The Unholy – Nehmt euch vor falschen Propheten in Acht

  

Der Horrorfilm „The Unholy“ startet am 17. Juni in den deutschen Kinos. Hier unsere Kritik zum Genrefilm mit Jeffrey Dean Morgan.

von Peter Osteried | 03.06.2021

Der Horrorfilm „The Unholy“ startet am 17. Juni in den deutschen Kinos. Hier unsere Kritik zum Genrefilm mit Jeffrey Dean Morgan.

un1Bild: Szene aus "The Unholy" (c) Sony Pictures

Die Arbeiten des Schriftstellers James Herbert, der gerne als der britische Stephen King bezeichnet wurde, wurden bislang nur selten filmisch adaptiert. Nun hat man sich an seinen Roman „Shrine“ herangewagt. 1983 erschienen, gibt es nun den Film unter dem Titel „The Unholy“.

The Unholy – Zur Handlung

Der heruntergekommene Journalist Gerry Fenn (Jeffrey Dean Morgan) kommt ins kleine Banville, um über Ungewöhnliches zu berichten, findet aber nichts, außer einer in Ketten gelegten Puppe in einem Baumstumpf. Er zerbricht sie, um ein besseres, dramatischeres Foto machen zu können. Noch in derselben Nacht begegnet er der taubstummen Alice, die jedoch reden kann. Sie hat die heilige Jungfrau gesehen und will nun den Gläubigen davon berichten.

Fenn ist Feuer und Flamme für diese Geschichte. Weil sie ihn wieder nach oben bringen kann, aber auch, weil sie real zu sein scheint. Bis der örtliche Priester stirbt und Fenn die wundersamen Erscheinungen in Frage zu stellen beginnt.

un2Bild: Szene aus "The Unholy" (c) Sony Pictures

The Unholy – Eine Kritik

Vielleicht liegt es ja daran, dass das Quellmaterial auch schon fast 40 Jahre auf dem Buckel hat. Auf jeden Fall erscheint der Film alles andere als originell oder überraschend. Das gilt aber für die meisten Produktionen von Sam Raimis Firma Ghost House Pictures. Sie sind in der Regel solide gemachte, mit bekannten Namen aufwartende Genre-Ware, die aber keine Bemühungen unternimmt, mehr als das zu sein. Das gilt auch für „The Unholy“, dessen erste Hälfte deutlich interessanter ist als die zweite. Beinahe ist es so, als würde man zwei verschiedene Filme sehen.

In der ersten Hälfte wird auf das Aufbauen des Mysteriums viel Wert gelegt, auch darauf, zu zeigen, wie die wundersame Erscheinung auf die Menschen nicht nur im Ort, sondern weltweit wirkt. Das ist der interessante Ansatz des Films, weil er mit Fragen spielt, die „The Unholy“ später gar nicht beantworten will oder kann. In der zweiten Hälfte wird das Ganze dann zum eher konventionellen Gruselfilm, der mit ein paar Jump Scares aufwartet, in seiner Auflösung aber recht simpel gestrickt ist.

Es wäre mehr drin gewesen, auch und gerade, weil die Hauptfigur eine interessante Wandlung durchmacht. Letztlich setzt man hier aber zu sehr auf das Konventionelle und übersieht dabei völlig, dass das Material da gewesen wäre, um einen wirklichen Diskurs über falsche Propheten führen zu können – dann wäre das aber natürlich kein Jump-Scare-Horrorfilm mehr gewesen.

Fazit

Die James-Herbert-Verfilmung ist solide gemachtes Genre-Kino, das in der ersten Hälfte deutlich interessanter ist, bei der Auflösung der Geschichte jedoch etwas schwächelt. Gut unterhalten kann man sich mit diesem Okkult-Horror aber dennoch, weil er technisch schön gemacht und insgesamt sehr gut besetzt ist.

Bewertung: 3/5***

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Bild: Szene aus "The Unholy" (c) Sony Pictures