasieland, dessen großes Vorbild Tony Montana aus „Scarface“ ist. Einige der Szenen sind extrem übertrieben, aber gerade deswegen ausgesprochen amüsant.

Die Mixtur aus Action und Komödie funktioniert, der emotionale Gehalt ist aber dann doch eher etwas aufgepfropft, weil die Geschichte hier zu sehr in Klischees verfällt. Aber dieser kleine Makel täuscht nicht darüber hinweg, dass Jean-Claude Van Damme hier in einem der besseren Filme seiner späten Karriere zu sehen ist.

Fazit

„The Last Mercenary“ ist ein amüsanter, vor Zitaten nur so triefender Action-Comedy-Mix, der über die volle Distanz gut zu unterhalten weiß. Auch schön: Es gibt hier ein Wiedersehen mit Valerie Kaprisky, die in den 1980er Jahren als Sexsymbol galt.

Bewertung: 4/5****

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Bild: Poster zum Film „The Last Mercenary“ (c) Netflix