The Power of the Dog – Ein neuer Film von Jane Campion (Filmkritik)

  

von Peter Osteried | 02.12.2021

Das Drama „The Power of the Dog“ ist seit dem 1. Dezember bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Benedict Cumberbatch.

The Power of the Dog Netflix Film Benedict CumberbatchBild: Szene aus dem Film "Power of the Dog" (c) Netflix

Mehr als zehn Jahre ist es her, dass Jane Campion („Das Piano“) ihren letzten Film präsentierte. In der Zwischenzeit gab es von ihr nur die Serie „Top of the Lake“. Mit „The Power of the Dog“ hat sie nun einen Film am Start, der ganz und gar ihren Stärken entspricht – als Autorin und Regisseurin.

The Power of the Dog – Zur Handlung

1925: Phil Burbank (Benedict Cumberbatch) ist ein harter Mann, der selten freundlich, häufig aber verletzend ist. Seinem Bruder George (Jesse Plemons) gegenüber, aber auch dessen neuer Frau Rose (Kirsten Dunst). Deren Sohn Peter (Kodi Smit-McPhee) wird von Phil auch recht schäbig behandelt. Weil er ein Weichling ist und auf einer Ranch im Grunde nichts zu suchen hat.

Aber Phil nimmt sich des Jungen an. Es entwickelt sich eine Freundschaft, während die Alkoholsucht von Peters Mutter zu immer neuen Eskalationen führt.

power of the dog szene REV 002Bild: Szene aus dem Film "Power of the Dog" (c) Netflix

The Power of the Dog – Eine Kritik

Der Film basiert auf dem Roman von Thomas Savage, der erstmals im Jahr 1967 publiziert wurde. Er spielt in Montana, wurde jedoch in Campions Heimat Neuseeland gedreht. Die eindrucksvollen Landschaften bieten den gelungenen Hintergrund für dieses Drama der leisen Töne. Denn eines ist „The Power of the Dog“ ganz gewiss nicht: schnell erzählt. Campion ist eine Meisterin des „slow burns“, des langsamen Erzählens und des gelungenen Aufbaus eines Dramas.

Das stellt die oscarprämierte Autorin und Regisseurin auch hier unter Beweis. Es dauert, bis die Geschichte wirklich Fahrt aufnimmt. Bis dahin erfreut man sich am Detailreichtum von Sets und Kostümen, vor allem aber am eindrucksvollen Spiel der Hauptdarsteller. Campion umgibt sich mit herausragenden Mimen, sie holt aus diesen aber auch oscarwürdige Darbietungen heraus. Drei ihrer Darstellerinnen erhielten Nominierungen, zwei auch die Auszeichnung.

Die Mimen dieses Dramas agieren auch alle auf höchstem Niveau. Sie sind es, die den Film auszeichnen.

Fazit

Die Geschichte ist etwas zu langsam erzählt, aber dafür wartet Jane Campion mit großartigen Bildern auf – nicht nur der Landschaft, sondern auch mit den Gesichtern ihrer Stars – und präsentiert einen Film, der vor allem als großes Schauspielkino gelten muss. „The Power of the Dog“ sieht man sich vor allem der schauspielerischen Leistungen wegen an.

Bewertung: 3/5***

The Power of the Dog Netflix Poster

Bild: Das Poster zum Film "Power of the Dog" (c) Netflix