They Cloned Tyrone – Ein irrwitziger Trip (Filmkritik)

  

von Peter Osteried | 14.07.2023

Der Science-Fiction-Film „They Cloned Tyrone“ startet am 21. Juli bei Netflix. Hier ist unsere Kritik zum Film mit John Boyega und Jamie Foxx.

they cloned Tyrone Film Szene 001 (c) NetflixBild: „They Cloned Tyrone“ (c) Netflix

Das Drehbuch zu „They Cloned Tyrone“ fand sich im Jahr 2019 auf der Blacklist wieder. Dort werden die besten unproduzierten Drehbücher des Jahres in den Fokus gerückt. Dieser wilde Genre-Mix von Juel Taylor, der zusammen mit Tony Rettenmaier das Skript geschrieben hatte, gehört zurecht dazu. Denn der Film ist auch herrlich eigensinnig.

They Cloned Tyrone – Zur Handlung

Der Drogendealer Fontaine wird erschossen, nachdem er bei Slick Charles seine Kohle abgeholt hat. Aber tags darauf wacht er wieder auf, als sei nichts gewesen. Slick Charles erinnert sich aber gut daran, und zusammen mit der Nutte Yo-Yo beginnen die beiden, ein paar Nachforschungen anzustellen. Was für ein Trio, aber es gelingt ihm, fiesen Machenschaften auf die Spur zu kommen.

Denn das Ghetto ist nicht so, weil es so sein müsste, sondern weil eine gewaltige Verschwörung dahinterteckt, deren ultimatives Ziel perfider nicht sein könnte.

They Cloned Tyrone – Eine Kritik

Der Film verweigert sich einer zeitlichen Einordnung. Jamie Foxx als Pimp ist den 1970ern entsprungen, Yo-Yo eher den 1980ern und Fontaine scheint ein Kind der 1990er zu sein. Aber es gibt Handys, es gibt Kryptowährungen, es gab 9/11. Das alles vermengt der Film miteinander, und das in einem Inszenierungsstil, der sich auch nicht zuordnen lässt. Die Grobkörnigkeit und Tristesse der Farben – sieht alt aus. Aber der Film ist in seiner Narrativen hypermodern.

they cloned Tyrone Film Szene 002 (c) NetflixBild: „They Cloned Tyrone“ (c) Netflix

Denn er greift auf frech-ungenierte Art und Weise Probleme mit dem Rassismus auf und lässt einen Horrorfilm wie „Get Out“ fast alt aussehen, angesichts der Ideen, die hier präsentiert werden. Der Film ist ungehobelt, rasant, schräg, völlig störrisch, dabei aber vor allem eines durchgehend: richtig, richtig cool!

Das Trio John Boyega (Finn in den „Star Wars“-Sequels), Jamie Foxx („Collateral“) und Teyonah Parris („The Marvels“) ist grandios – die Chemie ist perfekt. Die Sprüche sind es auch, die irrwitzigen Situationen noch umso mehr. Dieser Film hat’s einfach drauf. Ungewöhnlicher geht eigentlich kaum. Und damit auch überraschender. So erfrischend war der Genre-Film schon lange nicht mehr.

Fazit

Die Erklärung des ungewöhnlichen Titels gibt es erst ganz am Schluss – in einer Nachspannsequenz. „They Cloned Tyrone“ ist eine echte Perle im Netflix-Programm, ein Film, der jedem Studio gut zu Gesicht gestanden hätte, ein wilder, ironischer Trip in eine Genre-Gemengelage, die schlichtweg explosiv ist.

Bewertung: 4/5****

they clones Tyrone Key Art POster (c) NetflixBild: „They Cloned Tyrone“ (c) Netflix